Bundespreis: Keine Denkmalpflege ohne Handwerk
Der "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2020" in Niedersachsen geht an 27 Handwerksbetriebe und sechs Denkmaleigentümer.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special So nachhaltig ist das Handwerk
Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege wird jedes Jahr in zwei Bundesländern verliehen. In diesem Jahr waren Niedersachsen und Sachsen an der Reihe. 2021 stehen Hessen und Schleswig-Holstein an. Für die privaten Denkmaleigentümer ist der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege pro Bundesland mit 15.000 Euro dotiert. Nahezu alle Aufträge in der Denkmalpflege werden von Handwerkern ausgeführt.
Preisträger aus Sachsen Die Preisträger aus Sachsen beim Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege sind bereits Ende November ausgezeichnet worden. Lesen Sie hier mehr
Im Wettbewerb "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2020" in Niedersachsen sind die Urkunden an die ausgezeichneten 27 Handwerksbetriebe und sechs Denkmaleigentümer verschickt worden. Eine Feier konnte coronabedingt nicht stattfinden. Die Eigentümer konnten sich mit ihren Denkmalprojekten unter 44 Bewerbern durchsetzen. Mit den prämierten Denkmalen werden ausgewählte beteiligte Handwerksbetriebe ausgezeichnet.
"Denkmalpflege ist damit auch immer regionale Wirtschaftsförderung"
Foto: © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz"Ich bin immer wieder beeindruckt, welche großartigen Leistungen Handwerker auf Denkmalbaustellen vollbringen. Das Handwerk ist ein engagierter und unverzichtbarer Partner, wenn es um das Kulturerbe und seine Erhaltung geht.", sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Etwa 90 Prozent der Aufträge in der Denkmalpflege werden von Handwerkern ausgeführt, die meisten von ihnen stammen aus der Region. "Denkmalpflege ist damit auch immer regionale Wirtschaftsförderung."
Ziel des Preiswettbewerbs ist, beispielhafte handwerkliche Arbeitsergebnisse in der Denkmalpflege vorzustellen. Zugleich werden private Eigentümer als die wichtigsten Auftraggeber für ihr Engagement ausgezeichnet.
Mit einem ersten Preis (Dotierung 6.000 Euro) ausgezeichnet wurde der Gulfhof von 1780 in Bunde von Ulrike und Hebo Groeneveld. Das Gulfhaus ist eine Bauernhausform, die im 16. und 17. Jahrhundert in Norddeutschland aufkam. In Abstimmung mit den Denkmalbehörden, dem Architekten und gemeinsam mit begeisterten Handwerksbetrieben bekam der Hof eine neue Zukunft als Ferienunterkunft. So wurde er vor dem Abriss gerettet.
Die an der Restaurierung beteiligten Handwerker waren die Bau- und Möbeltischlerei Baartz, das Bauunternehmen Middelborg, das Bauunternehmen Johann Frei GmbH, der Maler- und Lackiererbetrieb ars colendi GmbH und der Johann Dannen Malereibetrieb.
Denkmalschutz und Nachhaltigkeit Denkmalschutz war schon nachhaltig bevor das Thema zum Trend wurde. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt Nachhaltigkeit deswegen in den Mittelpunkt des Jahres 2020. Erfahren Sie mehr
Alle anderen Preisträger und die beteiligten Handwerker finden Sie bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Quelle: ZDH; Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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