Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind bundesweit im Jahr 2020 um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Zuwachs fiel damit geringer als 2019 und 2018 aus.

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind bundesweit im Jahr 2020 um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Zuwachs fiel damit geringer als 2019 und 2018 aus. (Foto: © weerapatkiatdumrong/123RF.com)

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Ausbildungsvergütungen steigen schwächer als in den Vorjahren

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Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 Prozent gestiegen. Das Plus fiel damit geringer aus als 2019 (3,8 Prozent) und 2018 (3,7 Prozent). 

Insgesamt lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 in Deutschland bei durchschnittlich 963 Euro brutto im Monat. Für Westdeutschland wurde ein durchschnittlicher Betrag von 965 Euro ermittelt, in Ostdeutschland waren es 939 Euro. Somit wurden in Ostdeutschland 97 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht. Prozentual wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 im Osten (3,8 Prozent) deutlicher erhöht als im Westen (2,6 Prozent). Dies sind zentrale Ergebnisse der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2020 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Deutliche Unterschiede

Zwischen den Ausbildungsbereichen unterschieden sich die Ausbildungsvergütungen 2020 ebenfalls deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 963 Euro lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Öffentlichen Dienst (1.076 Euro) sowie in Industrie und Handel (1.017 Euro), darunter in der Landwirtschaft (898 Euro), im Bereich der freien Berufe (892 Euro) sowie im Handwerk (850 Euro).

Inwieweit sich in den aktuellen Zahlen bereits Auswirkungen der Corona-Krise niedergeschlagen haben oder ob der schwächere Anstieg auf den sich zuvor schon abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen ist, kann nach Einschätzung des BIBB derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. So seien beispielsweise in einigen Branchen anstehende Tarifverhandlungen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben, in anderen bereits zuvor festgelegte Tariferhöhungen umgesetzt worden.

Größtes Gefälle im Handwerk

Im Handwerk war das Gefälle bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen laut dem BIBB besonders groß. So gab es eine Reihe von Berufen, vor allem im Baubereich, in denen sehr hohe tarifliche Vergütungen gezahlt wurden, die zum Teil über 1.000 Euro lagen. Als Beispiele sind hier die Berufe Straßenbauer, Maurer und Zimmerer aufgeführt. Andererseits lagen bei vielen Handwerksberufen die Vergütungen unter 800 Euro, darunter einige Berufe mit sehr vielen Auszubildenden wie Friseur, Tischler oder Maler und Lackierer. Im besetzungsstärksten Ausbildungsberuf Kraftfahrzeugmechatroniker betrug die durchschnittliche Vergütung 897 Euro. Dieser Wert lag zwar über dem Durchschnittswert für den Handwerksbereich, aber doch deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnittswert von 963 Euro.

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Eine tabellarische Gesamtübersicht über die für 2020 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen ist online beim BIBB abrufbar.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung

Text: / handwerksblatt.de

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