Beliebtes Bäckerhandwerk
Gute Nachrichten vom Bäckerhandwerk. Trotz leicht sinkender Zahl der Beschäftigten entwickelte sich der Umsatz im vergangenen Jahr sehr positiv.
Das Bäckerhandwerk ist beliebt wie nie. Das teilt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit. So zählten die Betriebe allein im Außer-Haus-Markt im vergangenen Jahr 1.068 Millionen Besuche, was einem Plus von 2,01% entspricht. Auch der Umsatz der handwerklichen Betriebe nahm um 1,1% auf 14,67 Mrd. Euro zu. Besonders beliebt sind beim Verbraucher Sandwiches, gefolgt von Kuchen und Torten.
Leichter Rückgang der Beschäftigten
Trotz der positiven Umsatzentwicklung nahm die Anzahl der Beschäftigten leicht ab auf rund 270.400 Personen, was einem Minus von 1,4 Prozent entspricht. Im Durchschnitt beschäftigte jede Bäckerei 24,7 Mitarbeiter, was ein Anstieg um 2,49 Prozent ist und auf den anhaltenden Konzentrationsprozess im Bäckerhandwerk zurückzuführen ist. Damit ist auch die sinkende Anzahl an Bäckereien zu begründen; die Anzahl der Betriebe ging auf 10.926, also um 3,7 Prozent, zurück. "Wir werten den starken Umsatz als Erfolg unserer handwerklichen Unternehmer, die sich dem harten Wettbewerb stellen und bedauern gleichzeitig, dass die Gesamtanzahl an Betrieben in Deutschland zurück gegangen ist", sagt Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands. "Dennoch blicken wir auf rund 500 Neueintragungen in der Handwerksrolle – wir können stolz sein auf eine vorrangig junge, neue Generation an Bäckern, die trotz der Herausforderungen im Handwerk die Chance ergreifen, mit einem eigenen Betrieb auch neue Zielgruppen zu erschließen."
Nachwuchsmangel stört die guten Nachrichten
Zitat: "Die aktuelle Lage erschwert die Rekrutierung von qualifizierten Nachwuchskräften, so dass das Thema der Nachwuchssicherung weiterhin eine der großen Aufgaben der Branche ist. Mit unserer Kampagne ‚Back dir deine Zukunft‘ leisten wir bereits einen immensen Beitrag dazu und stehen sowohl Betrieben als auch jungen Menschen und Quereinsteigern mit Rat und Informationsmaterialien zur Verfügung." Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks.Nach wie vor ist auch der Nachwuchsmangel von essentieller Bedeutung im Bäckerhandwerk, das 2018 insgesamt 16.018 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz bot. Im Ausbildungsberuf Bäcker/in sank die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 5.996 Lehrlinge, im Beruf Bäckereifachverkäufer/in ging die Anzahl der Auszubildenden auf 9.876, entsprechend 9,3 Prozent, zurück. Dieser negative Ausbildungstrend ist zum großen Teil auf die demografische Entwicklung zurückzuführen, zum anderen aber auch auf den anhalten Trend zum Abitur, der außer Acht lässt, dass auch andere Schulabschlüsse gute Karrieren in zahlreichen Branchen ermöglichen. Neben dem Nachwuchsmangel steht das Bäckerhandwerk aktuell auch politisch vor großen Herausforderungen: So werden vor allem kleine Betriebe mit umfangreichen bürokratischen, energiepolitischen und steuerlichen Belastungen konfrontiert.
Um ein Bewusstsein für die Belange des Bäckerhandwerks und handwerklich hergestellte Backwaren zu stärken, ruft der Zentralverband jährlich den Tag des Deutschen Brotes aus. Dieser findet am 7. Mai 2019 statt und schafft bei Politik und Gesellschaft Aufmerksamkeit für die Branche.
Hintergrund: Die deutschen Innungsbäcker werden seit 1948 durch den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. auf lokaler, regionaler, Bundes- sowie EU-Ebene vertreten. Als Spitzenverband des backenden Gewerbes in Deutschland vertritt der Zentralverband die Interessen von 10.926 Betrieben mit etwa 270.400 Beschäftigten in Bäckereien, Konditoreien, Familienbetrieben und Großbäckereien. Durch den engen Kontakt zum Gesetzgeber hat der Verband gemeinsam mit den Landesinnungsverbänden und den Bäckerinnungen die Möglichkeit, die Interessen seiner Mitglieder erfolgreich durchzusetzen. Durch seine Arbeit sichert der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. die Zukunft der deutschen Innungsbäcker, indem er auf die Politik zugeht und die Belange des Bäckerhandwerks vertritt. Bei der Vorbereitung neuer Gesetzesentwürfe, Verwaltungsanordnungen oder politischen Planungen steht der Zentralverband den Verantwortlichen beratend zur Seite und versorgt sie mit wertvollen Informationen. Auch die Förderung des Nachwuchses ist ein zentraler Punkt in der Verbandsarbeit. Mit Initiativen wie "Bäckman" oder "Back dir deine Zukunft" werden gezielt Kinder und Jugendliche über den Beruf des Bäckers informiert. Neben der Interessenvertretung seiner Mitgliedsunternehmen und der Nachwuchsförderung klärt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. über die Internetseite www.innungsbaecker.de auch Verbraucher rund um die Themen Brot, Backwaren und das Bäckerhandwerk auf.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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