Jüngere kennen das Faxgerät genauso wenig wie eine Telefonzelle oder eine CD-Rom. In Büros ist es aber noch allgegenwärtig.

Jüngere kennen das Faxgerät genauso wenig wie eine Telefonzelle oder eine CD-Rom. In Büros ist es aber noch allgegenwärtig. (Foto: © racorn/123RF.com)

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Das Faxgerät wird nicht ausgemustert – im Gegenteil

Totgesagte leben länger: In drei von vier deutschen Unternehmen kommt immer noch ein Faxgerät zum Einsatz, meldet der Digitalverband Bitkom. Ein Grund dafür ist die Behördenkommunikation. In den meisten Unternehmen kommt das Fax sogar noch als Ausdruck an.

77 Prozent der deutschen Unternehmen faxen noch. Jedes vierte Unternehmen nutzt das gute alte Fax sogar häufig oder sehr häufig. Das sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 604 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigen befragt wurden.

Insgesamt gehe die Faxnutzung aber langsam zurück: 2023 faxten noch 82 Prozent der Unternehmen und 2018 sogar noch 95 Prozent. Auch die intensive Faxnutzung nimmt laut der Umfrage ab: 2018 war der Anteil derer, die häufig oder sehr häufig Faxe verschickten mit 49 Prozent etwa doppelt so hoch als in diesem Jahr.

"Zwar ist die Faxnutzung in deutschen Unternehmen seit Jahren rückläufig, trotzdem geht der Wandel erstaunlich langsam vonstatten – gerade, wenn man bedenkt, dass es längst komfortablere und sichere Wege gibt", so Daniil Heinze vom Bitkom. 

Als Gründe werden Behördenkommunikation, Sicherheit und Gewohnheit angeführt

  • 56 Prozent der Unternehmen, die noch faxen, geben an, dies sei in der Kommunikation mit Behörden unumgänglich.
  • 43 Prozent faxen, weil es sicherer als der Postweg sei und
  • 35 Prozent halten daran fest, weil sie gut funktionierende und etablierte Faxprozesse haben.
  • Jeweils 27 Prozent faxen aus Gewohnheit beziehungsweise,
  • weil sie in der Regel einen Zustellungsnachweis benötigen. 
  • 25 Prozent der Unternehmen, die faxen, tun dies, um den Anforderungen ihrer Kundschaft gerecht zu werden.
  • Zehn Prozent faxen, um rechtliche Vorgaben zu erfüllen.
  • Sieben Prozent nutzen das Fax, weil sie meinen, es sei sicherer als digitale Kommunikation und
  • bei 6 Prozent dient das Fax als Backup, wenn digitale Systeme ausfallen.

Daniil Heinze vom Bitkom nennt als Alternativen zum Fax zum Beispiel die digitale Signatur, der EDI-Standard oder spezielle E-Mail-Formate, die auch rechtssichere Zustellnachweise bieten. Dafür brauche es die Bereitschaft auf allen Seiten, bestehende Lösungen zu hinterfragen und sich auch neues digitales Know-how anzueignen.

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Heinze: "Insbesondere bei der Verschlüsselung von Daten haben die digitalen Kanäle dem klassischen Fax einiges voraus. Digitale Faxgeräte kombinieren dies und übertragen die Daten mit speziellen Faxprotokollen über das Internet statt wie ursprünglich über Telefonleitungen."

Im Vergleich zu einer Standard-E-Mail biete das digitale Fax häufig eine automatische Empfangsbestätigung, ist weniger fälschungsanfällig und eignet sich auch für rechtssichere Kommunikation."

Trotz digitalem Fax: In den meisten Unternehmen kommt das Fax sogar noch per Ausdruck an

  • 72 Prozent der Unternehmen, die faxen, nutzen den modernen Fax-Standard, bei der das Fax beispielsweise als Bilddatei versandt wird.
  • Ein Viertel (24 Prozent) setzt ausschließlich auf den modernen Fax-Standard.
  • Acht Prozent der faxenden Unternehmen setzen nur auf den älteren Standard, bei der das Fax noch klassisch über Telefonleitung und mit Ausdruck versandt wird.
  • 66 Prozent der faxenden Unternehmen setzen (auch) auf den älteren Standard.

Quelle: Bitkom

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Text: / handwerksblatt.de

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