Corona: Mehr Berufskrankheiten gemeldet
Während die Zahl der Arbeitsunfälle aufgrund von Corona gesunken ist, hat es mehr Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit gegeben, meldet die DGUV.
760.492 Arbeitsunfälle sind laut Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Jahr 2020 gemeldet worden, und damit 13 Prozent weniger als noch im Vorjahr, als der Wert bei 871.547 lag. Die Zahl der Wegeunfälle ist sogar um etwa 18 Prozent auf 152.823 Fälle gesunken.
399 Beschäftigte starben an den Folgen eines Arbeitsunfalls, laut DGUV 98 weniger als 2019. 238 kamen auf dem Weg zur Arbeit ums Leben, 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings räumt die DGUV ein, dass die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle 2019 besonders hoch gelegen habe, weil nach Abschluss von Strafprozessen Fälle aus dem Jahr 2000 bis 2005 in die Statistik aufgenommen worden seien. Nicht alle Effekte lassen sich somit auf Corona zurückführen.
30.320 angezeigte Covid-19-Erkrankungen
Bei den gemeldeten Berufskrankheiten liegt der Fall jedoch anders, hier lässt sich der Effekt von Corona genau beziffern: Die Zahl der gemeldeten Berufskrankheiten stieg um fast 33 Prozent auf 106.491 Anzeigen. 30.320 davon erfolgten aufgrund einer Erkrankung an Covid-19 und stammen von Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen oder Laboratorien. Die Zahl der gemeldeten anderen Berufskrankheiten ist demgegenüber laut Statistik leicht zurückgegangen.
Laut DGUV wurden 2020 insgesamt 101.206 Verdachtsanzeigen entschieden und damit 29 Prozent mehr als im Vorjahr. In 52.956 Fällen wurde das Vorliegen einer Berufskrankheit bestätigt, in 37.181 Fällen wurde sie anerkannt. Von den angezeigten Covid-19-Erkrankungen wurden bis Jahrsende 18.065 anerkannt. 2.380 Menschen starben an den Folgen einer Berufskrankheit, laut DGUV 175 weniger als 2019.
Quelle: DGUV
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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