Datev will bis 2030 klimaneutral werden
Trotz Pandemie liegt die Datev auf Wachstumskurs. Einen kräftigen Schub gibt es bei cloudbezogenen Angeboten. Über zwei Millionen Arbeitnehmer können heute ihre Lohnabrechnungen rein digital abrufen. Nachhaltiges Wachstum spielt bei dem Nürnberger IT-Dienstleister eine wichtige Rolle.
Im ersten Halbjahr 2021 hat die Datev eG ihren Wachstumskurs fortgesetzt: Bis zum 30. Juni legte der Umsatz um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu und lag damit bei 594,1 Millionen Euro.
Man habe in der Pandemie weiterhin Stärke und Leistungsfähigkeit gezeigt, sagte Dr. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der Datev eG anlässlich der Jahrespressekonferenz. Das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg bietet Software, Cloud-Lösungen und Know-how für die Zusammenarbeit zwischen dem Mittelstand und deren Steuerberaterinnen und Steuerberatern und ist einer der größten IT-Dienstleister in Europa.
280 Gesetzesänderungen in kürzester Zeit
Die Krise und die damit verbundenen Corona-Unterstützungsmaßnahmen waren und sind nicht nur für den Mittelstand in Deutschland eine Herausforderung, sondern auch für die Mitarbeiter der Genossenschaft. "Die Entwicklungsteams nehmen bis heute mindestens alle drei Wochen gesetzlich veranlasste Änderungen in Datev-Programmen vor. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt rund 280 – mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der vorherigen Jahre", berichtete Mayr. Der Peak sei in den Sommermonaten Juni und Juli 2020 gewesen.
"Phasenweise wurden Gesetze erst wenige Stunden vor ihrem Inkrafttreten final verabschiedet. Der steuerberatende Berufsstand wie auch die gesamte mittelständische Wirtschaft haben hier Partner wie uns gebraucht, um sich in dieser Flut an Regularien zu orientieren und verlässliche, rechtssichere Lösungen für die betriebswirtschaftlichen Abläufe verfügbar zu haben", so Mayr. Als Beispiel nannte er die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung.
Zwei Millionen Arbeitnehmer rufen ihre Lohnabrechnung digital ab
Ein Gutes hatte die Pandemie aber: Die Digitalisierung ist bei den Unternehmen und deren Beratern in dieser Ausnahmesituation enorm vorangekommen. "Einen kräftigen Wachstumsschub sehen wir im ersten Halbjahr 2021 wieder bei unseren cloudbezogenen Angeboten", sagt Datev-Finanzvorständin Diana Windmeißer. Das Portal Datev Arbeitnehmer online, über das Lohnabrechnungen rein digital abgerufen werden können, knackte im Juni die Marke von zwei Millionen Nutzerinnen und Nutzern. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren.
Die Zahl der Anwenderinnen und Anwender von Datev Unternehmen online, einer digitalen Lösung für die Zusammenarbeit zwischen Kanzleien und Unternehmen, wuchs im ersten Halbjahr um rund 40.000 auf mehr als 310.000.
Zwischen Januar und Ende Juni 2021 hat die Datev zudem 39.000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen. Insgesamt sind es jetzt 444.000.
Lage im Mittelstand entspannt sich Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat sich die Situation im deutschen Mittelstand spürbar entspannt. Das geht aus der jüngsten Datev-Umfrage unter Steuerberatern hervor. Lesen Sie mehr
Bis 2030 will Datev klimaneutral sein
Neben der digitalen Transformation liegt ein weiterer Fokus auf nachhaltigem Wachstum. Das Unternehmen hat jetzt beschlossen, bis 2030 klimaneutral zu sein. CO2-Emissionen sollen stark reduziert und die Energieeffizienz weiter verbessert werden. Nachhaltigkeit sei keine Modeerscheinung, "sondern seit jeher ein wesentlicher Teil unserer Unternehmensphilosophie", erklärt Diana Windmeißer.
Schon 1996 seien intern die ersten Umweltleitlinien entstanden. "Seit 2014 bezieht die Genossenschaft ausschließlich Ökostrom – ergänzt durch vier eigene Photovoltaikanlagen. Zudem laufen unter anderem kontinuierlich Green-IT-Maßnahmen, wie der Einbau effizienterer Kühlanlagen in den Rechenzentren", berichtet Windmeißer.
Möglich seien diese umfassenden Maßnahmen und Investitionen auch deswegen, weil man auf einem wirtschaftlich stabilen Fundament aufbauen könne: 2020 verzeichnete der IT-Dienstleister eine konstant positive Umsatzentwicklung. Der Umsatz wuchs um 5,1 Prozent auf rund 1,156 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis betrug 2020 insgesamt 71,6 Millionen Euro – elf Millionen Euro mehr als 2019.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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