Deutschland: Mobiles Surfen im Schneckentempo
Im Vergleich mit 36 europäischen Ländern in Sachen Schnelligkeit, erreicht Deutschland mit seinem LTE-Netz gerade einmal Platz 32, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Wer hierzulande mobil surfen oder etwas auf dem Smartphone herunterladen will, hat schlechte Karten. Durchschnittlich beträgt die Downloadrate deutschlandweit nur 22,7 Mbps und die Netzabdeckung liegt bei 65,7 Prozent. Unsere Nachbarn in den Niederlanden sind mit einer Downloadrate von 42,1 Mbps fast doppelt so schnell und die Netzabdeckung beträgt 89,6 Prozent. Die höchste Abdeckung hat Norwegen mit 92,2 Prozent. Und mit einer Downloadrate von 41,2 Mbps schlagen die Nordeuropäer die Deutschen ebenfalls um Längen. Das zeigt eine aktuelle Studie von OpenSignal, deren Ergebnisse von Statista in einer Grafik zusammengefasst worden sind.
Was LTE, auch 4G genannt, betrifft, ziehen die Niederlande und Norwegen damit laut Machern der Studie gleichauf mit den bisherigen Spitzenreitern in Asien wie Singapur oder Südkorea.
Deutschland bei 4G weit abgeschlagen
Für den Vergleich hat der britische Mobilfunkanbieter Open Signal die LTE-Verbindungen in 36 europäischen Ländern untersucht. Länder wie Ungarn (Platz 3), Bulgarien (Platz 5), Serbien (Platz 7) oder Litauen (Platz 10) liegen bei der Netzabdeckung und Schnelligkeit der Verbindungen vor Deutschland.
Dahinter, auf den Plätzen 33 bis 36, rangieren Georgien, Polen, Russland und Weißrussland mit ihren LTE-Verbindungen. Einen Grund, warum ökonomisch starke Länder wie Frankreich, England und Deutschland ein relativ schwach entwickeltes LTE-Netz haben, sehen die Macher der Studie darin, dass sie die Vorgänger-Technologie 3G in der Vergangenheit so stark ausgebaut haben, dass diese bis vor kurzem den Bedarf der Bevölkerung gedeckt hat. Nun liegen sie in der Verbreitung der Nachfolgetechnologie 4G jedoch zurück.
Dass es möglich ist, diesen Rückstand aufzuholen, zeigt das Beispiel von Spanien. Das Land hat der Studie zufolge innerhalb von 18 Monaten seine LTE-Netzabdeckung von 67 Prozent im Jahr 2016 auf 84 Prozent erhöht.
Quelle: OpenSignal
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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