Förderberatung für innovative Mittelständler
Innovationen anzustoßen, gehört für Handwerksbetriebe in digitalen Zeiten zum Tagesgeschäft. Bei der Suche nach den passenden Förderprogrammen unterstützen sie Förderbanken wie die NRW.BANK.
Dachdecker schicken Drohnen übers Dach, um Schäden zu begutachten. Sanitärbetriebe lassen sich via App per Video ins überflutete Badezimmer ihres Auftraggebers schalten, und Konditoren punkten bei den Kunden mit individualisierten Schokoladentafeln aus dem 3D-Drucker. Die Zahl der Handwerksunternehmen wächst, die mit neuen digitalen Produkten und Services ihren Absatz steigern.
Digitale Zeiten – Zeit für Innovation
Unterm Strich schreitet der digitale Wandel im Handwerk derzeit jedoch weniger disruptiv als evolutionär voran. Das legt eine aktuelle Untersuchung des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (IFH) aus Göttingen nahe. Die IFH-Forscher teilen die Handwerksbetriebe in puncto Digitalisierung in vier Gruppen ein:
- Demnach sind bereits 16 Prozent der Handwerksunternehmen stark digitalisiert,
- 40 Prozent zumindest leicht,
- 38 Prozent sind kaum digitalisiert und
- sechs Prozent überhaupt nicht.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Gros der Handwerksbetriebe beim digitalen Wandel einem logischen zeitlichen Ablauf folgt: Zuerst kümmern sich die Unternehmen um die eigene IT-Sicherheit, dann machen sie ihre Mitarbeiter digital fit, um anschließend die internen Prozesse und Schnittstellen zum Kunden hin zu verbessern.
Viele Betriebe sind schon aktiv geworden
Autor Michael Stölting ist Mitglied des Vorstands der NRW.BANK Foto: © Christian Lord Otto/NRW.BANKFazit: Viele Betriebe sind hinsichtlich ihrer eigenen Digitalisierung aktiv geworden. Bevor es für sie aber ans Entwickeln und Einführen neuer innovativer Produkte und Dienstleistungen geht, müssen sie häufig erst einmal auf anderen Feldern die Grundlage für ihren Weg ins Zeitalter von Handwerk 4.0 schaffen.
Egal ob Vorreiter, Fast Follower oder Nachzügler – der digitale Wandel fordert mittelständischen Unternehmern hohe Veränderungs- und Lernbereitschaft ab: Reichte es bis vor wenigen Jahren noch für das Führen eines Feinmechaniker-Betriebs aus, dass der Inhaber sein Handwerk beherrscht und kaufmännisches Geschick mitbrachte, muss er sich heute zusätzlich noch mit den neuen digitalen Herstellungstechniken auskennen, in sie investieren, sein Personal weiterbilden und neue Marketing- und Absatzkanäle nutzen, damit sein Unternehmen im Wettbewerb bestehen bleibt.
Fördermittel und Finanzwissen
In dieser Situation können Unternehmer einen unabhängigen Berater gut gebrauchen, der ihnen zum Beispiel dabei hilft, ein für ihr Zukunftsvorhaben solides Finanzierungskonzept auszuarbeiten und die passenden Förderprogramme zu finden. Damit keine gute Idee in Nordrhein-Westfalen an der Finanzierung scheitert, hat die NRW.BANK ihren ganzheitlichen Förderansatz weiterentwickelt. Als Förderbank für Nordrhein-Westfalen steht sie Gründern und mittelständischen Unternehmen aus NRW nicht nur mit ihrem eigenen umfangreichen Portfolio an zinsgünstigen Förderdarlehen und Eigenkapitalfinanzierungen zur Seite. Der Idee folgend "Auch Wissen schafft Wachstum" hat die NRW.BANK ihr Förderberatungsangebot weiter aufgefächert.
Neutraler Sparringspartner
Bei ihren Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben können Handwerksbetriebe auf eine breite Vielfalt an öffentlichen Förderprogrammen von Bund, Ländern und EU zurückgreifen. Die Förderberater der NRW.BANK helfen ihnen, kostenfrei und anbieterunabhängig die passende Förderung aus diesem Angebot für sich zu identifizieren. Sie bereiten die Unternehmer zudem auf Gespräche mit ihrer Hausbank oder anderen Finanzierungspartnern vor, vermitteln relevante Kontakt- und Beratungsstellen und zeigen ihnen, wie sie ihr Geschäftskonzept und ihre Finanzierungsstruktur weiter verbessern können.
Individuelle Finanzierungsbegleitung
Was eine solche unabhängige und neutrale Förderberatung bewirken kann, zeigt das Beispiel der Schulte Strathaus GmbH & Co. KG aus Werl in Südwestfalen. Das Familienunternehmen setzte dank seines weltweit einzigartigen Baukastensystems für die Schüttgutfördertechnik 2018 mit 85 Mitarbeitern 16 Millionen Euro um. Als der Chef des Unternehmens, Dr. Michael Schulte Strathaus, ein Finanzierungskonzept für das internationale Wachstum und Innovationen seiner Firmengruppe benötigte, ließ er sich von der NRW.BANK beraten.
Das Ergebnis war ein wasserdichtes Finanzierungskonzept, das die Banken überzeugte, Schulte Strathaus die gewünschte Verlängerung der laufenden Kredite bescherte und damit genügend Kapital, um das Unternehmenswachstum voranzutreiben.
So wie das Industrieunternehmen Schulte Strathaus stehen derzeit auch die mehr als 188.000 Handwerksbetriebe in Nordrhein-Westfalen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle und Prozesse mit ausgeklügelten Digitalisierungsstrategien neu zu erfinden. Damit der digitale Wandel in Nordrhein-Westfalen gelingen kann, steht ihnen die NRW.BANK bei der Finanzierung ihrer Innovationen als starker Partner in allen Unternehmensphasen zur Seite.
Der Autor Michael Stölting ist Mitglied des Vorstands der NRW.BANK
Text:
Michael Stölting /
handwerksblatt.de
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