Erste eigene ÜLU-Lehrgänge für Büchsenmacher-Auszubildende
Das Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI) hat mit dem Bundesinnungsverband für das Büchsenmacher-Handwerk Unterweisungspläne für die überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) erarbeitet.
Nachdem der Bundesinnungsverband für das Büchsenmacher-Handwerk gemeinsam mit dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI) die Unterweisungspläne für den Beruf "Büchsenmacher/in" erarbeitet und das Bundeswirtschaftsministerium diese als Grundlage für die Durchführung und Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) anerkannt hat, gibt es erstmals speziell auf diesen Beruf zugeschnittene ÜLU-Lehrgänge. "Bisher war für Auszubildende zur Büchsenmacherin beziehungsweise zum Büchsenmacher lediglich die Teilnahme an ÜLU-Lehrgängen anderer Berufe aus dem Metallbereich möglich", erklärt das HPI in einer Pressemitteilung.
Für die Grundstufe (1. Ausbildungsjahr) sei ein einwöchiger Lehrgang zum Anfertigen eines Waffeneinzelteils vorgesehen. Für die Fachstufe (ab 2. Ausbildungsjahr) gebe es vier Lehrgänge – ein einwöchiger Lehrgang zum Schäften von Waffen, ein zweiwöchiger Lehrgang zum Anfertigen von Laufkonturen unter Verwendung programmierbarer Maschinen, ein einwöchiger Lehrgang zum Instandsetzen und Tunen von Großkaliberkurzwaffen und ein zweiwöchiger Lehrgang zum Baskulieren einer Kipplaufwaffe und Garnieren eines Laufbündels.
Die Inhalte der Unterweisungspläne können in der Rubrik "Unterweisungspläne" auf den Internetseiten des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik eingesehen werden.
In der Ausbildung zum Büchsenmacher befanden sich im Jahr 2022 laut einer Statistik des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) 53 Auszubildende – darunter 19 aus Bayern, 13 aus Baden-Württemberg und 10 aus Nordrhein-Westfalen. Vier der insgesamt 53 Auszubildenden waren weiblich.
Für die Büchsenmacher in ganz Deutschland gibt es zwei Berufsschulstandorte: Auszubildende aus Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden in der Gewerblichen Schule in Ehingen unterrichtet. Die Bundesfachklasse für die Auszubildenden aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen befindet sich im Staatlichen Berufsbildungszentrum Suhl/Zella-Mehlis.
Quelle: Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik/eigene Recherche
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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