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HWK Trier | Dezember 2023
Trierer Azubikonzepte bundesweit Spitze
Auszeichnung zum "Ausbildungs-Ass": Unter den 25 besten Ausbildungskonzepten Deutschlands 2023 stammen zwei aus Trier.
Ein Maurer, der für seinen eigenen Rohbau ein Arbeitsgerüst aufstellt, benötigt auch künftig keine Gerüstbauerhandwerk-Eintragung in der Handwerksrolle. (Foto: © Hans Slegers/123RF.com)
Vorlesen:
September 2023
Bislang dürfen viele Gewerke noch Arbeits- und Schutzgerüste aufstellen. Diese Erlaubnis wird zum 1. Juli 2024 neu geregelt. Die Details lesen Sie hier.
Nicht nur das meisterpflichtige Gerüstbauerhandwerk, auch viele andere Berufe dürfen derzeit noch Arbeits- und Schutzgerüste aufstellen und sogar von Dritten aufstellen lassen.
Dabei handelt es sich um:
Angehörige dieser Gewerke benötigen bislang keine zusätzliche Eintragung in der Handwerksrolle, wenn sie Gerüste aufstellen. Grund dafür ist das Übergangsgesetz. Dessen Fristen laufen aber ab dem 1. Juli 2024 aus und die Befugnisse werden neu geregelt. Anderen Handwerken als den Gerüstbauern ist es dann nur noch erlaubt, Arbeits- und Schutzgerüste im Zusammenhang mit der eigenen Leistung aufzustellen. Für eingetragene Gerüstbauer gibt es ab dem 1. Juli 2024 keine Änderungen. Diese Betriebe dürfen weiterhin alle Arten von Gerüsten aufstellen.
Alle Betriebe, die als Hauptleistung eines Auftrages – ohne Tätigkeit im eigenen Handwerk – ein Arbeits- und Schutzgerüst aufstellen, unterfallen der Neuregelung: Sie benötigen ab dem Stichtag eine zusätzliche Eintragung in der Handwerksrolle mit dem meisterpflichtigen Gerüstbauerhandwerk. Eine Ausnahmebewilligung nach § 8 Handwerksordnung (HwO) oder eine Ausübungsberechtigung nach § 7a HwO oder § 7b HwO sind aber möglich.
Auch andere Ausnahmen sind vorgesehen: Betriebe der oben genannten anderen Handwerke dürfen ab dem Stichtag für ihre eigene Tätigkeit ihr eigenes Gerüst als Nebentätigkeit aufstellen. Eine zusätzliche Eintragung in der Handwerksrolle mit dem Gerüstbauerhandwerk ist weiterhin nicht erforderlich. Ein Beispiel ist hier der Maurer, der für seinen eigenen Rohbau ein Arbeits- und Schutzgerüst aufstellt.
Wenn Betriebe der oben genannten Handwerke für ihre Arbeit ihr eigenes Gerüst als Nebentätigkeit aufstellen und dies später nachfolgenden Gewerken überlassen, brauchen sie weiterhin keine zusätzliche Eintragung in der Handwerksrolle mit dem Gerüstbauerhandwerk. Ein Beispiel: Der Maurer überlässt nach Erstellen des Rohbaus das Arbeits- und Schutzgerüst dem nachfolgenden Zimmerer oder Dachdecker.
Da Anträge für Ausnahmen immer eine gewisse Zeit benötigen, sollten sich alle Handwerker jetzt schon informieren, rät der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Betriebe, die auch weiterhin Interesse am Gerüstbau haben, können sich von den Handwerkskammern beraten lassen.
Die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und der Bundesverband Gerüstbau sind mit der Neuregelung zufrieden. Sie hatten seit langem darüber geklagt, dass das Übergangsgesetz weiter ausgelegt wurde, als es ursprünglich angedacht war. Die Ausübung des Gerüstbauerhandwerks erfordere technisches Spezialwissen und umfangreiche Kenntnisse im Arbeitsschutz, um Unfälle zu vermeiden.
Quellen: HWK Cottbus; ZDH
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