Haarschnitt für Obdachlose: Barber Angels sind zurück
Die Barber Angels schneiden wieder Obdachlosen und bedürftigen Menschen kostenlos die Haare. Corona zwang auch die engagierten Friseure zur Zwangspause. Jetzt starten sie mit einem Hygienekonzept durch. Der erste Einsatz war in Berlin.
Corona zwang auch das Team der 300 Barber Angels europaweit in die Knie. Die Friseure schneiden in ihrer Freizeit Obdachlosen und bedürftigen Menschen die Haare oder trimmen den Bart. Sie wollen den Menschen ihren Selbstwert und ein Stück positives Lebensgefühl zurückgeben.
Friseurmeister Claus Niedermaier hat die Bruderschaft gemeinsam mit Kollegen 2016 gegründet. Foto: © Barber Angels Brotherhood e.V. / Viola Hedtke Decker / Emotion-Fotos.euDoch das war dem Team rund um Friseurmeister Claus Niedermaier, dem Präsidenten der Barber Angels Brotherhood e.V., in den letzten Monaten nicht möglich.
Die Barber Angels haben nun ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet und können langsam wieder loslegen. Der erste Einsatz nach der Zwangspause war am Sonntag, 30. August, in Berlin Wedding in "Evas Haltestelle", eine soziale Einrichtung für wohnungslose Frauen. Das in dem Fall rein weibliche Friseur-Team der Barber Angels wird ehrenamtlich Haarschnitte anbieten.
Sieben Friseurinnen haben gleichzeitig in zwei Schichten gearbeitet. "Ich wünsche dem Team toi, toi, toi für diesen Startschuss. Endlich können wir wieder unserem Herzen folgen, " wünschte Claus Niedermaier vorab.
400 Einsätze in vier Jahren
Die Barber Angels haben bislang nach eigenen Angaben an mehr als 400 Einsätzen in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, auf Mallorca und in den Niederlanden über 40.000 obdachlosen und bedürftigen Menschen kostenlos Haare und Bärte geschnitten.
Gegründet wurde "Barber Angels Brotherhood e.V." am 27. November 2016 durch Friseurmeister Claus Niedermaier gemeinsam mit befreundeten Kollegen. Seit 2017 ist die Friseurvereinigung als gemeinnütziger Verein eingetragen.
Claus Niedermaier selbst arbeitete nach seiner Friseurlehre in London, Paris und Mailand. Er machte seinen Meister und praktizierte unter anderem in Los Angeles. Seit 1992 betreibt er in Biberach an der Riß (Oberschwaben) seinen Salon "Figaro Claus" mit zwölf Mitarbeitern.
Die "Barber Angels" zählen inzwischen mehr als 300 Mitglieder. Vor der Corona-Krise waren sie jede Woche im Einsatz. Die Mitglieder machen das in ihrer Freizeit, das heißt meist an Sonntagen oder Montagen. Sie zahlen zudem einen Clubbeitrag und erhalten dafür unter anderem einen Barber Angels-Namen und Zugriff zur eigenen "Barber Angels"-Kleidung im Bikerstil.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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