Handwerk begrüßt Pläne für das Einwanderungsgesetz
Die Regierungskoalition hat sich auf Eckpunkte für ein Einwanderungsgesetz geeinigt. Das Handwerk begrüßt die geplanten rechtlichen Grundlagen für eine erleichterte, gesteuerte Zuwanderung.
Das Arbeits-, Wirtschafts- und Innenministerium haben ein Eckpunktepapier ausgearbeitet, berichtet Zeit online.Demnach will die Regierung das Fachkräftekonzept neu ausrichten und auf drei Bereiche konzentrieren: die europäischen und die internationalen Fachkräftepotenziale. Vor allem die Zuwanderung beruflich qualifizierter Einwanderer soll gefördert werden. Außerdem heißt es, dass die Regierung nicht mehr darauf bestehen will einheimische Bewerber für eine offene Stelle zu bevorzugen.
"Das Handwerk begrüßt, dass die Bundesregierung nun die rechtlichen Grundlagen für eine erleichterte, aber auch gesteuerte Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Fachkräften nach Deutschland schaffen will", erklärt Hans Peter Wollseifer. Der immer stärker werdende Fachkräftemangel in der Wirtschaft und im Handwerk mache es erforderlich, nicht nur die inländischen Potenziale am Arbeitsmarkt noch besser auszuschöpfen, sondern parallel dazu die Beschäftigung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern, so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Forderung des Handwerks erfüllt
Das Handwerk hatte bereits im Frühsommer des vergangenen Jahres in seinem Positionspapier zu einem Einwanderungsgesetz darauf hingewiesen, dass ein solches Gesetz als einer von vielen Bausteinen dringend benötigt wird, um die Fachkräftesicherung künftig hinzubekommen. "Dabei hat das Handwerk von Beginn an betont, dass wir gezielt fachlich und beruflich Qualifizierte anwerben und dafür die Verfahren vereinfachen und Regelungen übersichtlicher gestalten müssen. Wichtige Vorschläge des Handwerks finden sich nun im Eckpunktepapier wieder", sagt der Handwerkspräsident.
Zu Recht solle vor allem auch die Zuwanderung beruflich qualifizierter ausländischer Fachkräfte erleichtert werden. Das entspricht einer Forderung des Handwerks, den Fokus auszuweiten und nicht nur auf akademisch Qualifizierte zu richten. Denn für die Beschäftigung im Handwerk sei es von besonderer Bedeutung, berufspraktisch qualifizierte Fachkräfte gewinnen zu können. Ebenso sei es richtig, dass in den Eckpunkten die Vorrangprüfung für die Besetzung freier Arbeitsstellen mit deutschen oder gleichgestellten Arbeitsuchenden grundsätzlich freigegeben wird.
Rahmenbedingungen für Migrationsabkommen schaffen
"Darüber hinaus sollten aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Migrationsabkommen geschaffen werden, auf deren Grundlage beruflich qualifizierte Fachkräfte aus Ländern mit vergleichbaren Berufsbildungsstandards unter erleichterten Bedingungen nach Deutschland einwandern können. Zudem bedarf es einer Übergangsregelung für solche nach Deutschland geflüchteten Menschen, die mit dem Erwerb guter Deutschkenntnisse, einem stabilen Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnis sowie einer aktiven Integration in die deutsche Gesellschaft unter Beweis gestellt haben, dass sie ein Gewinn für Deutschland sind. In solchen eng begrenzten Fällen ist es ein Gebot der integrationspolitischen und wirtschaftlichen Vernunft, auf eine Rückführung in die Heimatländer zu verzichten."
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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