(Foto: © bartusp /123RF.com)

Vorlesen:

Eklatanter Bewerbermangel am Bau

Betriebsführung

90 Prozent aller mittelständischen Bauunternehmen haben zurzeit Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Insgesamt leidet vor allem das Handwerk unter Bewerbermangel.

Vor vier Jahren sagten 75 Prozent aller Bauunternehmen, dass sie unter dem Fachkräftemangel leiden. Heute sind das neun von zehn Unternehmen. "Andere Probleme treten in den Hintergrund, auch die im Baugewerbe mitunter unattraktiven Arbeitsbedingungen", heißt es in der aktuellen KfW-Studie zum Fachkräftemangel im Mittelstand.

Dieses Stimmungsbild untermauere auch die "Fachkräfteengpassanalyse" der Bundesarbeitsagentur. Die amtliche Liste der Mangelberufe werde von Handwerks- und Bauberufen dominiert. In der Sanitärtechnik und im Trockenbau seien die Fachkräfte seit Jahren knapp, neu auf der Liste sind diverse Engpassberufe im Tiefbau, heißt es in der KfW-Analyse.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mittelstand ist viel pessimistischer als vor vier Jahren

Insgesamt fällt die Rekrutierung von Fachkräften besonders den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland zunehmend schwer. Das KfW-Mittelstandspanel 2018 zeigt: Zwei Drittel der KMU, die in den nächsten drei Jahren Fachkräfte einstellen wollen, rechnen mit Problemen bei der Stellenbesetzung. Die Unternehmen befürchten, dass Stellen nur mit Abstrichen, verrzögert oder überhaupt nicht besetzt werden können. Der Mittelstand ist deutlich pessimistischer als bei der letzten Befragung zu dem Thema vor hier Jahren. 

Am Gehalt oder an Qualifikationen scheitert es nicht

Der mit Abstand häufigste Grund ist "Bewerbermangel im Berufsbild". Das war auch schon im KfW-Mittelstandspanel 2014 so. Doch vor vier Jahren sahen "nur" 57 Prozent der betroffenen KMU den Bewerbermangel als Hindernis, heute sind es 77 Prozent. Der Anstieg sei nicht nur eindeutig, er sei auch einseitig, heißt es: Die Stellenbesetzung scheitert sogar deutlich seltener als 2014 an "zu hohen Lohnforderungen" (Rückgang von 44 auf 38 Prozent) und ein wenig seltener an "fehlenden Zusatzqualifikationen" der Bewerber" (von 37 auf 35 Prozent). Es mangelt in erster Linie an Bewerbern.

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: