In der HWK Münster empfingen Präsident Jürgen Kroos (r.) und Geschäftsführer Markus Hartmann (l.) Henning Höne, MdL (FDP, M.) zum Gespräch über Anliegen des heimischen Handwerks.

In der HWK Münster empfingen Präsident Jürgen Kroos (r.) und Geschäftsführer Markus Hartmann (l.) Henning Höne, MdL (FDP, M.) zum Gespräch über Anliegen des heimischen Handwerks. (Foto: © Handwerkskammer Münster)

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Handwerkskammer im Dialog mit FDP-Politiker Höne

Beim Treffen der Kammerspitze mit Henning Höne, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, standen Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung im Fokus.

Bei einem Gespräch in der Handwerkskammer (HWK) Münster hat Präsident Jürgen Kroos gemeinsam mit Henning Höne, MdL zentrale Herausforderungen und Chancen für das Handwerk diskutiert. Höne ist Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP und wohnt in Coesfeld. Im Dialogfokus standen Bürokratieabbau, Fachkräftesicherung, Flächenverfügbarkeit sowie die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Das Handwerk leidet zunehmend unter hohen bürokratischen Anforderungen, wie Kroos auf Basis von Betriebsbefragungen weiß. Bei öffentlichen Bauprojekten verzichten viele Handwerksbetriebe auf Angebote, weil die kommunalen Vorgaben zu komplex sind. Auch Regelungen wie die Verpackungssteuer bedeuten für Betriebe zusätzlichen Aufwand. Höne bekräftigte seinen Einsatz für beschleunigte Prozesse, etwa für die Digitalisierung von Kfz-Zulassungen.

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften war ein zentrales Thema. HWK und FDP setzen übereinstimmend auf verschiedene Initiativen – vom Anwerben ausländischer Fachkräfte über Anerkennung von Berufsabschlüssen bis hin zu Projekten wie dem "Handwerkerjahr". Dabei lernen Jugendliche in vier Stationen verschiedene Berufe kennen und erhalten eine Vergütung wie im ersten Lehrjahr. Problematisch bleiben für Höne und Kroos fehlende Schulabschlüsse und zeitweise unsichere Arbeitserlaubnisse.

Ausstattung der Bildungsstätten fördern

Ein weiteres Anliegen ist die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung. Die FDP hat hierzu als Oppositionspartei einen Antrag in den Landtag eingebracht. Sie will diesen Gleichwertigkeitsgrundsatz in der NRW-Landesverfassung festschreiben. "Auch die Ausstattung beruflicher Schulen und Bildungsstätten soll stärker in den Fokus rücken", unterstrich Höne. Beide Gesprächspartner kritisierten die unterschiedliche Behandlung von Auszubildenden und Studierenden: Während beispielsweise Studierende ein Semesterticket erhalten, fehlt eine vergleichbare Lösung für Azubis.

Mit Blick auf den "Masterplan Handwerk Ruhrgebiet" und den Flächengipfel am 21. November wurde über die Flächenknappheit gesprochen: Rund 15 Prozent der Unternehmen suchten neue Standorte oder möchten erweitern, berichtete Kroos. "Restriktionen und lange Entscheidungswege in Räten und Ausschüssen bremsen die Entwicklung zusätzlich." Auch Höne legte Wert auf mittelstandsfreundliche Lösungen auf kommunaler Ebene. Abschließend hoben beide Seiten die Bedeutung des Münsterland e.V. als wichtigen Markenbotschafter für die Region hervor.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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