Auf die meisten aus der EU in die USA eingeführten Produkte soll ein Zoll von 15 Prozent gezahlt werden.

Auf die meisten aus der EU in die USA eingeführten Produkte soll ein Zoll von 15 Prozent gezahlt werden. (Foto: © meshmerize/123RF.com)

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ZDK kritisiert Zoll-Deal der EU mit den USA

Nach Verhandlungen der EU mit den USA haben beide Seiten einen sich weiter verschärfenden Handelsstreit abgewendet. Das Kraftfahrzeuggewerbe kritisiert die Einigung. Sie gehe vor allem zulasten der Verbraucher.

Die Europäische Union hat sich mit den USA auf einen Kompromiss im Zollstreit geeinigt. Demnach soll auf die meisten aus der EU in die USA eingeführten Produkte ein Zoll von 15 Prozent gezahlt werden. Dazu gehören etwa Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Für den Import von Stahl und Aluminium soll weiterhin ein Zollsatz von 50 Prozent gelten. Waren, die aus den USA in die EU kommen, sollen nicht mit Zöllen belegt werden.

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kritisiert die Einigung im transatlantischen Zollstreit: Der künftig geltende US-Zollsatz von 15 Prozent auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile aus der EU werde den Export belasten und negative Folgen für Verbraucher haben. Die Preise würde steigen und die Modellvielfalt würde eingeschränkt.

"Am Ende trifft es den Kunden"

"Ein Zollsatz von 15 Prozent verteuert deutsche Fahrzeuge auf dem US-Markt strukturell – das wird sich auf Produktionsentscheidungen und die Modellstrategie der Hersteller auswirken", sagt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. "Was jetzt als diplomatischer Durchbruch verkauft wird, trifft am Ende die Kunden – mit weniger Auswahl und höheren Preisen."

Sollten sich Hersteller aus dem US-Markt zurückziehen oder Produktionsvolumen anpassen, hätte dies direkte Auswirkungen auf Verfügbarkeiten, Lieferzeiten und Modellvielfalt auch in Deutschland. Hinzu komme: Viele Fahrzeugkomponenten würden transatlantisch entwickelt oder produziert – somit stünden auch Werkstätten und Servicebetriebe vor möglichen Kostensteigerungen.

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Peckruhn: "Wenn bestimmte Teile oder Technologien nicht mehr effizient geliefert werden können, steigen die Preise im Ersatzteilmarkt – das wirkt sich unmittelbar auf die Reparaturkosten aus. Natürlich ist zu begrüßen, dass eine weitere Eskalation zum 1. August abgewendet werden konnte. Jedoch trägt letztlich der Verbraucher die Last dieses Zolls – beim Autokauf genauso wie beim Werkstattbesuch." Wichtig sei, nun keine Zölle auf US-Importe zu erheben, um weitere Teuerungen für Kunden zu vermeiden.

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Text: / handwerksblatt.de

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