Kommt der rote Fuchsschwanz?
Eine Glosse über die umstrittene blaue Plakette von Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf.
Umweltministerin Barbara Hendricks hat als Reaktion der Bundesregierung auf den Leipziger Richterspruch eine faszinierende Alternative zur umstrittenen blauen Plakette in die Debatte eingeführt: den roten Fuchsschwanz. Sollte es tatsächlich zu Fahrverboten kommen, müssten künftig jene Wagen eindeutig gekennzeichnet werden, "die eben sauber sind".
Diese Neuerung leuchtet jedem sofort ein, der staatliche Sauberkeitsfürsorge bereits erfahren hat. Hier waltet die Furcht, dass der Politik bald die Farben und der Platz für Klebesticker auf Autokennzeichen und Frontscheiben ausgehen. Wer hätte jedoch gedacht, dass ausgerechnet das markante Männlichkeitssymbol schnauzbärtiger Manta-Fahrer noch einmal gesellschaftlich stilprägende Urständ´ feiern könnte?
Männlichkeitssymbol schnauzbärtiger Manta-Fahrer
Weil der Fuchsschwanz für ein Vehikel steht, das nie die erhoffte Fahrleistung brachte? Oder hat die Ministerin bei der Wahl ihres haarigen Symbols im Gegenteil mittelalterliche Hetzjagden im Blick gehabt, bei denen die Jäger, die die größte Strecke hinlegten, mit Fuchsruten dekoriert wurden? Oder wird Ministerin Hendricks für ihre Vignettenwahl doch jenes bekannte Handwerkszeug bemüht haben wollen, dessen Qualität sich vor allem beim Zersägen grober Spanplatten offenbart? In diesem Sinne etwa: "Mit Fuchsschwanz einmal glatt durch, bitte"?
Ich privat tippe ja auf ein ganz anderes Motiv: Barbara Hendricks wollte gewisse süddeutsche Kabinettskollegen ärgern. Die kennen den Fuchsschwanz aus der alemannischen Fasnacht, als Narrentracht.
Text: Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf
Text:
Andreas Ehlert / Handwerkskammer Düsseldorf /
handwerksblatt.de
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