Die wirtschaftliche Lage hat sich bei vielen Unternehmen im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk verschlechtert.

Die wirtschaftliche Lage hat sich bei vielen Unternehmen im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk verschlechtert. (Foto: © nevodka/123RF.com)

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Metallhandwerk im Abwärtstrend

Betriebsführung

Die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk hat sich laut der aktuellen Quartalsumfrage des Fachverbands Metall NW merklich verschlechtert.

Die Konjunktur im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk hat sich im dritten Quartal des laufenden Jahres deutlich abgekühlt, meldet der Fachverband Metall NW. Im Bereich der feinwerkmechanischen Unternehmen bezeichnet jedes fünfte Unternehmen die aktuelle Lage als nicht ausreichend, fast 35 Prozent gerade noch als ausreichend. Etwas entspannter ist die Beurteilung im Metallbau, wo die Hälfte der Betriebe von einer guten bis sehr guten Geschäftslage berichten.

Für die nächsten sechs Monate rechnen gut die Hälfte der Metaller mit einer weiterhin stabilen Entwicklung ihrer Unternehmen. Aber: Knapp 35 Prozent der Metallbauer und fast zwei Drittel der feinwerkmechanischen Unternehmen sind von einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr überzeugt. Darus folgt die deutlich gesunkene Investitionsbereitschaft: Gerade einmal jeder vierte Feinwerkmechaniker und nicht einmal jedes zweite Metallbauunternehmen planen in der nahen Zukunft Neuanschaffungen.

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Mehrheit fürchtet um ihre Existenz

Neben dem nicht gedeckten Fachkräftebedarf treten nun weitere zentrale Herausforderung für die Unternehmen zutage: Fast 63 Prozent der feinwerkmechanischen Unternehmen befürchten einen existenzbedrohenden Auftragsmangel und einen ruinösen Preiswettbewerb (55 Prozent). Selbst beim erfolgsverwöhnten Metallbau ist es jedes sechste Unternehmen, das mit einem zu niedrigen Auftragsvolumen bei steigendem Preiskampf (41 Prozent) rechnet.

"Die Euphorie des Handwerks ist nicht die des Metallhandwerks", sagt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands. "Gerade die große Gruppe der feinwerkmechanischen Unternehmen erlebt einen konjunkturellen Rückgang, der zwar nicht mit 2008/2009 vergleichbar ist, jedoch eine klare Trendwende hin zu schwierigen Zeiten signalisiert.“ Die deutliche Abkühlung im Metallhandwerk gehe einher mit unverhältnismäßig hohen Forderungen der IG Metall in den aktuellen Tarifverhandlungen.

"Völlig überzogene Forderungen"

"Wir schließen Tarifverträge für die Zukunft und nicht für die Vergangenheit ab. Dort, wo sich ein Sturm über einem großen Teil unserer Mitglieder zusammenbraut, sind sechs Prozent Lohnsteigerung völlig überzogen, da sie häufig eine Gesamtkostensteigerung von über drei Prozent bedeuten", so Lohmann. Unverhältnismäßige Kostensteigerungen passten nicht in Zeiten niedrigerer Auslastung und vermehrten Preisdrucks. "Dort, wo wir für eine hohe Qualität in der metallhandwerklichen Ausbildung werben und das mit bis zu 55 zusätzlichen Euro vergüten wollen, blockieren die Gewerkschafter. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Leistung auch in der Ausbildung lohnen sollte."

Text: / handwerksblatt.de

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