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HWK des Saarlandes | September 2025
Fachseminar Ladungssicherung
Diese Veranstaltung vermittelt die Sachkunde, um als zur Prüfung befähigte Person nach BetrSichV 2 (6) und dem ArbSchG 7 bestellt werden zu können.
Johanna Röh, erste Vorsitzende des Vereins Mutterschutz für Alle (rechts), und Marlene Bilto-Löhr, zweite Vorsitzende. (Foto: © Hede Weit - Mutterschutz für Alle! e.V.)
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September 2025
Das Bündnis "Mutterschutz für Selbstständige" rund um Tischlermeisterin Johanna Röh will sich im Oktober mit Aktionen in Berlin Gehör verschaffen. Das Thema ist im Koalitionsvertrag, aber bis heute nicht umgesetzt.
Nach Jahren der Wanderschaft und mit dem Meistertitel in der Tasche gründete Johanna Röh 2018 ihre eigene Tischlerei in Niedersachsen. Mit ihrer Schwangerschaft 2022 und den damit verbundenen Existenzsorgen entstand der Verein "Mutterschutz für Alle". Der Verein hat in zwischen 350 Mitglieder und weist seither erfolgreich auf eine wichtige Absicherungslücke hin: In Deutschland haben selbstständige Frauen bis heute keinen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz. So wurde die Tischlermeisterin auch eine politische Aktivistin.
Das Bündnis rund um Johanna Röh hat - unter anderem mit einer Petition (110.000 Unterzeichner!) - erreicht, dass das Thema Gehör fand und sogar im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert wurde. Aber: Es gibt es bisher keine konkreten Pläne für die Umsetzung.
Die Aktionswoche "Mutterschutz für Selbstständige" im Oktober 2025 in Berlin soll auf das Thema aufmerksam machen. Geplant ist ein parlamentarisches Frühstück mit Experten, Unternehmerinnen und der Politik am 9. Oktober. Schirmherrin ist Gitta Connemann von der CDU (Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung). Unter anderem werden Mareike Lotte Wulf (Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium), Mechthild Heil (MdB, Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion) und Ulrike Häfner (Co-Bundesvorsitzende der SPD Frauen) teilnehmen.
Außerdem wird es eine Aktion vor dem Bundestag geben: Es wird eine Skulptur enthüllt, die auf die Doppelbelastung von Selbstständigkeit und Mutterschaft aufmerksam macht.
Geplant ist zudem für den 10. Oktober ein großes Community-Event mit Workshops und Gelegenheit zum Netzwerken (Tickets gibt es hier).
Hinter dem Bündnis Mutterschutz für Selbstständige stehen inzwischen 45 Organisationen, die gemeinsam 410.000 Menschen und Betriebe vertreten. Der Verein wird unter anderem vom Deutschen Hebammenverband, dem Deutschen Anwaltverein, den Wirtschaftsjunioren Deutschland und dem Bund der Selbständigen unterstützt.
Das Bündnis Mutterschutz für Selbstständige warnt: "Unzureichende Mutterschaftsleistungen, fehlende Vertretungsstrukturen und der Ausschluss aus wichtigen Versicherungsleistungen führen zu wirtschaftlichen und gesundheitlichen Risiken für schwangere Selbstständige. Die Absicherungslücke benachteiligt selbstständige Frauen im Wettbewerb und hemmt die unternehmerische Vielfalt."
Quelle: Mutterschutz für Alle e.V.
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