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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Große Bühne für das Brot des Jahres 2020: Bernd Kütscher (Brotinstitut), Julia Klöckner (Bundeslandwirtschaftsministerin) und Michael Wippler (Präsident des Bäckerhandwerks) beim Anschnitt auf der Grünen Woche in Berlin. (Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks)
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Januar 2020
Roggen-Vollkornbrot ist das Brot des Jahres 2020, ein echter Klassiker der Brotkultur. Und eine gute Figur macht das Roggen-Vollkornbrot auch.
2019 war es das Bauernbrot, 2018 das Dinkel-Vollkornbrot und auch im diesem Jahr bekommt ein echter Klassiker das Krönchen auf: Das Roggen-Vollkornbrot ist das Brot des Jahres 2020. Auf der Grünen Woche in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner das Sieger-Brot am Stand des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks vorgestellt.
Gemeinsam mit Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks, und Bernd Kütscher, Direktor des Deutschen Brotinstituts, enthüllte sie das Brot des Jahres 2020. "Brot ist ein Stück Heimat zum Genießen, kann eine ganze Region prägen", so die Ministerin.
Roggen sei ein Getreide, das nicht nur die längste Tradition in Deutschland hat, sondern das vergleichsweise ressourcenschonend angebaut werden kann. "Roggen wächst auch auf trockenen Böden gut und muss weniger gedüngt werden als andere Sorten", so Klöckner.
Das Roggen‐Vollkornbrot gilt als typisch deutsche Brotsorte, berichtet das Deutsche Brotinstitut. Ein Roggen‐Vollkornbrot enthalte, bezogen auf die insgesamt enthaltenen Mahlerzeugnisse, mindestens 90 Prozent Roggen inklusive Schalen und Keimling.
Fein gemahlen oder grob geschrotet – in Deutschland gibt es viele Arten von traditionellen Roggen‐Vollkornbroten: Das Westfälische Pumpernickel, das Hamburger Schwarzbrot, das Ammerländer Vollkornbrot, das Rheinische Schwarzbrot oder das Schinkenbrot, das keinen Schinken enthält, sondern als Brot zum Schinken gereicht wird.
Roggen‐Vollkornbrote werden traditionell mit Sauerteig hergestellt und sehr häufig mit Ölsaaten, wie Sonnenblumenkernen, oder Nüssen als Zutat zum Teig ergänzt, berichtet das Brotinstitut. Das sei nicht nur vorteilhaft für eine ausgewogene Ernährung, sondern mache das Brot auch zum "besonderen Genusserlebnis".
"Wir würden es sehr begrüßen, wenn dem Stellenwert des Roggens in der deutschen Brotkultur wieder eine größere Bedeutung beigemessen würde", betont Prof. Dr. Meinolf Lindhauer, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Brotinstituts.
"Der Roggen verfügt über besondere ökologische Vorteile: Mit einer verstärkten Nachfrage nach Roggen-Vollkornbrot könnte ein bemerkenswerter Beitrag zur Ausweitung der Fruchtfolge im Pflanzenbau geleistet werden, was zur Biodiversität beitragen würde."
In Zeiten des Klimawandels sei es zudem bedeutsam, dass Roggen genügsamer als Weizen ist und auch auf trockenen Böden gut wächst. Bis vor Jahren wurde stets mehr Roggen als Weizen geerntet und gemahlen. Seither steigt der Anteil des Weizens, während der Roggenanteil rückläufig ist.
Gesunde Fakten zum Roggen-Vollkornbrot:
- Ein Roggen‐Vollkornbrot hat rund 25 Prozent weniger Kalorien als die gleiche Menge Weißbrot.
- Der hohe Ballaststoffgehalt wirkt sich positiv auf das Sättigungsgefühl und die Darmtätigkeit aus.
- Die Ballaststoffe helfen dabei den Glukoseanstieg im Blut bei der Aufnahme zucker‐ und stärkehaltiger Lebensmittel zu verlangsamen.
Von der neuen Bonpflicht über den Nachwuchsmangel in der Branche bis hin zu den steigenden Energiekosten – es gibt viele Themen, die das Bäckerhandwerk aktuell umtreiben. Michael Wippler, Präsident des Bäckerverbandes, möchte die Messe nutzen, um mit Besuchern ins Gespräch zu kommen "und zugleich die Werbetrommel für unseren schönen Beruf rühren".
Christian Lindner (FDP) ist Brotbotschafter und unterstützt das Bäckerhandwerk bei seinem Protest gegen die Bonpflicht. Foto: © Zentralverband des Deutschen BäckerhandwerksBrotbotschafter Christian Lindner (FDP) war als Ehrengast beim Messestand des Bäckerhandwerks (Foto links). Der Politiker nutzte die Gelegenheit, um die Innungsbäcker beim Thema Kassenbons zu unterstützen.
"Die Bonausgabepflicht ist in ihrer jetzigen Form ein bürokratischer Wahnsinn. Wir brauchen Ausnahmeregelungen, die diese Bezeichnung auch verdienen", so Lindner.
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