Das neue Tool zur Visualisierung der Wohngesundheit wurde in Kooperation mit namhaften Herstellern entwickelt.

Das neue Tool zur Visualisierung der Wohngesundheit wurde in Kooperation mit namhaften Herstellern entwickelt. (Foto: © Sentinel Holding Institut)

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3D-Tool zeigt Einfluss der Materialwahl auf Raumluft

Betriebsführung

Eine neue Online-Plattform stellt anhand einer 3D-Visualisierung die Folgen unterschiedlicher Material- und Produktwahl für die Raumluftqualität und das Wohlbefinden dar.

Die Anwendung zeigt einen realistischen Wohnraum, in dem Anwender verschiedene Baustoffe und Produkte auswählen können. Ein Dashboard gibt Auskunft darüber, wie sich diese Entscheidungen auf Parameter wie Schadstoffbelastung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Feinstaub, Akustik und Tageslicht auswirken. Am Ende generiert die Plattform eine Auswertung, die die Auswirkungen der getroffenen Auswahl auf Raumluftqualität und Wohlempfinden zusammenfasst.

Einfache Visualisierung

Zur Darstellung von Schadstoffen nutzt das System eine visuelle Codierung: grüne Punkte veranschaulichen Menge und Verteilung von Emissionen, die je nach Materialwahl variieren. Zusätzlich fließen Komfortfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchte sowie Aspekte der Beleuchtung und Akustik in die Bewertung ein. Die Macher betonen, dass die Visualisierung Entscheidungen nachvollziehbarer machen soll – für private Bauherren wie auch für Fachleute. „Mit dieser Lösung möchten wir Menschen eine einfache Möglichkeit bieten, ihre Bauentscheidungen in Bezug auf Wohngesundheit zu verstehen und gezielt zu verbessern“, sagt Meik Mittelstädt, Geschäftsführer des Baugeschäfts Mittelstädt. Die Plattform kann demnach als Werkzeug dienen, um Materialauswahl und Produktkombinationen vorab zu prüfen und mögliche Auswirkungen auf die Innenraumqualität zu diskutieren.

Datenbank mit geprüften Baustoffen als Basis

Ein Kernbestandteil des Angebots ist die Anbindung an die SHI-Datenbank, in der geprüfte Bauprodukte gelistet sind und auf Schadstoffe untersucht wurden. Nach Angaben der Projektpartner sollen diese geprüften Produkte helfen, gesündere und nachhaltigere Lebensräume zu schaffen. Welche Prüfverfahren und Bewertungsmaßstäbe genau zugrunde liegen, wird auf der Plattform beziehungsweise in den Datenbankeinträgen näher erläutert. Beteiligt an dem Projekt sind mehrere Unternehmen und Institute aus der Bau- und Ausstattungsbranche, darunter Bauwerk Parkett, Busch-Jaeger, Kneer Süd Fenster, NIBE, das Sentinel-Holding-Institut, Xella sowie Mittelstädt selbst. Ziel ist es, Materialien und Technik so zu kombinieren, dass Wohngebäude energieeffizient, komfortabel und mit guten Innenraumqualitäten errichtet werden können. Für Handwerksbetriebe kann die Anwendung als Beratungsinstrument dienen, um Bauherren die Folgen verschiedener Materialentscheidungen anschaulicher zu erläutern. Wie aussagekräftig die Simulationen in Einzelfällen sind, hängt jedoch von der Qualität der zugrundeliegenden Daten und Annahmen ab; konkrete bauphysikalische Planungen und Messungen ersetzen sie nicht.

 

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Hintergrund: 3D-Tool Weitere Informationen zur Anwendung und zu den hinterlegten Produktdaten finden sich auf der Projektseite.

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Text: / handwerksblatt.de

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