Zeit und Geld sparen mit der Digiholz-App
Dass Arbeitsstunden und zusätzlich verbrauchtes Material auf eine Brötchentüte gekritzelt werden, hat Zimmerermeister Michael Kriehn genervt. Zusammen mit seinem Schwager Christoph Biernoth hat er die App "Digiholz" entwickelt.
Die Leberkas-Semmel-Buchführung hat Michael Kriehn richtig genervt. Nach einer anstrengenden Woche auf der Baustelle stand für den Zimmerermeister sonntags die Büroarbeit an. Häufig fehlten Belege. Andere waren kaum lesbar oder unvollständig.
"Alle haben ein Smartphone in der Tasche, mit dem sich ein Raumschiff steuern ließe, doch meine Mitarbeiter kritzeln ihre Stunden und die zusätzlich verbauten Materialien immer noch auf eine Brötchentüte", hat sich der Chef einer kleinen Zimmerei in Bayern geärgert. Eine App musste her – für Handwerker leicht handhabbar, intuitiv bedienbar und bezahlbar. Doch seine Suche scheiterte. Zusammen mit seinem Schwager Christoph Biernoth entwickelte er eine eigene Lösung.
Desktop- und Mobile-App
Über die App auf dem Smartphone können die Mitarbeiter ihre Stunden eintragen und sogar eine digitale Unterschrift vom Bauherrn oder Kunden einholen. Foto: © Digiholz UGSeit 2017 gibt es "Digiholz". Die Desktop- und Mobile-App vereint vieles, was Michael Kriehn sich als Betriebsinhaber gewünscht hat: Zeiterfassung der Mitarbeiter, Dokumentation der Arbeiten in Schrift und Bild, Ermittlung von Zusatzverbräuchen und die Abnahme des Auftraggebers. "Digiholz ist die digitale Schnittstelle von der Baustelle ins Büro." Handwerksbetriebe könnten damit nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld sparen.
Zeit und Geld mit Digiholz sparen
Michael Kriehn macht es am Beispiel einer Dachsanierung fest. "Erst wenn die Ziegel abgedeckt sind, sieht man, wie viele Sparren beschädigt oder verfault sind." Ziehe dies zusätzliche Arbeiten nach sich, die nicht im Leistungsverzeichnis vermerkt waren und nach Aufwand abzurechnen wären, drohe das Projekt zum Minusgeschäft zu werden. "Bei 30 bis 40 Zusatzstunden mit einem Faktor von 40 oder 50 ist man relativ schnell im 1.000er-Bereich – das Material noch nicht mit berücksichtigt!"
Software-Schnittstellen
Digiholz kann sich mit anderen Programmen austauschen. "Wir haben eine sehr gut ausgebaute Schnittstelle zum Baurechenzentrum, aber auch zur Datev", nennt Michael Kriehn zwei Anbieter, die den Import von CSV-Dateien zulassen.
Die Daten aus der App lassen sich aber auch in eine Excel-Liste übertragen. "Beides kann unser Support so einrichten, dass der Betrieb mit zwei Klicks am Ende des Monats alles an seinen Dienstleister übermittelt hat", versichert der Digiholz-Gründer.
Individuelle Preisstaffelung
Die Preise für die Nutzung von Digiholz sind individuell gestaffelt. Sie richten sich nach der Zahl der benötigten Lizenzen und der Länge der Vertragslaufzeit. Für einen Ein-Mann-Betrieb fallen neun Euro pro Monat an. Die Nutzung ab 20 Lizenzen kostet monatlich 8,10 Euro pro Lizenz. Mit 7,60 Euro pro Nutzer ist man ab 30 Mitarbeitern dabei.
Digiholz günstiger im Jahrespaket
Bindet sich das Unternehmen für zwölf Monate an Digiholz sinkt der Preis. Für das Jahrespaket spart man sich den vollen Preis für einen Monat. Bei einem 10-Mann-Betrieb sind das 990 statt 1.080 Euro pro Jahr. Für Unternehmen, die mehr als 30 Mitarbeiter beschäftigen, wird der Preis umso günstiger, je mehr Lizenzen sie benötigen, so Digiholz. Nach Abschluss des Kaufvertrags ist eine sechsmonatige Geld-zurück-Garantie inbegriffen.
Starthilfe und Support
Vor allem Zimmerer und Holzbauer arbeiten mit Digiholz. Doch auch Elektriker und Hausmeister-Services zählen zu den Nutzern. Insgesamt zählt Digiholz nach eigenen Angaben zurzeit mehr als 5.000 Nutzer, die täglich auf die App zugreifen. Interessenten können sich einen kostenlosen Testzugang einrichten, der ihnen vollen Umfang auf die Funktionen der App gewährt.
Kostenlose Starthilfe von Digiholz
Wem die Installation der Digiholz-App schwer fällt, kann eine kostenlose Online-Präsentation buchen. Foto: © Digiholz UGDer Aufwand, das Programm zu installieren und die Accounts einzurichten, ist geringer als gedacht. Mit der kostenfreien Online-Betriebseinführung bietet Digiholz Unterstützung beim Einstieg in den digitalen Betrieb an. Zusätzlich gibt es Erklärvideos, mit deren Hilfe sich die Anwender selbst schulen können.
Persönlicher Support
Der Support ist im Preis inbegriffen und wird vom Digiholz-Gründer und seinem Team persönlich übernommen. Sollte einmal niemand direkt erreichbar sein, werden die Anfragen so schnell wie möglich per Telefon oder per E-Mail beantwortet, versichert das Unternehmen. Die Nutzer wissen das Engagement offenbar zu würdigen. "Wir haben keine Kunden, sondern Fans."
Updates von Digiholz
Gründer und Chef-Entwickler Christoph Biernoth (rechts) mit seinem Team Foto: © Digiholz UGSeit mehr als sieben Jahren ist Digiholz auf dem Markt. Mittlerweile ist Gründer Michael Kriehn aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der alleinige Geschäftsführer ist Softwareentwickler Christoph Biernoth. Das Unternehmen hat viel Feedback von den Nutzern der App erhalten. Ihre Vorschläge fließen in die Weiterentwicklung des Programms ein. Durch regelmäßige Updates hat sich der Funktionsumfang der Software inzwischen deutlich erweitert.
Kapazitätsplanung enthalten
Mit Digiholz können Betriebe nun Projekte und Ressourcen planen. In einer digitalen Plantafel können die Nutzer Termine und Aufgaben zuweisen. Anstehende To-Dos sehen die Mitarbeiter direkt in der App, genauso wie ihre Überstunden und Urlaubstage. Sogar der Urlaubsantrag kann vom Smartphone aus gestellt werden.
Größere Betriebe dürften sich darüber freuen, dass die Benutzeroberfläche übersichtlicher wird, dass sie Kolonnen und Teams anlegen und sie Projekten und Leistungsgruppen zuweisen können.
Komplettlösung großes Thema
Mit dem ERP-Software-Anbieter Hapak hat Digiholz einen "zuverlässigen Kooperationspartner" gefunden. Zwischen den beiden Programmen wurde eine Schnittstelle geschaffen, die die Abwicklung von Aufträgen erleichtert.
Aus der Zusammenarbeit sollen zusätzliche Erweiterungen entstehen. Geplant ist eine Komplettlösung, die den Funktionsumfang von Digiholz um eine Angebots- und Rechnungsstellung vergrößert. Die Nutzer sollen Angebote und Rechnungen auch mobil einsehen und Arbeitsstunden und Materialien direkt auf die Positionen erfassen können.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im September 2021 veröffentlicht und im Juni 2025 überarbeitet.
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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