Handwerk

Handwerkskammerpräsident Hans Hund begrüßte Impulsredner Prof. Dr. Olaf Arlinghaus (v.l.), Referenten aus Beispielbetrieben des Handwerks (v.r.) und zahlreiche Gäste auf dem Personaltag. (Foto: Handwerkskammer Münster)

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Austausch beim Personaltag

Der Fachkräftebedarf brennt dem Handwerk unter den Nägeln – das zeigte der Personaltag der Handwerkskammer Münster am Mittwoch mit 220 Teilnehmern aus 200 Unternehmen.

220 Unternehmer und Führungskräfte aus rund 200 Handwerksbetrieben haben sich am Mittwoch, 22. März, beim Personaltag im Bildungszentrum (HBZ) der Handwerkskammer Münster über Möglichkeiten der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern informiert. 

"Der Mangel an Fach- und Führungskräften gilt bei vielen Unternehmen als die größte Wachstumsbremse", unterstrich Handwerkskammer-Präsident Hans Hund. Die Handwerkskammer lege deshalb in diesem Jahr den Schwerpunkt zahlreicher Aktivitäten und Veranstaltungen auf Personalthemen.

Ausbildung ist Basis der Fachkräftegewinnung

Hans Hund betonte, dass die Ausbildung die Basis der Fachkräftegewinnung sei. Garant für das Funktionieren des Ausbildungssystems sei der Meisterbrief. Ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief sei die Voraussetzung für die Sicherung der Fachkräftequalifikation. Ohne Meister im Betrieb werde erheblich weniger – oder auch gar nicht – ausgebildet und die Betriebe verschwänden deutlich schneller wieder von der Bildfläche. 

Aus seiner eigenen Erfahrung als Unternehmer berichtete Hans Hund: "Mitarbeiterbindung ist das Ergebnis einer sichtbar zufriedeneren, höher motivierten, kooperativen, innovativeren und gesünderen Belegschaft." Das wirke sich auch auf den unternehmerischen Erfolg des Betriebs aus.

Mitarbeiterbindung als Zukunftschance

Professor Olaf Arlinghaus von der FH Münster zeigte auf: "Handwerksunternehmen, die es auch heute schaffen, Mitarbeiter zu finden, an sich zu binden und für den Beruf zu begeistern, sind die ultimativen Gewinner der Zukunft!" Voraussetzung für erfolgreiche Unternehmen sei die Bereitschaft zu einem permanenten Veränderungsmanagement.

Der Wissenschaftler riet Handwerksbetrieben, im demografischen Wandel ihre Rekrutierung auf neue Arbeitnehmergruppen auszuweiten, etwa auf Migranten, Frauen, Behinderte und die Generation 50plus. Zu Arlinghaus‘ Empfehlungen für einen gelungenen Brückenschlag zwischen den Generationen gehörten beispielsweise die Akzeptanz von Andersartigkeit, Verantwortung für gute Beziehungen, Aufmerksamkeit für Erwartungen und die Wertschätzung aller Mitarbeiter.

Praxistipps von Unternehmern

Beispielunternehmen aus dem Kammerbezirk Münster gaben den Teilnehmenden am Personaltag in zwölf Foren Praxistipps. Annabell Tenbrink von Tenbrink Ladeneinrichtungen in Stadtlohn zeigte auf: "Das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber in der Region zu präsentieren ist wichtig, um von potenziellen Mitarbeitern wahrgenommenen zu werden und die vorhanden zu binden." Dabei gehe ihre Tischlerei noch einen Schritt weiter und wolle auch die Familien der Mitarbeiter als attraktiver Arbeitgeber überzeugen.

Ralf Plogmann, Ausbilder des Münsteraner Betriebs Elektro Heikes, erklärte seine Erfolgsquote bei der Lehrlingsausbildung: "Entscheidend ist unser gesunder Menschenverstand in den persönlichen Vorstellungsgesprächen mit den Bewerbern. Bei Minderjährigen laden wir auch die Eltern ein."

Respekt, Anerkennung und gute Kommunikation

Weitere Stimmen kamen von Metallbauunternehmer Ralf Miethe (dkon systeme in Lengerich): "Mein Führungsstil ist geprägt vom Respekt und der Anerkennung der Arbeit meiner Beschäftigten", und Elektroinstallateurmeister Jörg Ammann (Ammann & Rottkord in Telgte): "Bei uns spielt eine gute Kommunikation eine sehr große Rolle. Dadurch sind alle Beschäftigten mit den für sie wichtigen Informationen versorgt." 

Die Bedeutung von beruflicher Weiterbildung hob Alexa Behrens vom HBZ hervor: "Weiterbildung stärkt die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit eines Betriebs und trägt zur Bindung von Mitarbeitern bei."

Foto: Handwerkskammer Münster

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Text: / handwerksblatt.de

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