Trotz durch Corona erschwerter Bedingungen gilt bei der Suche nach Ausbildungen für die Betriebe: "Jetzt erst recht!"

Trotz durch Corona erschwerter Bedingungen gilt bei der Suche nach Ausbildungen für die Betriebe: "Jetzt erst recht!" (Foto: © kebox/123RF.com)

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Handwerk sucht Kontakt zu Jugendlichen

Es ist eine weitere Erkenntnis der Corona-Krise: Schulschließungen erschweren Betrieben das Finden von Lehrlingen.

Das heimische Handwerk sorgt sich wegen der abgebrochenen Kommunikationswege von Ausbildungsbetrieben zu Schulabgängern in der Corona-Krise. Ausgefallene Praktika und die seit Mitte März fehlende Erreichbarkeit der Schülerinnen und Schüler durch Kontaktsperren und Schulschließungen erschwerten den Dialog. Dies seien die Hauptgründe für den aktuellen Rückgang der neuen Lehrverträge, teilt die Handwerkskammer Münster mit. Bis zum Stichtag 29. Mai wurden bei ihr 16 Prozent weniger Ausbildungsverhältnisse für dieses Jahr gemeldet als im Vorjahr – insgesamt 1.984 Lehrstellen, 382 weniger als Ende Mai 2019. Es gebe keine außergewöhnlichen Löschungen von bereits geschlossenen Lehrverträgen durch Corona, so die Handwerkskammer. "Die meisten Ausbildungsbetriebe bieten auch weiterhin Lehrstellen an. Sie wollen jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten und den eigenen Bedarf an Fachkräften sichern", betont Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer. Zahlreiche Betriebe führten deshalb – unter Einhaltung der Hygienevorgaben – nach wie vor Praktika für Jugendliche durch. 

"Jetzt erst recht"

In einer Umfrage sagen 42 Prozent von 482 Handwerksunternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region, dass das Gewinnen von Auszubildenden in Zeiten der Corona-Krise schwieriger geworden ist. Nur 14 Prozent der Befragten haben die Sorge, eine Ausbildung eventuell nicht bis zum Ende gewährleisten zu können. Umso wichtiger sei es, dass die Folgen der Schutzmaßnahmen weiterhin durch betriebliche Fördermittel abgefedert würden. Dies helfe der Sicherung von Unternehmensexistenzen und damit der Lehrstellen. Hund ermunterte die Betriebe zudem, sich nach dem Motto "Jetzt erst recht" für die Ausbildung zu engagieren. Das Gewinnen von Nachwuchs sei trotz Krisenmodus eine Kernaufgabe. Die Handwerkskammer Münster empfiehlt Betrieben, die Lehrlinge suchen, die Kommunikation auf allen Kanälen zu steigern und sich die Option offenzuhalten, Ausbildungsverträge auch im Herbst abzuschließen. Die Ausbildung müsse nicht am 1. August beginnen. Die Handwerkskammer möchte zugleich Schulabgänger dafür gewinnen, ihre berufliche Orientierung und Zukunftsplanung auch jetzt aktiv anzugehen. Das Handwerk biete mit rund 130 verschiedenen Ausbildungsberufen eine Fülle an Karriereperspektiven. Betrieben und Bewerbern empfiehlt die Handwerkskammer Münster die Nutzung ihrer Online-Lehrstellenbörse. Aktuell bieten Unternehmen dort 221 Lehrstellen für dieses Jahr an. Ausbildungsvermittler stellen auf Wunsch Jugendlicher auch Kontakte zu Betrieben her, die Lehrlinge suchen. 

 

AusbildungsvermittlungHier geht es online zur Ausbildungsvermittlung der Handwerkskammer Münster.

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Text: / handwerksblatt.de

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