"Das derzeitige System ist weder zeitgemäß noch gerecht", erklärt ZVA-Präsident Christian Müller.

"Das derzeitige System ist weder zeitgemäß noch gerecht", erklärt ZVA-Präsident Christian Müller. (Foto: © lightpoet/123RF.com)

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Augenoptiker fordern Reform der GKV-Sehhilfenversorgung

Handwerkspolitik

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen fordert, das bisherige Sachleistungsprinzip durch ein Festzuschusssystem zu ersetzen.

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) spricht sich für eine grundlegende Reform der Sehhilfenversorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus. Dabei fordert der Verband, dass das bisherige Sachleistungsprinzip durch ein aus seiner Sicht modernes Festzuschusssystem ersetzt wird. Hintergrund der Forderung ist die wachsende finanzielle Belastung durch die steigenden Sozialversicherungsbeiträge, die besonders für die personalintensive Augenoptikbranche spürbar sei.

"Das derzeitige System ist weder zeitgemäß noch gerecht", erklärt ZVA-Präsident Christian Müller. "Da der Versicherte bei einer Brillenversorgung die Brillenfassung ohnehin immer aus eigener Tasche bezahlt, gilt das Sachleistungsprinzip in der Augenoptik faktisch schon seit Langem nicht mehr." Stattdessen wünscht sich der ZVA für eine klare, transparente Lösung: Den gesetzlich Versicherten soll künftig eine auskömmliche Pauschale in Form eines Festzuschusses für die Anschaffung einer Sehhilfe gewährt werden.

Geringerer Verwaltungsaufwand

Dieses Modell bringe mehrere Vorteile mit sich. Es mache die Leistung der Krankenkassen für die Versicherten sichtbar, setze auf deren Eigenverantwortung, stärke den Wettbewerb sowohl unter den Krankenkassen als auch unter den Augenoptikbetrieben. Gleichzeitig reduziere sich so der Verwaltungsaufwand erheblich. Müller: "Jede Krankenkasse könnte selbst bestimmen, wie hoch beispielsweise die Brillenpauschale ausfallen soll. Und jeder Betrieb müsste entscheiden, ob er zu dieser Pauschale eine Brille ohne private Zuzahlung abgeben kann. Umgekehrt liegt es dann beim Versicherten, einen für ihn passenden Augenoptiker auszuwählen."

Mit seinem Vorschlag will der ZVA einen Impuls für eine "zukunftsfähige, transparente und effiziente Sehhilfenversorgung" setzen, die sowohl den Bedürfnissen der Versicherten als auch den wirtschaftlichen Realitäten der Betriebe gerecht werde. Augenoptiker sind in erster Linie Akteure des sogenannten Zweiten Gesundheitsmarktes. Von den jährlich über zwölf Millionen Versorgungen mit Brillen und Kontaktlinsen werden schätzungsweise 11,7 Millionen von den Kunden selbst getragen. In all diesen Fällen versorgen Augenoptiker ihre Kunden eigenverantwortlich mit Korrektionsbrillen und Kontaktlinsen.

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Quelle: ZVA

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Text: / handwerksblatt.de

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