Ausbildung soll auch in Zeiten der Corona-Pandemie gesichert bleiben.

Ausbildung soll auch in Zeiten der Corona-Pandemie gesichert bleiben. (Foto: © goodluz/123RF.com)

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Ausbildungskonsens NRW: Handlungskonzept für Corona-Zeiten

Handwerkspolitik

Die Partner des Ausbildungskonsens NRW wollen mit einem Handlungskonzept dafür sorgen, dass Ausbildung auch in Krisenzeiten gesichert bleibt.

Die Partner im nordrhein-westfälischen Ausbildungskonsens haben ein gemeinsames Handlungskonzept verabschiedet, damit der Ausbildungsmarkt ab Herbst bei Bedarf zusätzlich gezielt dort unterstützt werden kann, wo besondere Herausforderungen durch die Corona-Krise entstanden sind.

Teil des Konzepts ist ein Fördervolumen von bis zu 25 Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt des Landes. Außerdem hat das Land Nordrhein-Westfalen Vorbereitungen abgeschlossen, um Beschulung in vollzeitschulischen Bildungsgängen sicherzustellen.

Bestehendes Angebot erweitert

Das Land ergänzt so bereits laufende Programme im Ausbildungsbereich (Ausbildungsprogramm NRW, Verbundausbildung), das bestehende Angebot der Agenturen für Arbeit sowie das Bundesprogramm "Ausbildungsplätze sichern".

Auf der jetzt neuen Internetplattform "Ausbildung jetzt!" sind die Berufsorientierungs-, Berufsberatungs- und Ausbildungsaktivitäten aller Partner als Best Practices zu finden. Sie wollen sich noch stärker als bisher dafür einsetzen, Ausbildung im Sinne der Fachkräftesicherung der Unternehmen und der beruflichen Perspektiven junger Menschen zu sichern.

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Handlungskonzept zur Abfederung der Corona-Auswirkungen

Regionen, in denen sich Versorgungsprobleme aus Sicht junger Menschen abzeichnen oder in denen es Nachwuchsmangel aus Sicht der Ausbildungsbetriebe gibt, werden im Handlungskonzept adressiert. Die Sicherung der Fortsetzung der Ausbildung der Jugendlichen, deren Ausbildungsverhältnisse aufgrund der Insolvenz des Ausbildungsbetriebes nicht in ihrem Ausbildungs- oder einem anderen Betrieb fortgeführt werden kann spielt ebenfalls eine Rolle. Die darin vorgestellten Instrumente, die nach Bedarf eingesetzt werden sind:

  • Aufstockung der Platzkapazitäten von Berufsausbildungen in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) um bis zu 30 Prozent,
  • verstärkte Einwerbung und Besetzung von Einstiegsqualifizierungen (EQ),
  • Förderung zusätzlicher personeller Matching-Kapazitäten zur Besetzung konkreter offener Ausbildungsplätze als Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen,
  • Anregung zur Nutzung von Verbundausbildung und TZ-Ausbildung bei der Beratung von Ausbildungsbetrieben
  • Beratung der Betriebe für einen möglichen Ausbildungsbeginn bis zum 31.01.,
  • bei Bedarf neuer Ausbildungsbeginn am 01.02. für bestimmte Berufe,
  • verstärkte Berufsberatung an Berufskollegs durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) und weitere Partner mit Unterstützung des MSB,
  • bei Bedarf Einführung von landesgeförderten trägergestützten Ausbildungsplätzen zum Kalenderjahr-Wechsel,
  • trägergestützte Ausbildung zur Fortführung der Ausbildung, wenn die Aufnahmekapazitäten mit der Bundesförderung "Übernahmeprämie" für Betriebe in bestimmten Branchen nicht greifen kann.
Hans Hund Foto: © Teamfoto MarquardtHans Hund Foto: © Teamfoto Marquardt

"Trotz der Corona-Pandemie stehen der Nachwuchsgeneration beste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk offen", erklärt Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags. "Das Handwerk ist konjunkturell stabil und sucht auch in den nächsten Monaten noch Lehrlinge, um sie zu Fach- und Führungskräften auszubilden. Betrieb und Berufsschulen sind darauf eingestellt. Besser eine gute betriebliche Ausbildung mit Ausbildungsvergütung vom ersten Tag als einfach weiter zur Schule. Ausbildung - jetzt erst recht!"

Text: / handwerksblatt.de

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