"Der Gesetzgeber hat Ausschreibungen bei Hilfsmitteln aufgrund der katastrophalen Auswirkungen auf die Produkt- und Versorgungsqualität sowie zahlreicher Beschwerden von Betroffenen 2019 aus gutem Grund abgeschafft", sagen Kirsten Abel und Patrick Grunau.

"Der Gesetzgeber hat Ausschreibungen bei Hilfsmitteln aufgrund der katastrophalen Auswirkungen auf die Produkt- und Versorgungsqualität sowie zahlreicher Beschwerden von Betroffenen 2019 aus gutem Grund abgeschafft", sagen Kirsten Abel und Patrick Grunau. (Foto: © liudmilachernetska/123RF.com)

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Hilfsmittelversorgung: WvD warnt vor Rückkehr zur Ausschreibungspraxis

Handwerkspolitik

Der GKV-Spitzenverband fordert eine Rückkehr zu der 2019 abgeschafften Ausschreibungspraxis in der Hilfsmittelversorgung. Dagegen wehren sich die Gesundheitshandwerke.

Das Bündnis "Wir versorgen Deutschland" (WvD), zu dem der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik gehört, richtet sich gegen die Forderung des Spitzenverbands der gesetzlichen Pflege- und Krankenkassen (GKV) nach der Rückkehr zur Ausschreibungspraxis in der Hilfsmittelversorgung. Aktuell versuche der Spitzenverband mit "Zahlenspielereien über eine angebliche Kostenexplosion im Hilfsmittelbereich" politisch Stimmung für seine Forderungen zu machen. Dabei lasse sich hier seit Jahren keine überdurchschnittliche Kostensteigerung feststellen, betonen Kirsten Abel und Patrick Grunau, Generalsekretäre von WvD.

Die Vertragspreise im Hilfsmittelbereich seien angesichts von Inflation und steigenden Löhnen stattdessen derzeit häufig nicht einmal kostendeckend für die Leistungserbringer. "Der Gesetzgeber hat Ausschreibungen bei Hilfsmitteln aufgrund der katastrophalen Auswirkungen auf die Produkt- und Versorgungsqualität sowie zahlreicher Beschwerden von Betroffenen 2019 aus gutem Grund abgeschafft", so Abel und Grunau. Laut WvD führen Ausschreibungen zu einer reinen Billigversorgung, die "massive Qualitätseinbußen" für die Patienten sowie "hohe Folgekosten" in der Versorgung bedeutet.

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Qualität und Bürokratieabbau in den Mittelpunkt stellen

"Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass trotz aller angeblichen Qualitätskriterien, sich die Kostenträger bei Ausschreibungen einseitig auf den niedrigsten Preis fokussieren. Ein 'billig vor Qualität' bei Hilfsmitteln führt jedoch zu gesundheitlichen Folgeschäden und damit langfristig unkontrolliert steigenden Ausgaben." Ausschreibungen gefährdeten damit Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Versorgung. Statt einer erneuten Debatte über das eklatant gescheiterte Instrument der Ausschreibungen brauche es eine nachhaltige Reform, die Qualität und Bürokratieabbau in den Mittelpunkt stellt.

PositionspapierHier lesen Sie mehr zu den Reformvorschlägen von WvD.Vorschläge für ein Reformkonzept für die Hilfsmittelversorgung habe WvD bereits im März vorgelegt. "Unsere Vorschläge sorgen für echten Bürokratieabbau und mehr Transparenz. So werden bei Kostenträgern und Leistungserbringern Kosten gespart und Ressourcen für die eigentliche Versorgung freigesetzt", erklären Abel und Grunau.

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Text: / handwerksblatt.de

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