Ohne die Notierung der DEL ist unklar, auf welcher Preisgrundlage Kabel und Leitungen beim Elektrogroßhandel bestellt werden müssen.

Ohne die Kupferpreis-Notierung der DEL ist unklar, auf welcher Preisgrundlage Kabel und Leitungen beim Elektrogroßhandel bestellt werden müssen. (Foto: © citadelle /123RF.com)

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Ohne Kupferpreis-Notierung ist keine Kalkulation möglich

Handwerkspolitik

Mit der kurzfristigen Aussetzung der Kupferpreis-Notierung über die DEL fällt eine wichtige Berechnungsgrundlage für die Bepreisung von Kabel und Leitungen weg. Das Elektrohandwerk fordert, schnellstmöglich für Transparenz bei den Kupferpreisen zu sorgen.

Mit der kurzfristigen Aussetzung der Kupferpreis-Notierung über die Deutsche Elektrolyt-Kupfer-Notiz (DEL) zum 14. Februar 2022  fällt eine wichtige Berechnungsgrundlage für die Bepreisung von Kabel und Leitungen weg. Die DEL-Notiz spiegelt die Einkaufspreise für Kupfer wider und stellt damit eine wichtige Kenngröße zur Berechnung des tagesaktuellen Preises bei der Kabel- und Leitungsproduktion dar. Aufgrund der aktuell besonders hohen Börsenpreise ist der Kupferanteil mehr denn je wichtigster Faktor für die Preisbildung bei Kabeln und Leitungen, aber auch bei anderen Bauteilen.

Dramatische Konsequenzen für Elektrohandwerke

Für die Elektrohandwerke habe die kurzfristige Aussetzung dieser wichtigen Kenngröße dramatische Konsequenzen, erklärt der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): Ohne die Notierung der DEL ist unklar, auf welcher Preisgrundlage Kabel und Leitungen, die von den Mitgliedsbetrieben in den kommenden Wochen benötigt werden, beim Elektrogroßhandel bestellt werden müssen.

Die elektrohandwerklichen Betriebe können somit weder die eigenen Einkaufskosten kalkulieren, noch ist klar, auf welcher Basis sie die Preise für die Angebotsabgabe berechnen sollen. Der Wegfall der DEL-Notiz als anerkannte Berechnungsgrundlage könne damit im schlimmsten Fall zur Folge haben, dass Arbeiten auf Baustellen ins Stocken geraten oder sogar ganz zum Erliegen kommen.

Problem zusätzlich zu Materialknappheit und Preissteigerungen

Die Probleme zur DEL-Notiz seien für sich schon schwerwiegend, so der ZVEH. Sie kämen jedoch zusätzlich zu einer Unzeit, weil die Unternehmen im Elektrohandwerk aufgrund der Materialknappheit ohnehin schon mit Lieferengpässen und unvorhersehbaren Preissteigerungen zu kämpfen haben.

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Gleichzeitig befürchtet der ZVEH, dass das Aussetzen der DEL-Notierung einen Vertrauensschaden nach sich ziehen könnte, da Zweifel hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des in der Vergangenheit berechneten Kupferpreises und damit im Hinblick auf bereits gezahlte Rechnungen entstehen könnten. Um den entstandenen Vertrauensschaden einzudämmen und Planungssicherheit für die Mitgliedsbetriebe und deren Kunden zu schaffen, fordert der ZVEH daher, die bestehenden Unklarheiten möglichst schnell aufzuklären und für die Zukunft eine transparente und verlässliche Berechnungsgrundlage zu schaffen.

Praxistipp: Um mit den eingetretenen Unwägbarkeiten umzugehen, rät der ZVEH den Elektrohandwerksbetrieben, Rechnungen zunächst unter Vorbehalt zu bezahlen, um sich so die Möglichkeit einer späteren Nachkorrektur offen zu halten.

Quelle: ZVEH

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Text: / handwerksblatt.de

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