Seit Beginn der Erhebung der Berufsbildungsstatistik im Jahr 1976 haben noch nie so wenige Auszubildende an einer Abschlussprüfung teilgenommen wie im Jahr 2024.

Seit Beginn der Erhebung der Berufsbildungsstatistik im Jahr 1976 haben noch nie so wenige Auszubildende an einer Abschlussprüfung teilgenommen wie im Jahr 2024. (Foto: © kebox/123RF.com)

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So wenig Abschlussprüfungen im dualen System wie noch nie

Handwerkspolitik

In Nordrhein-Westfalen lag die Zahl der Abschlussprüfungen in der dualen Ausbildung 2024 auf einem historischen Tiefststand.

Im vergangenen Jahr wurden rund 85.800 Abschlussprüfungen im dualen System in NRW abgelegt. Damit lag die Zahl der Prüfungen auf einem historischen Tiefststand. Seit Beginn der Erhebung der Berufsbildungsstatistik im Jahr 1976 haben noch nie so wenige Auszubildende an einer Abschlussprüfung teilgenommen wie im Jahr 2024, meldet das Statistische Landesamt. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl noch bei etwa 108.100. Im Zehnjahresvergleich sank sie somit um 20,7 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2023 hat die Zahl der Prüfungsteilnahmen um 3,4 Prozent abgenommen.

Die rückläufige Entwicklung begründen die Statistiker zum Teil, mit dem deutlichen Einbruch bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge während der Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 hatten knapp 103.200 neue Azubis eine duale Ausbildung begonnen und damit rund 10,8 Prozent weniger als noch im Jahr 2019. In den Jahren nach 2020 blieb die Zahl der neuen Ausbildungsverträge dann stabil. Die schwächer besetzten Corona-Jahrgänge beendeten ihre Ausbildung überwiegend in den Jahren 2023 und 2024.

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Von den rund 85.800 Abschlussprüfungen im Jahr 2024 wurden über 75.500 erfolgreich bestanden. Damit lag die Erfolgsquote, bei 88,1 Prozent. Die Erfolgsquote ist in den letzten zehn Jahren nahezu konstant geblieben. Während immer weniger neue duale Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, stieg die Zahl der vorzeitig gelösten Verträge in den letzten Jahren. Im Jahr 2024 wurden über 37.100 Ausbildungsverträge vorzeitig abgebrochen. Das waren 21,4 Prozent mehr vorzeitige Abbrüche als 2014 und der Höchststand im Zehnjahresvergleich.

Jahr Neu abgeschlossene
Ausbildungsverträge
Teilnahmen an
Abschlussprüfungen
Vorzeitig gelöste
Ausbildungsverträge
2014 115.419 108.141 30.567
2015 115.956 107.091 30.756
2016 113.973 104.097 31.236
2017 115.494 99.432 30.768
2018 117.153 97.317 32.835
2019 115.671 94.602 34.458
2020 103.188 95.949 31.251
2021 105.198 96.618 31.926
2022 105.870 96.162 36.153
2023 106.095 88.821 35.631
2024 104.922 85.764 37.122

Quelle: IT.NRW

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Text: / handwerksblatt.de

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