ZDH: "Rentenpaket verschiebt überfällige Strukturreformen"
Nachdem der Bundestag das Rentenpaket mit absoluter Mehrheit verabschiedet hat, drängt das Handwerk weiter auf strukturelle Reformen, um das Rentensystem zukunftsfest zu machen.
Der Deutsche Bundestag hat das Rentenpaket mit der erwünschten "Kanzlermehrheit" beschlossen. "Das ist nicht das Ende unserer Rentenpolitik, sondern erst der Anfang", verspricht Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).Das PAket sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die beschlossenen Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass das Rentenniveau stabil bei 48 Prozent bleibt. "Ohne das Rentenpaket würde das Rentenniveau ab 2026 von der Lohnentwicklung abgekoppelt und bis 2031 voraussichtlich um rund einen Prozentpunkt auf 47 Prozent absinken", so die Bundesregierung.
Parallel zur Stabilisierung des Renteniveaus soll die Erziehungsleistung von Müttern oder Vätern in den ersten drei Lebensjahren jedes Kindes anerkannt werden. Dazu bringt die Regierung die Frühstartrente, die Aktivrente und die Stärkung der Betriebsrente auf den Weg. Das Handwerk sieht darin keinen entscheidenden Fortschritt, um das Rentensysten auf sichere Füße zu stellen: "Die Verabschiedung des Rentenpakets im Deutschen Bundestag überdeckt allenfalls die tiefen strukturellen Probleme unseres Rentensystems mit kurzfristigen Maßnahmen, statt endlich die überfälligen grundlegenden Reformen anzugehen", sagt Jörg Dittrich.
Rentensystem langfristig stabilisieren
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fordert "mutige und nachhaltige Entscheidungen". Das Paket sei kein Schritt hin zu einem generationengerechten und zukunftsfesten Rentensystem. "Leistungsausweitungen wie die Festschreibung des Rentenniveaus bis 2031 oder die Mütterrente verschärfen die ohnehin angespannte Finanzierungslage weiter." Gleichzeitig würden notwendige Reformen erneut in die Zukunft verschoben, denn Prüfaufträge an eine Kommission ersetzen keine Reform.
"Fakt ist, dass immer weniger Junge für immer mehr Ältere zahlen müssen. Dieses Paket ist daher weder generationengerecht noch zukunftsfest und trifft insbesondere das lohnintensive Handwerk. Das Handwerk setzt sich für stabile und generationengerechte soziale Sicherungssysteme ein. Dafür braucht es eine verlässliche und langfristig tragfähige Reformstrategie, die den demografischen Realitäten standhält. Ich appelliere an die Regierungskoalition, zeitnah die notwendigen Reformschritte einzuleiten, die das Rentensystem langfristig stabilisieren und fair zwischen den Generationen austarieren."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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