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Juli 2012
Dacia greift weiter auf dem Nutzfahrzeugsektor an. Auf Basis der Lodgy-Plattform präsentiert die Renault-Tochter seinen Dokker Express. Der geräumige Leichttransporter bietet all das, was Kunden für ihr Gewerbe brauchen und soll deutlich unter 8.000 Euro netto kosten.
Bestwerte machen sich immer gut. Und auf der Suche nach geeigneten technischen Daten ist Dacia bei seinem neuen Dokker Express fündig geworden: Der größte Laderaum in seiner Klasse. Der Dokker ist das neunte und jüngste Mitglied der Dacia-Modellfamilie. Das Modell basiert auf einer modifizierten Lodgy-Plattform und richtet sich als Dokker an Familien und alle Privatiers, die viel Platz, aber wenig Geld haben. Die verblechte Variante nennt sich international Dokker Van, in Deutschland läuft sie unter der Bezeichnung Dokker Express und ist ein interessante Alternative für all diejenigen, die ein leichtes Nutzfahrzeug suchen, aber wenig darin investieren wollen oder können.
Die Preisfindung steht zwar noch nicht fest, aber nach Herstellerangaben dürfte ein Preis von "netto deutlich unter 8.000 Euro" zu erwarten sein. Zum Vergleich: Die Familienvariante Dokker beginnt bei 8.990 Euro brutto – und damit wäre wahrscheinlich erstmals ein Basisnutzfahrzeug teurer als die private Basisversion. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Käufer viel Nutzfahrzeug für wenig Geld bekommen. Das Ladevolumen des 4,36 Meter langen, 1,75 Meter breiten und 1,74 Meter hohen Dokker Express beträgt 3,3 Kubikmeter. Wer das optionale Easy-Seat-System in Verbindung mit einer Vario-Gitterwand ordert, kann den Beifahrersitz mit drei Handgriffen (umklappen, ausklinken, rausnehmen) ausbauen und das Gitter umklappen. Damit erhöht sich das Ladevolumen auf 3,9 Kubikmeter und erlaubt eine Ladelänge für flache Gegenstände von bis zu 3,11 Metern.
Wer auf viel Nutzlast angewiesen ist, muss sich für die höhere Ambiance-Ausführung entscheiden. In der Basisversion beträgt die Nutzlast 578 Kilogramm, in der höheren steigt sie unter anderem durch technische Änderungen an der Hinterachse auf 695 Kilogramm. Allerdings spricht auch noch ein anderes Merkmal für die höhere Version: Die Basisausführung des Dokker Express gibt es ausschließlich als Benziner, während erst im höherwertigen Ambiance Dieselaggregate im Angebot sind.
Foto: Dacia |
Zum Marktstart Ende des Jahres kommt der Dokker Express mit dem 1.6 MPI 85 als Benziner, der 61 kW/83 PS leistet. Das Aggregat beschleunigt den Wagen auf maximal 159 km/h und verbraucht laut Werk 7,5 Liter Super auf 100 Kilometer bei einem CO2-Ausstoß von 175 g/km. Als Alternative gibt es zwei Selbstzünder aus der bewährten Renault-Palette. Der kleine dCi 72 eco2 leistet 55 kW/75 PS und ist maximal 150 Kilometer schnell. Der Verbrauch liegt laut Dacia bei 4,5 Liter Diesel, der CO2-Ausstoß beträgt 118 Gramm je Kilometer. Die Eckwerte für den größeren Diesel dCi 90 eco2: 66 kW/90 PS,162 km/h, 4,5 Liter Diesel und 118 g/km CO2-Ausstoß. Geplant ist übrigens noch, im nächsten Jahr die Motorenpalette um einen 115-PS-Benziner zu erweitern.
Im normalen Straßenverkehr liegen die Verbrauchswerte höher, wie der Test zeigte. Bei zügiger Fahrweise benötigten beide Aggregate zwischen sechs und sieben Litern. Allerdings liegt das auch daran, dass beide Modelle eine Nutzlast von 350 Kilogramm schleppen mussten. Zugleich zeigt der Fahrtest auch, dass das kleinere Dieselaggregat völlig ausreichend ist. Klar dürfte aber auch sein, dass sich Handwerker vornehmlich für die Ambiance-Version entscheiden dürften. Nicht nur wegen der höheren Nutzlast, sondern auch, weil es das Basismodell lediglich mit dem Benzinaggregat gibt.
Die Optionsliste ist allerdings knapp gehalten. So gibt es zwar ein praktisches Navi (Aufpreis 348,30 Euro o. MwSt.), aber wer auf der Fahrerseite eine zweite Schiebetür haben möchte, wird sie nicht bei Dacia bekommen. Auch die vom Mutterkonzern bekannte Leiterklappe gibt es nicht, was zumindest die Entscheidungsfindung einfacher macht. Wer wenig braucht, kann ruhig bei Dacia bleiben.
Fazit: Wer ein praktisches Nutzfahrzeug für wenig Geld haben möchte, ist beim Dacia Dokker Express gut aufgehoben. Im Gegenzug für den niedrigen Kaufpreis muss der Handwerker aber ein paar Einschränkungen hinnehmen. Dazu zählen etwa die fehlende zweite Schiebetür, kleinere Verarbeitungsmängel und die Tatsache, dass Europaletten nur längs, aber nicht quer hineingehen. Wer das in Kauf nehmen kann, wird nur äußerst schwierig eine Alternative finden – und muss auf jeden Fall in deutlich höhere Preissegmente einsteigen.
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