Der Volkswagen Caddy ist mittlerweile in der fünften Generation erhältlich

Der Volkswagen Caddy ist mittlerweile in der fünften Generation erhältlich (Foto: © Martin Bärtges)

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Der Kleinlaster: VW Caddy Cargo

Volkswagen Nutzfahrzeuge: Die mittlerweile fünfte Generation des VW Caddy steht bei den Händlern. Der Caddy V basiert auf dem aktuellen Golf 8 oder, genauer gesagt, auf dem MQB (Modularen Querbaukasten) des Konzerns. Wir haben ihn getestet.

Der Caddy ist ausgesprochen beliebt. Das beweisen die bisher rund drei Millionen weltweit verkauften Exemplare aus allen Modellgenerationen. Eingesetzt wird der Caddy als Personentransporter bei Familien und im Beförderungsgewerbe, als Lastesel bei Lieferdiensten oder Handwerkern und auch als Campingmobil.

Caddy Nummer fünf tritt als Neuling also in große Fußstapfen – und hat große Erwartungen zu erfüllen. Das Lieferprogramm umfasst einen geschlossenen, zweisitzigen Kastenwagen (Caddy Cargo), einen verglasten Kombi und einen Caddy Pkw. Für alle Varianten kommt auch eine Maxi-Version mit verlängertem Radstand.

Der kleine Bruder des Transporters

Optisch ist der neue Hochdachkombi eindeutig als Caddy erkennbar. Der kleine Bruder des Transporters ist mit einer oder zwei Schiebetüren sowie, je nach Wunsch, Heckklappe oder Flügeltüren erhältlich. Die Heckflügeltüren sind beim Kastenwagen im Bereich der Fenster entweder verblecht oder auf Wunsch auch verglast zu haben. Beim Testwagen, ausgestattet mit Fenstern, sucht man einen Heckscheibenwischer vergebens.

Den gibt es optional – in Kombination mit einer Heckscheibenheizung – für 46 Euro Aufpreis. Ein Plus beim 35 Zentimeter längeren Caddy Maxi Cargo: Der von der Schiebetür freigegebene Zugang zum Laderaum ist 84 Zentimeter breit statt der 70 Zentimeter breiten Öffnung bei der Version mit kurzem Radstand.

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Der Caddy ist absolut stadttauglich

Der Caddy Cargo ist – mit seinem Radstand von 2.755 mm – 4.501 mm lang und damit absolut stadttauglich. Knapp 189 cm hoch ist er, bei einer Außenbreite (ohne Außenspiegel) von 185 cm. Im 1.797 mm langen Laderaum gibt es bei einer Höhe von 1.273 mm Platz für bis zu 3.100 Liter Ladegut. Die 35 Zentimeter längere Maxi-Version schafft bei einer Laderaumlänge von 2.150 mm bis zu 4.000 Liter weg. Sechs klappbare Verzurrösen dienen zur Ladungssicherung. Bis zum Erreichen des zulässigen Gesamtgewichts von 2,2 Tonnen kann man dem Caddy Cargo in der Testwagen-Ausstattung 563 Kilo Zuladung zumuten.

Maximal schafft er 780 Kilogramm, je nach Version. Wer schwereres Ladegut transportieren muss, kann gegen Aufpreis von netto 775 Euro auf eine abnehmbare und abschließbare Anhängevorrichtung zurückgreifen. Gebremst darf der VW so ausgestattet bis zu anderthalb Tonnen an den Haken nehmen. Das zulässige Gesamtzuggewicht liegt bei 3.720 Kilo.

Caddy bald auch als Hybrid und mit Erdgasmotor

Als Motoren kommen die vom Golf 8 bekannten und zwei Liter großen TDI-Maschinen mit doppelter Abgasnachbehandlung zum Einsatz. Die allesamt mit Partikelfiltern ausgestatteten Antriebsaggregate erfüllen die Euro-6-Abgasstandards und bringen es auf 75, 102 oder 122 PS Leistung. Ein anderthalb Liter großer Turbobenziner (TSI) mit 116 PS und ein für einen späteren Zeitpunkt angekündigter Erdgasmotor ergänzen die Motorenpalette. Auch ein Hybrid ist avisiert. Mit dem im Testwagen installierten Diesel in der mittleren Leistungsstufe ist der Caddy ausreichend motorisiert. Er bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von über 170 km/h – das sollte reichen, um auch längere Strecken auf der Autobahn zurückzulegen. Da die Trennwand zum Laderaum nach hinten hin gewölbt ist, bleibt für nicht allzu groß gewachsene Insassen auch ein ausreichend großer Verstellbereich der bequem geratenen Sitze. Bei einer Körperlänge von mehr als 185 Zentimeter wird es allerdings etwas knapp.

Wie alle anderen Caddys ist auch der Testwagen serienmäßig an eine sechsgängige Handschaltung gekoppelt. Das Sieben-Gang-DSG gibt es in Kombination mit dem anderthalb Liter großen TSI und dem 122 PS starken TDI, jeweils mit Frontantrieb. Der 4-Motion-Allrad ist in Kombination mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe und dem stärksten Diesel zu haben.

Bis zu 19 verfügbare Assistenz- und Sicherheitssysteme

Womöglich ebenso wichtig wie die neuen Antriebsaggregate sind für viele Kunden die bis zu 19 verfügbaren Assistenz- und Sicherheitssysteme. Einige davon sind neu im Caddy. Bekannt ist von den "großen Brüdern" der durch die elektromechanische Servolenkung mögliche Trailer Assist (auf Deutsch etwas sperrig mit "Anhängerrangierassistent" übersetzt). Teilautomatisiertes Fahren nach Level 2 erlaubt der neue Travel Assist. Unterstützt wird er von der automatischen Distanzregelung ACC mit Stop & Go, einem Auspark- und Spurwechselassistent und dem Emergency Assist (assistierter Stopp im Notfall).

Auch innen lässt sich die Verwandtschaft des Caddys zum Golf nicht leugnen. Der mitsamt Lenkrad neu gestaltete Armaturenträger bietet viele Ablagen, ergänzt durch weitere in den Türen und im Dachbereich sowie den aufpreispflichtigen Schubladen unter den Sitzen. Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich umklappen und dient so als Schreibunterlage, ein Gummiband sichert das Klemmbrett. Mittig an der Trennwand zum Laderaum ist eine 230-Volt-Steckdose, um Laptops oder Werkzeuge zu laden.

Serienmäßig ist bei den Instrumenten weiterhin eine analoge Version mit digitaler Multifunktionsanzeige verbaut. Wer etwas tiefer in die Tasche greift, kann sich über das "Digital Cockpit" freuen. Die Kombination aus "Digital Cockpit" und zehn Zoll großem Navi schafft eine digitale Landschaft aus Anzeigen- und Bedienelementen. Neu sind digitale Touchflächen für Audio-, Licht-, Sicht- und Menüfunktionen. Ein Tasten- und Bedienfeld "Licht & Sicht" links vom Lenkrad übernimmt die Funktion des Licht-Drehschalters. Ein tolles Feature ist im Alltag die elektronische Parkbremse. Sie ersetzt die Handbremse durch eine Taste in der Mittelkonsole, beim Anfahren löst die Parkbremse sich automatisch.

Sprachbedienung on- und offline

Volkswagen verspricht für den Caddy – auch beim Cargo – Sprachsteuerung für Radio, Smartphone, Navigation und Klima. In der Praxis verkündet der Testwagen das zwar auch, verweigert dann aber hartnäckig die akustische Regelung von Klimatisierung oder Sitzheizung. Des Rätsels Lösung: Die Offline-Sprachbedienung erfolgt mit einem reduzierten. die Online-Sprachbedienung aber mit erweitertem Befehlssatz. Für die Online-Sprachbedienung ist eine WeConnect-Anmeldung Voraussetzung, außerdem muss das Fahrzeug online sein. Nach der entsprechenden Anmeldung klappt es dann auch mit der Klima-Sprachbedienung. In der "Sendung mit der Maus" würde es heißen: "Klingt seltsam – ist aber so". Wenn der Caddy online ist, können Handwerker oder Gewerbetreibende etwa das digitale Fuhrpark-Managementsystem "We Connect Fleet" nutzen. Zum Leistungsumfang zählen beispielsweise ein digitales Fahrten- und Tankbuch mit Verbrauchsanalyse, Effizienzstatistik, Routenverlauf und GPS-Ortung.

Ansonsten verrichtet der Caddy Cargo seinen Dienst im Alltag unauffällig und mit Pkw-Fahrkomfort. Im Test kommt er mit seinem 102 PS leistenden Zweiliter-Diesel auf einen Verbrauch von 7,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Der Grundpreis liegt bei netto 20.890 Euro. Rund 10.000 Euro stecken in optinalen Extras, die den Gesamtpreis des Testwagens auf netto 30.812 Euro treiben. Immerhin: Das knallige Kirschrot, das dem Caddy Cargo so gut steht, gibt es ganz ohne Aufpreis.  

Text: / handwerksblatt.de

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