Der neue Nissan NV250 – wir haben ihn gefahren!

Der neue Nissan NV250 – wir haben ihn gefahren! (Foto: © Nissan)

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Nissan NV250: Ein französischer Japaner

Fast unbemerkt hat Nissan seinen NV250 in die Modellfamilie aufgenommen. Der ist kein Neuling – dahinter steckt die Nissan-Version des Kangoo.

In der Nutzfahrzeug-Branche ist das schon seit Jahrzehnten üblich: Kooperationen. Die sehen meist so aus, dass es ein Basismodell gibt, das die Kooperationspartner markenspezifisch anpassen. Die Palette reicht nur vom simplen Austausch des Markenlogos über Veränderungen an der Optik durch leichte Karosserievariationen bis hin zu anderen Motoren. In der Renault-Nissan-Allianz gab es auch schon alles, der seit gut einem Jahr verfügbare neue NV250 steht für einen Logo-Tausch. In der Kurzform heißt das: Wir fahren einen Renault Kangoo, der bei der japanischen Marke Nissan NV250 heißt.

Zwei Längen, drei Motoren

Der Nissan NV250 Foto: © NissanDer Nissan NV250 Foto: © Nissan

Die Japaner erweitern damit ihre Nutzfahrzeugfamilie wieder nach unten, denn die Marke hatte für einige Jahre auf den praktischen Stadtlieferwagen verzichtet. Wir haben jetzt den Kastenwagen näher angeschaut. Den gibt es bei Nissan in zwei Längen und mit drei Motoren. Unterschiedliche Längen heißt: In der Einsteigerversion kommt der NV250 mit einem Radstand von knapp 2,70 Metern daher, als Länge L1, sowie als Länge L2 mit 3,08 Metern Radstand.

Bis 4,6 Kubikmeter

Der Nissan NV250 Foto: © NissanDer Nissan NV250 Foto: © Nissan

Damit verändert sich auch die Länge des Gesamtfahrzeugs. Mit kurzem Radstand ist der Kastenwagen 4,28 Meter lang, als L2 dann 4,67 Meter. Entsprechend größer ist natürlich das Ladevolumen: Schafft die Version L1 im Bestfall 3,5 Kubikmeter, sind es mit langem Radstand 4,6 Kubikmeter. Erreicht wird das, wenn der Beifahrersitz zusammengefaltet wird und so zusätzlichen Stauraum freigibt. Ohne das Umklappen sind es 0,5 Kubikmeter weniger. Weitere Vorteil des Umklappens: Die Laderaumlänge vergrößert sich. In der Langversion passen dann bis 2,88 Meter lange Gegenstände hinein. Auch die Transportfähigkeit ist unterschiedlich. Die Nutzlast reicht von 596 bis 719 Kilogramm. Dann fährt der NV250 in der Klasse mit 2,2 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht.

Robuster Motor

Der Nissan NV250 Foto: © NissanDer Nissan NV250 Foto: © Nissan

Der Testwagen hatte die Länge L2, unter der Haube arbeitete ein Motor mit 85 kW/115 PS. Damit fuhren wir das stärkste Aggregat der drei Motorversionen, die es bei Nissan ausschließlich als Diesel gibt. Einstiegsmotor ist ein 1,5-Liter-Diesel mit 59 kW/80 PS, die mittlere Leistungsstufe verfügt über 70 kW/90 PS. Der Motor ist robust und lässt sich auch von einem vollgeladenen Kasten nicht beeindrucken. Er zieht zügig an und lässt sich flott in der Stadt und auf der Autobahn fahren. Allerdings war es nicht möglich, auf den angegebenen Verbrauch von unter fünf Litern zu kommen. Bei ökonomischer Fahrweise pendelte sich der Spritdurst bei immerhin sehr ordentlichen 5,5 Litern ein.

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Einfaches Handling

Der Nissan NV250 Foto: © NissanDer Nissan NV250 Foto: © Nissan

Der Fahrer selbst kann sich über ordentlich Platz freuen. Optional gibt es eine Beifahrer-Doppelsitzbank. Mit ihr passen dann drei Personen in den Wagen; die dritte Sitzmöglichkeit ist wie in dieser Klasse üblich nicht vergnügungssteuerpflichtig. Die Sicht ist kastenwagenmäßig, aber mit den elektronischen Helfern ist das Handling des Stadtflitzers kein Problem. Das gilt auch für Ein- und Ausparkmanöver. Neben der Parkhilfe ist optional auch eine Kamera erhältlich. Fürs Fahren gibt es die Standard-Assistenten wie Tempomat inklusive Limiter.

Fazit

Wer nicht Baustellen-Standardmaße, also drei Meter, transportieren muss, findet in dem NV250 einen klassischen, praktischen Stadtlieferwagen. Preislich fängt der NV250 bei netto 18.460 Euro an. Nissan gibt zudem fünf Jahre bis 160.000 Kilometer Garantie.

Text: / handwerksblatt.de

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