Foto: © Klaus Baumeister/WN
HWK Münster | Dezember 2025
Mühlenhof richtet Herberge für Wandergesellen ein
Ein außergewöhnliches Projekt nimmt auf dem Mühlenhof Freilichtmuseum in Münster Gestalt an. Hauptfinanzier ist die Paul Schnitker Stiftung.
Der Rothirsch (Cervus elaphus): majestätischer Wanderer, prächtiger Geweihträger, geselliges Rudeltier und röhrender Kämpfer. (Foto: © blickwinkel/C. Huetter, Deutsche Wildtier Stiftung)
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Dezember 2025
Jährlich initiiert die Deutsche Wildtier Stiftung die Abstimmung über Deutschlands Tier des Jahres – für das Jahr 2026 fiel die Wahl auf den Rothirsch.
"Mit der Ernennung des Rothirschs zum Tier des Jahres 2026 möchten wir auf eine Art aufmerksam machen, die in Deutschland zwar zahlreich vorkommt und sogar Konflikte mit der Land- und Forstwirtschaft hervorruft, gleichzeitig aber vor großen Herausforderungen steht", sagt Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung, laut welcher etwa 220.000 Rothirsche – der Artname bezieht sowohl männliche als auch weibliche Tiere ein – hierzulande leben.
Hirschkühe, Kälber und Jungtiere leben in Rudeln zusammen, die Hirsche bilden außerhalb der Brunftzeit (so nennt sich die Paarungszeit bei Wildtieren) Rudel, informiert die Deutsche Wildtier Stiftung. Am wohlsten fühlen sie sich in der halboffenen Landschaft, also auf Wiesen sowie Feldern mit einzelnen Baumgruppen und Gehölzen.
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In ihren Lebensräumen werden die Tiere zunehmend von Menschen bedrängt und gejagt, weshalb sie sich meist in den Wald zurückziehen. Dort fressen sie täglich bis zu 20 Kilogramm Pflanzen und gestalten damit ihren unfreiwillig besiedelten Lebensraum um. Dies könnte Konflikte mit der Forstwirtschaft hervorrufen, hat zum anderen aber auch positive Effekte – denn so schaffen Rothirsche kleine Lichtungen, auf denen Kräuter sowie Gräser wachsen und Schmetterlinge, Wildbienen und Waldameisen ideale Lebensbedingungen finden können.
Außerdem bietet das jedes Jahr abfallende und daraufhin neuwachsende Geweih der männlichen Rothirsche Eichhörnchen und anderen Nagetieren viele Mineralstoffe. Darüber hinaus tragen Rothirsche Samen verschiedenster Pflanzen über viele Kilometer im Fell mit sich oder scheiden sie mit ihrem Kot aus und verbreiten diese damit. Diese Wanderungen sorgen daneben für den genetischen Austausch zwischen einzelnen Rothirsch-Populationen.
Häufig enden diese Populationen jedoch an Autobahnen, Bahntrassen, Kanälen oder wegen behördlich vorgeschriebener Grenzen der Artverbreitung. "In Baden-Württemberg dürfen Rothirsche zum Beispiel nur 4 Prozent der Landesfläche besiedeln. Auf den übrigen 96 Prozent der Fläche dieses Bundeslandes sind Jäger gesetzlich verpflichtet, bis auf wenige Ausnahmen jeden Rothirsch zu erlegen. Durch die Verinselung der Rothirsch-Vorkommen verliert die Art mehr und mehr genetische Vielfalt. Populationsgenetiker sprechen bereits vom Beginn eines Aussterbeprozesses", verkündet die Stiftung.
"Um dem Rothirsch zu helfen, müssen seine Lebensräume wieder besser miteinander vernetzt werden. Das schaffen wir unter anderem, indem mehr Grünbrücken über Autobahnen gebaut werden und wandernde Tiere grundsätzlich nicht gejagt werden dürfen", so Kinser. "Nur wenn wir dem Rothirsch wieder mehr Raum geben, kann es gelingen, diese faszinierende Tierart langfristig in Deutschland zu erhalten."
Weitere Infos über den Rothirsch gibt es auf der Website der Deutschen Wildtier Stiftung sowie rothirsch.org.
Ich bin damit einverstanden, dass mir alle externen Inhalte angezeigt werden und meine Cookie-Einstellung auf 'Alle Cookies zulassen' geändert wird. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.Über die AbstimmungSei es aufgrund seiner Gefährdung, der Bedrohung seines Lebensraums oder eines Mensch-Wildtier-Konflikts: Seit 2017 wählen die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung ein Tier des Jahres, auf das in der Öffentlichkeit aufmerksam gemacht werden soll. Im Rahmen einer Online-Wahl konnten in diesem Jahr auch erstmals Naturinteressierte ihre Stimme abgeben. Quelle: Deutsche Wildtier StiftungDHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
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