Ein freundliches Lächeln gibts beim Handwerksbäcker gratis dazu.

Ein freundliches Lächeln gibts beim Handwerksbäcker gratis dazu. (Foto: © kzenon/123RF.com)

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Kauft frisches Brot und Brötchen beim Bäcker

Frisches Brot, knusprige Brötchen oder Kuchen fürs Homeoffice: Bäcker sind nach wie vor bundesweit geöffnet. Viele sind kreativ, verkaufen jetzt auch Mehl oder Hefe. Manche verkaufen sogar Klopapierkuchen und Viruspralinen. Für die "stillen Helden" gab es jetzt Lob von höchster Stelle.

In Deutschland ist es zum Glück weiterhin erlaubt, zum Einkaufen das Haus zu verlassen - sofern man sich nicht in Corona-Quarantäne befindet.

Der Drive-In-Verkauf der Düsseldorfer Bäckerei Josef Hinkel. Die Familie hilft mit. Foto: © Bäckerei Josef HinkelDer Drive-In-Verkauf der Düsseldorfer Bäckerei Josef Hinkel. Die Familie hilft mit. Foto: © Bäckerei Josef Hinkel

Morgens frische Brötchen beim Lieblingsbäcker kaufen und für den Nachmittag ein paar Stückchen Kuchen vom Konditor für die Familie mitnehmen. Das alles ist weiterhin möglich.

Deutschlands Handwerksbäcker erinnern daran, dass sie jeden Tag beziehungsweise jede Nacht wie gewohnt frisches Brot und Brötchen backen und dafür regionale Zutaten verwenden.

"Handwerksbäcker sichern mit frischen Backwaren die Grundversorgung", betont Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks.

Bundespräsident telefoniert mit Bäckermeister

Das Bäckerhandwerk bekam jetzt sogar Dank und Anerkennung von Deutschlands Staatsoberhaupt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt die Leistungen der Branche: "Im Bäckerhandwerk arbeiten die stillen Helden. Sie sind eigentlich das ganze Jahr über da, man nimmt sie für selbstverständlich."

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Gerade in der Krise aber besinne man sich auf das Wesentliche und die Wichtigkeit des Bäckerhandwerks. "Ich möchte der Branche, die gerade sehr viel leistet, herzlich danken und viele Grüße ausrichten", so Steinmeier in einem 15-minütigen Telefonat mit Bäckermeister Florian Lutz aus Ludwigsburg.

Soforthilfe auf Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern ausdehnen

Die oftmals kleinen und lokalen Betriebe des Lebensmittelhandwerks leiden dieser Tage besonders unter der Corona-Krise. Bäcker und Konditoren zum Beispiel mussten ihre Cafés schließen. Auch von Filialschließungen ist schon zu lesen.

Kunden versorgen sich mit Toast, Aufbackbrötchen oder Knäckebrot beim Supermarkt statt zum Bäcker zu gehen. Das alles spüren die Betriebe.

Bäckermeister Florian Lutz schilderte dem Bundespräsidenten die aktuelle wirtschaftliche Situation der Bäckereien. Dabei erläuterte Florian Lutz die Probleme und immensen Herausforderungen, mit denen die Bäckerbranche derzeit konfrontiert ist.

Thematisiert wurde die mangelnde finanzielle Unterstützung für mittelständische Bäckereien mit mehr als zehn Beschäftigen, von denen es aufgrund der Personalintensität sehr viele gibt.

Der Bundespräsident signalisierte in dem Telefonat, dass die Politik an einer Lösung arbeite, um die Soforthilfen auch auf Handwerksbetriebe mit mehr als zehn Beschäftigten auszuweiten.

Mit Kreativität gegen die Krise angehen 

Die Anti-Corona-Amerikaner von Bäckermeister Jürgen Kreher sind der Renner. Foto: © Bäckerei Jürgen KreherDie Anti-Corona-Amerikaner von Bäckermeister Jürgen Kreher sind der Renner. Foto: © Bäckerei Jürgen Kreher

Viele Bäcker und Konditoreien gehen aber auch sehr kreativ gegen die Krise an. Sie haben nun auch Mehl und Hefe oder andere klassische Supermarktprodukte im Sortiment oder kurbeln ihren Umsatz ein wenig mit witzigen Klopapier-Torten an, wie es Tim Kortüm, Inhaber der Bäckerei Schürener Backparadies aus Dortmund vorgemacht hat, der damit bundesweit Aufmerksamkeit erlangte.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet von dem Erfurter Konditor Torsten Roth, der in seinem Laden neuerdings Corona-Antikörper, Desinfektionsmittel, Konservendosen und Toilettenpapier mit einem Augenzwinkern als Kuchen oder Pralinen anbietet. 

Solche Ideen, oder die Anti-Corona-Amerikaner mit Mundschutzglasur, zum Beispiel von der Bäckerei Kreher aus Hessen, sind bereits in die Social-Media-Hitparaden.

Oder der quasi kontaktloser Drive-In der Bäckerei Hinkel in Düsseldorf (siehe Foto oben) immer nachmittags von 13 bis 16 Uhr sind weitere Ideen, mit denen findige Bäcker ihre Kunden überraschen. 

Mehr kreative Ideen aus dem Bäckerhandwerk gibt es unter #wirbackendas

Lieferdienste für Ältere und Kranke

Die Bundesregierung hat jüngst bestätigt, dass das Bäckerhandwerk eine systemrelevante Branche ist, so dass die Öffnung der Verkaufsstellen auch bei noch stärkeren Einschränkungen des Alltags sichergestellt bleibt.

Einige Bäckereien richten Lieferdienste ein, um auch Ältere, Kranke und Personen in Quarantäne mit frischen Backwaren zu versorgen. Etwa Bäcker Maaßen in Lehrte , der einen Brötchen-Bringservice für Erkrankte anbietet.

Krisenbedingte Einschränkungen im Angebot der Innungsbäcker seien bislang kaum spürbar, versichert Schneider.

Innungsbäcker setzen auf die Treue ihrer Kunden

Michael Wippler Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. / Darius RamazaniMichael Wippler Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. / Darius Ramazani

"Genießen Sie auch in Corona-Zeiten die Backwaren, die Sie im Alltag schon vorher genossen haben: Brot, Brötchen, Kuchen und Torte", appelliert Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks an die Kunden.

"Holen Sie sich auf diese Weise ein Stück Normalität nach Hause. Wir Innungsbäcker sind für Sie da und darauf angewiesen, dass Sie uns auch in diesen Zeiten die Treue halten.", betont der Bäckermeister aus Dresden.

 

Text: / handwerksblatt.de

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