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Anthony Sarpong (links im Bild) ist auf kulinarischer Entdeckungstour in Oostende. (Foto: © DHB)
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September 2022
Entdeckertour: Neben Bier, Kulinarik und Pommes hat Belgien eine wunderschöne Küste zu bieten. Sternekoch Anthony Sarpong ging erneut auf Reisen. Sein Ziel: Oostende in Westflandern.
Oostende ist anders. Gemütlich. Ein Küstenort in Westflandern. Die Bewohner sagen, "Oostende ist die Belgische Königin der Badeorte." Oostende ist aber auch eine Stadt, ein Hafen, Heimat vieler Künstler. Der Maler und Zeichner James Ensor wurde hier geboren. Oostende ist kosmopolitisch. Die Bürger sind weltoffen. Nur 60 Kilometer von der britischen Küste entfernt, lockt der Badeort jährlich Touristen aus ganz Europa an. Die Stadt am Meer bietet neben einer kilometerlangen Promenade mit einem feinsandigen Strand zudem ganzjährig kulturelle und kulinarische Veranstaltungen an.
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Oostende ist ebenso ein Ort maritimer Genüsse und traditionsreicher Cafés. Wie das Café "Hotel Du Parc". Das Jugendstilgebäude befindet sich an der Marie-Joséplein 3, einem zentralen Platz gleich neben dem Casino. Ein guter Ausgangspunkt für eine Erkundungstour. Banker, Künstler oder einfache Fischer verfolgen im Café mit dem wunderschönen Art-Deco-Interieur das geschäftige Treiben. Eine Besonderheit ist die Zubereitung des Kaffees. Der in einer mechanischen Maschine von Hand aufgebrühte Kaffee wird in einem Silberbecher serviert. Seit 1919 hat sich an der Zubereitungszeit nichts geändert. "Der Kaffee bleibt durch den Silberbecher lange heiß. Das Café ist ein wirklich schöner Ort zum Verweilen. Wenn Ihr hier sitzt, macht Ihr eine Zeitreise zurück ins 20. Jahrhundert. Ein schöner Auftakt für eine Entdeckertour", schildert Anthony begeistert von dem Ort seine ersten Eindrücke.
Auf dem Weg zur Küste führt der Weg durch kleine, historische Gassen. Hausfassaden aus der Zeit des Jugendstils erinnern an die elegante Zeit, als Touristen nach Oostende kamen, um den Abend im eleganten Casino zu verbringen. Noch immer herrscht in der Fußgängerzone die modische Atmosphäre, die schon 1850 die Aristokratie anlockte. Neben kleinen hübschen Boutiquen tauchen urige Kneipen und Bars auf. Dazwischen kleine Restaurants, die die typischen belgischen Fritten oder Garnelenkroketten anbieten. Wer es lieber süß mag, findet eine große Auswahl belgischer Pralinen, Waffeln oder Eis.
Hot Spot und Startpunkt eines Spazierganges entlang der Küste ist das Seeleute-Denkmal auf dem Zeeheldenplein. An der Stelle befand sich der erste Leuchtturm Oostendes. Das Denkmal erinnert an die vielen Fischer, die von der See nicht zurückgekehrt sind. Nur einen Steinwurf entfernt, wählte der Künstler Arne Quinze diesen Ort für seine "Rock Strangers". Grellorange ist die Skulpturengruppe unübersehbar. Mit den fremd wirkenden Elementen unter freiem Himmel möchte der Künstler erinnern und mahnen, wie wichtig ein offenes, multikulturelles Leben für die Gesellschaft ist. "Ich empfehle Euch, setzt Euch hier auf eine der Bänke zwischen Meer und Promenade und lasst einfach das entspannte Küstenleben auf Euch wirken. Mega, sage ich Euch!" Vor allem im Sommer findet in den elf Strandbars ein kunterbuntes, multikulturelles Leben statt. Im Q-Beach-House ist sogar ein nationaler Radiosender untergebracht. Bis September werden die Sommerhits der Saison live von der Küste gespielt.
Alles was Oostende an regionalen Produkten zu bieten hat, bringt die Gastronomin Marie auf den Tisch. "Reich an Geschichte, aber im Herzen jung", kommen im Restaurant der Villa Ostinato nur regionale Produkte auf den Tisch. Einst war in dem Gebäude eine Brauerei untergebracht. Jetzt beherbergt es neben dem Restaurant auch ein Hotel. Die Liebe der ehemaligen Rechtsanwältin für gutes Essen und ausgefallenes Interieur macht diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.
Auch das Restaurant von Domenico Acquaro ist ein Lebenswerk. Der Gastronom mit italienischen Wurzeln eröffnete 1973 das Restaurant. Es wurde sogar mit dem Label "ristorante italiano" ausgezeichnet. Das erhalten nur ausländische Restaurants von der italienischen Regierung, die die italienische kulinarische Tradition weiterpflegen. Inzwischen führt Tochter Vida das Restaurant. Mit Blick auf den neu gestalteten Hafen siedelt sie vor drei Jahren zum Hendrik Baelskaai 7 um. Ihre kulinarische Philosophie: zeigen, dass italienisches Essen mehr ist als Pizza und Nudeln. Zudem offeriert sie hier wahrscheinlich die größte Auswahl feinster Grappas. Anthony ist ganz aus dem Häuschen, als er auf der Getränkekarte einen Cristal entdeckt. Für den Sternekoch ist es der beste Champagner. Hergestellt wird er von der Firma Dubois Père et Fils, die in Reims gegründet wurde. Wie schon die Villa Ostinato zeichnet sich auch das "Resto Marina" im Interieur durch die Liebe zum Detail aus. Vor allem die Leidenschaft des Vaters wird anhand vieler Kunstobjekte deutlich. Besonders schön ist es, an einem lauen Sommerabend mit der Fähre von der Fischtreppe zum Restaurant zu schippern.
Hipp, schön bunt und cool ist das Bed&Breakfast "Belle du Jour" von Els Vanbiervliet. Gemeinsam mit dem Maître Jeremy Levecke führt sie das Hotel und Bistro. Vor zehn Jahren entdecke die studierte Malerin das Eckhäuschen in der Madridstraat 9. Dort, wo einst ausschließlich Vögel lebten, erschuf die Hotelchefin eine ganz besondere Atmosphäre. Ihre Liebe zum Künstler Jean Brusselmans spiegelt sich in hellen Farben und ausgefallenen Objekten wider. Vom Kissen, über Vasen, Möbel und Dekorationsartikeln sind die vier Zimmer, ein Studio und das Bistro ausgestattet mit Objekten, die sie auf ihren Streifzügen über Trödelmärkte in Belgien oder Frankreich fand. "Das Zehnjährige", sagt sie, will sie groß feiern. "Mit Champagner und Austern", verrät sie Anthony Sarpong bei seinem Besuch.
Die stammen dann vielleicht sogar von der vielleicht einzigen Austernfarm Belgiens. Kim Puystjens gehört mit "De Oesterput" auch zu den gastronomischen Visionärinnen des Landes. Am Rand von Oostende in der Schietbaanstraat 84/86 liegt direkt vor dem Restaurant "Die Austerngrube". In dem Gewässer werden die hohlen Austern, die sogenannten Creuses, gezüchtet. "Es dauert vier Jahre, bis die Austern verzehrt werden können", sagt Anthony, der nach einer Kostprobe von dem leckeren, cremigen Geschmack begeistert ist. Bekannt für die Krusten- und Schalentiere wird die belgische Auster mitHandwerkskunst und viel Leidenschaft seit 1995 von der Familie kultiviert.
Was wäre ein Besuch in Oostende, wenn nicht auch eine Station dem Bier gewidmet wird? Seit 40 Jahren gibt es das "Botteltje". Etwa 700 Biersorten gibt es in Belgien. 300 davon können in der Brasserie in einem schmucken Häuschen in der Louisastraat verkostet werden. Bierliebhaber können von zehn bis 16 Sorten sozusagen alle Biere in einem Zug verkosten. Das Angebot reicht vom Hausbier, "Ostensche Strever Blond", über dunkle, helle, würzige, starke oder süße Bier. Der Meerbuscher Sternekoch entscheidet sich für ein Tripel Plukker. "Mega lecker. Ich bin beeindruckt von der Vielfalt der Biersorten. Ganz anders, als wir das bei uns in Deutschland kennen."
Der letzte Stopp ist dem ehemaligen Schulschiff "Mercator" gewidmet. Der Dreimaster mit Baujahr 1932 unternahm unter zwei Kommandanten 54 Reisen. Seit 1991 als Museumsschiff eingerichtet, ist die Mercator heute eine der Attraktionen im Hafen Oostendes. Vor allem unter Deck mit Blick auf enge Kojen und Sanitärräumen wird klar, auch auf so einem schmucken Schiff war eine Schifffahrt nicht immer lustig. Auf dem Weg dorthin trifft Anthony zuvor den Meister-Chocolatier Olivier Williams. Der mehrfach ausgezeichnete Chocolatier fertigt seit 21 Jahren feinste Schokoladen und Pralinen. Im offenen Atelier Oosteroever nennt er seine raffinierten Schokoladen und Pralinen "Seemannschaft". "Eine Kombination aus Handwerk und Meer", beschreibt der Chocolatier am Meer die schokoladigen Köstlichkeiten.
"Ich hätte nicht geglaubt, dass in nur drei, vier Stunden Autofahrt so ein toller Ort ist. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Hier habe ich einfach alles: gutes Essen, eine tolle Strandatmosphäre, vor allem aber habe ich wieder einmal ganz tolle Menschen kennengelernt", so das Fazit von Anthony Sarpong. Die Reise bestätigt: Oostende ist anders. Vielfältig. Bunt. Lebendig. Fröhlich. Lecker und für die ganze Familie eine Reise wert.
Visit Oostende informiert umfassend über Übernachtungsmöglichkeiten, Anreise, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr. ÜbernachtungHotel Prado
Leopold II-laan 228400 Oostende (Belgien)
Telefon: +32.59 70 53 06
Übernachtung ab 112 € pro Nacht ohne Frühstück.
Das Hotel ist zentral in der Nähe des Casinos gelegen.
Restaurant mit Ausblick Brassi Bwin Casino Oostende
Kursaal-Oosthelling 12
8400 Oostende
Telefon: +32 59 70 51 11
info@casinooostende.be
casinoostende.be
Das Brassi Grand Café bereitet ein Menü zu, das von der Eleganz von Oostende, Klassikern der französischen Küche und Bistro-Favoriten inspiriert ist.
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