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HWK Trier | Oktober 2024
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Für Erholung pur ist gesorgt! Der Sandstrand rund um Dünkirchen aus der Vogelperspektive!. (Foto: © Studio Mallevaey/OT Dunkerque)
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Juni 2017
Frankreichs nördlichste Region rund um Dünkirchen freut sich auf viele deutsche Gäste.
Wenn die Sonne tief steht und das Meer im Dunst mit dem Sand verschmilzt, dann versteht man, warum die Opalküste ihren Namen trägt. Weit schweift der Blick über den Strand in Richtung Belgien. Über 150 Kilometer erstreckt sich die Küste von der Grenze bis nach Bergen (Bergues). In dem kleinen Städtchen drehte Dany Boon seine erfolgreiche Filmkomödie "Willkommen bei den Sch'tis", in der der Postbeamte Philippe (Kad Merad) von Südfrankreich in den hohen Norden strafversetzt wurde. Doch bald fühlte er sich dort pudelwohl.
"Ich möchte nirgendwo anders leben als hier an der Opalküste", sagt auch Onno Ottevanger vom Tourismusbüro Dünkirchen, nicht weit von Bergen. Seit 1990 ist der Holländer, studierter Lehrer, hier zu Hause; seine Frau ist Französin. "Die Menschen sind so offen und freundlich - schon an meinem ersten Abend gehörte ich dazu."
Diese Offenheit spüren auch die Besucher aus Deutschland. Obwohl die Stadt in den beiden Weltkriegen von den Deutschen fast komplett zerstört wurde, ist von Ressentiments nichts zu bemerken. Im Gegenteil: Man freut sich über die Besucher, die es nach Westen über die belgisch-französische Grenze zieht, wo die Strände nicht überlaufen und die Preise noch moderat sind. Natürlich ist die Vergangenheit nicht vergessen: Forts, Soldatenfriedhöfe und im Dünensand abgesackte Bunker zeugen davon.
Zur Geschichte gehört auch der Raddampfer "Princess Elizabeth" im Hafen von Dünkirchen: Im Juni 1940 wurden mit ihm 1673 französische und britische Soldaten vor der deutschen Invasion nach England evakuiert. Der britisch-amerikanische Regisseur Christopher Nolan drehte über diese todesmutige "Aktion Dynamo" seinen Film "Dünkirchen" mit Kenneth Branagh, der Ende Juli in die Kinos kommt.
Immer wieder hat sich das frühere Fischerdörfchen im Lauf seiner 1400-jährigen Geschichte (dokumentiert im Hafenmuseum) neu positioniert. Heute ist Dünkirchen der drittgrößte Handelshafen Frankreichs, gekrönt von einem stolzen, 58 Meter hohen Belfried von 1440, Unesco-Weltkulturerbe.
Zentrumsnah entstand nach der Schließung der Werften das neue Viertel "Le Grand Large" mit einem Jachthafen, Luxuswohnungen und dem 2013 eröffneten großartigen Museum FRAC (Fonds regional de l'art contemporain) für zeitgenössische Kunst.
An "Le Grand Large" grenzt Malo-les-Bains an, ein hübscher, von Zerstörungen verschonter Badeort mit Jugendstilvillen und einer von vielen Lokalen flankierten Strandpromenade, wo es sich die Einheimischen am Wochenende in gemütlich-entspannter Atmosphäre gut gehen lassen.
Knapp 120 Kilometer südlich von Dünkirchen liegt ein Juwel der anderen Art: Le Touquet-Paris Plage. Wie bitte? Paris am Strand? Naja, nicht ganz. Es liegen schon noch rund 200 Kilometer zwischen der französischen Hauptstadt und dem mondänen Badeort mit dem Beinamen "Arcachon des Nordens". In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde er buchstäblich aus dem sandigen Boden der Canche-Mündung gestampft, um den Parisern eine (zunächst per Kutsche) gut zu erreichende Sommerfrische am Meer zu bieten. Man pflanzte Kiefernwälder, errichtete noble Villen im normannischen Stil mit parkähnlichen Gärten, Luxushotels, legte einen Golfplatz und eine Pferderennbahn an - alles atmet bis heute altes (und neues) Geld.
Am Wochenende ist das bildschöne Städtchen (ca. 4400 Einwohner) mit dem breiten Strand und den Spazierwegen durchs geschützte Dünengebiet ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem vor der grauen Villa an der Hauptstraße werden die Kameras gezückt: Es gehört der Familie von Brigitte Macron, der Frau des neuen französischen Präsidenten, der hier oft das Wochenende verbracht hat. Heute ist es eher unwahrscheinlich, ihn auf dem Balkon oder in seinem Lieblingslokal, dem "Café des Sports", zu Gesicht zu bekommen ...
Text: Barbro Schuchardt / Fotos: © Studio Mallevaey/OT Dunkerque; © Florian Alphonse/OT Dunkerque; © Samuel Dhote/OT Dunkerque; © AGUR Dunkerque/OTDunkerque; © Claire Sonzogni/OT Dunkerque; © Renè Szepaniak/OT Dunkerque
Infos
Anfahrt: Mit dem Zug (Thalys) z. B. von Köln nach Paris Nord, von dort mit SNCF (Voyages-SNCF.com) nach Etaples-Le Touquet-Paris Plage
Nach Dünkirchen z. B. von Köln nach Brüssel Midi, umsteigen nach Bf. Lille Europe, weiter von Bf. Lille Flandres nach Dünkirchen
Wohnen:
Dünkirchen: Hôtel Borel, modern, zentral.
Le Touquet-Paris Plage: Best Western Grand Hôtel, Luxus mit origineller Kunst garniert.
Essen: z.B. "Comme vous voulez", Malo-les-Bains, an der Promenade, Meerblick.
Le Touquet-Paris Plage: z. B. "Chez Pérard", entspanntes Fischlokal im Zentrum.
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