KMU seien das Rückgrat sowohl der deutschen als auch der europäischen Wirtschaft, und nur mit ihnen sei ein Neustart möglich, sagt Hans Peter Wollseifer.

KMU seien das Rückgrat sowohl der deutschen als auch der europäischen Wirtschaft, und nur mit ihnen sei ein Neustart möglich, sagt Hans Peter Wollseifer. (Foto: © bellanatella/123RF.com)

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Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Auf die KMU kommt es an

Zum 1. Juli übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft. Aus diesem Anlass fordert der ZDH, dass bei allen Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen berücksichtigt werden.

Anlässlich der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands erinnert der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, an die speziellen Erfordernisse von mittelständischen Unternehmen. "In diesen extrem schwierigen Zeiten kommt der Bundesregierung während der nächsten sechs Monate eine besondere Verantwortung zu. Das Ziel ist, gemeinsame Perspektiven für die wirtschaftliche Erholung zu erarbeiten, um Europa aus der Krise zu führen", so der Handwerkspräsident. 

Hans Peter Wollseifer Foto: © Boris TrenkelHans Peter Wollseifer Foto: © Boris Trenkel

Es sei wichtig, dass die Belange und spezifischen Erfordernisse der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei allen Hilfsmaßnahmen berücksichtigt werden. Sie seien das Rückgrat sowohl der deutschen als auch der europäischen Wirtschaft, und nur mit ihnen sei ein Neustart möglich. Wollseifer: "Es wird sehr darauf ankommen, genau zu prüfen, welche Maßnahmen der stark mittelständisch geprägten europäischen Wirtschaft in diesen Zeiten helfen und welche sich negativ auf Betriebe und Beschäftigte auswirken"

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"Wir brauchen ein Belastungs-Moratorium"

Der mehrjährige Finanzrahmen müsse beschlossen werden. Dabei gehe es nicht nur um die Maßnahmen, um aus der Krise zu kommen, sondern auch um die Kontinuität der Programme nach Ende 2020.  "Auch bei der Unterstützung der Wirtschaft, etwa im Rahmen der KMU-Strategie und der Digitalisierung, müssen wir vorankommen. Gleichzeitig brauchen wir ein Belastungs-Moratorium. Zusätzliche Auflagen treffen auf Unverständnis und hindern unsere Betriebe daran, den Wiederaufbau zu tragen und zu gestalten. Und wir müssen Bürokratie abbauen."

Das europäische Recht sei in vielen Bereichen zu komplex für Handwerksbetriebe. Europäische Gesetze mit umfangreichen Informations-, Dokumentations- und Berichtspflichten verhinderten oft, dass sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. "Die Corona-Krise hat die Herausforderungen zugespitzt, vor denen Handwerksbetriebe schon länger stehen. Die Politik sollte jetzt die Krise als Chance nutzen, Europa fit für die Zukunft zu machen.“

Quelle: ZDH

Text: / handwerksblatt.de

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