Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks und der Wirtschaft sei wichtig für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben, sagen die Präsidentinnen und Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern.

Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks und der Wirtschaft sei wichtig für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben, sagen die Präsidentinnen und Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern. (Foto: © ronstik/123RF.com)

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"Politik muss die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks stärken"

Handwerkspolitik

Das ostdeutsche Handwerk fordert in einer Resolution politische Maßnahmen, die die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sichern.

Die Präsidentinnen und Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern fordern von der Politik in einer Resolution Unterstützung für die Betriebe. Die Zukunftsfähigkeit des Handwerks sei essenziell sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft – besonders mit Blick auf die Nachhaltigkeit.

"Die daraus notwendige Transformation hin zu einem krisenfesten und zukunftssicheren Wirtschaften erfordert enorme Kraftanstrengungen, die zwar schnell, aber nicht planlos geschehen darf. Das Handwerk ist dabei von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung", heißt es in der Resolution.

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Das Handwerk leidet unter den Krisen

Aber auch die Unternehmen aus dem Handwerk hätten unter den aktuellen Krisen zu leiden, allen voran den Lieferkettenstörungen, der Inflation und der Energie- und Materialkostensteigerungen und der daraus resultierenden Kaufzurückhaltung. Aber die Betriebe könnten nicht die alleinige Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften tragen.

Dies sei eine gemeinsame Aufgabe der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen fordern die Präsidentinnen und Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern Maßnahmen, die "ein gerechtes und zukunftsfähiges Leben in einer modernen Gesellschaft" ermöglichen.

Das sind die Forderungen an die Politik:

  • Die Regierungen in Bund und in den Ländern müssen mit ihren politischen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und damit des Handwerks zu stärken. Ohne eine funktionsfähige Wirtschaft können die Sozialleistungen auf Dauer und der anstehende, energetische Transformationsprozess nicht finanziert werden.
  • Die Energiepolitik ist entsprechend neu auszurichten. Die Energieeinsparungen sind zu fördern, vor allem ist in diesen akuten Krisenzeiten das Energieangebot auf alle verfügbaren Energieträger auszuweiten, um eine dauerhafte Preisabsenkung zu erreichen. Unsere Handwerksbetriebe brauchen zuverlässige Energielieferungen und dies zu wettbewerbsfähigen Preisen. Der von allen Seiten mitgetragene Energietransformationsprozess ist an die Realität anzupassen, sowohl zeitlich als auch hinsichtlich der einzelnen konkreten Umsetzungsschritte.
  • Die Abgabenlast - sowohl für Steuern als auch für Sozialleistungen - für die Handwerksbetriebe und deren Mitarbeiter sind deutlich zu senken. Nur mit mehr "Netto vom Brutto" wird dem Leistungserbringungsgedanken wieder Rechnung getragen und die Menschen in die Lage versetzt, in Eigenverantwortung zu handeln und Krisenzeiten besser zu überstehen.
  • Das ostdeutsche Handwerk fordert eine deutliche Reduzierung aller staatlichen Eingriffe und Regulierungen in das unternehmerische Handeln. Diese müssen für die kleinen und mittelständischen Betriebe handhabbar sein. Insgesamt bedarf es weniger Staat und mehr Spielräumen für die Privatwirtschaft.
  • Die Politik hat die Pflicht, im Zuge der anstehenden Verrentung der "Babyboomer" die öffentliche Verwaltung personell deutlich zu entschlacken, damit die Effektivität der öffentlichen Hand und die finanzielle Belastung für die Handwerksbetriebe entsprechend langfristig reduziert werden kann.
  • Um die Wettbewerbsfähigkeit im ostdeutschen Handwerk weiterhin aufrecht zu erhalten, benötigen wir bis 2035 über eine Viertelmillionen Fachkräfte und Unternehmensnachfolger. Die Handwerksbetriebe fordern daher durchgreifende politische Maßnahmen, um den Anteil der Auszubildenden sowie der Fach- und Führungskräfte im Handwerk deutlich zu steigern. Die Politik hat nun endlich darauf hinzuwirken, dass die berufliche und akademische Bildung den gleichen Stellenwert in der Gesellschaft hat. Dazu gehören eine Entlastung der Ausbildungskosten und eine gleichberechtigte Behandlung der handwerklichen Bildungsstätten gegenüber den akademischen Bildungsstätten. Insgesamt müssen die akademischen und die beruflichen Bildungswege bedarfsgerecht finanziert werden, entsprechend der gesellschaftlichen Anforderungen.

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Text: / handwerksblatt.de

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