Besonders während der Pandemie sei es für die Betriebe nicht einfach, junge Menschen für Ausbildungsangebote zu interessieren, sagt Hans-Joachim Hering.

Besonders während der Pandemie sei es für die Betriebe nicht einfach, junge Menschen für Ausbildungsangebote zu interessieren, sagt Hans-Joachim Hering. (Foto: © delcreations/123RF.com)

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Schüler, Eltern und Lehrer noch gezielter ansprechen

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer war zu Gast bei der Vorstandssitzung des UVH und berichtete dort über das Thema Berufsorientierung.

"Während das Bauhaupt- und das Ausbaugewerbe nach wie vor relativ robust dastehen, bekommen die personenbezogenen Dienstleistungen oder auch das Kfz-Gewerbe beispielsweise die Schließungen und Einschränkungen des Geschäftsbetriebes inzwischen mit voller Wucht zu spüren." Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbands Handwerk NRW (UVH) berichtete bei seiner Vorstandssitzung von der unterschiedlichen Betroffenheit der einzelnen Gewerke von der Corona-Krise.

Die vom Lockdown betroffenen Betriebe haben laut Hering ihre Rücklagen aufgebraucht. Die Krisenhilfen seien nur mit Verzögerungen oder überhaupt nicht bei ihnen eingegangen. "Vor allem eigentümergeführte und Eigentum nutzende Betriebe fielen und fallen durch das Rost der Förderungen." Hier komme es nun darauf an, dass die Betriebe eine verlässliche Perspektive für kontrollierte Öffnungen erhalten.

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Mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen gefordert

Das Handwerk insgesamt sei vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen. "Wir sind jetzt aber mehr denn je auf mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen angewiesen." Das genaue Gegenteil sei die von dem Bundeskabinett beschlossenen Testpflicht für die Unternehmen. Hering: "Mit dieser Testpflichtverordnung ignoriert die Politik die großen Fortschritte, die innerhalb kürzester Zeit trotz der erheblichen organisatorischen und finanziellen Belastungen und der immer noch eingeschränkten Verfügbarkeit der Corona-Tests erzielt wurden." Hering forderte "mehr Wertschätzung" für das Engagement in der Privatwirtschaft.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) war zu Gast bei der Vorstandssitzung und berichtete über das für das Handwerk wichtige Thema Berufsorientierung. Besonders während der Pandemie sei es für die Betriebe nicht einfach, junge Menschen für Ausbildungsangebote zu interessieren, sagte Hering. Er forderte, dass digitale Berufsorientierungsformate noch stärker an Schüler, Eltern und Lehrer noch gezielter ansprechen, und bat die Ministerin um Unterstützung. Gebauer sei sich der schwierigen Situation für die Betriebe bewusst. Zumindest das Ansprechen der Eltern sei derzeit eine Herausforderung, erklärte Gebauer. Besonders die Schüler müssten verstärkt über digitale Formate angesprochen werden.

Informationen bündeln

Die Ministerin versicherte, dass die Schulen regelmäßig informiert würden, dass die Berufsorientierung nach den Vorgaben von "Kein Abschluss ohne Anschluss" weiterhin verpflichtend umzusetzen sei. Es solle keine Missverständnisse darüber geben, dass die Berufsorientierung in Pandemiezeiten unter den Tisch fallen könnte. Zusätzlich gebe es spezielle Unterrichtsmaterialien für die Berufsorientierung und ein umfangreiches digitales Online-Unterstützungsinstrumentarium. "Wir sind schon, was das anbelangt, gut unterwegs." Sie schlug vor, die Initiativen des Handwerks und des Schulministeriums in puncto Informationsangebote zu bündeln und zu verknüpfen, um sie in die Fläche zu bringen.

Text: / handwerksblatt.de

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