Der ZDK rechnet für 2020 mit 9,2 Prozent weniger Fahrzeugneuzulassungen.

Der ZDK rechnet für 2020 mit 9,2 Prozent weniger Fahrzeugneuzulassungen. (Foto: © Aleksandrs Tihonovs/123RF.com)

Vorlesen:

ZDK erwartet weniger Neuzulassungen

Handwerkspolitik

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe rechnet im kommenden Jahr mit weniger Fahrzeugneuzulassungen. Auch das Gebrauchtwagengeschäft soll abflauen.

Bei den Neuzulassungen geht der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) im kommenden Jahr von etwa 3,26 Millionen Fahrzeugen aus. Das sind 9,2 Prozent weniger als im noch laufenden Jahr zu erwarten seien (etwa 3,59 Millionen Fahrzeuge). Das Gebrauchtwagengeschäft wird sich nach Einschätzung des Verbandes bei etwa 7,1 Millionen Besitzumschreibungen einpendeln, ein Rückgang um rund 1,7 Prozent (2019: cirka 7,22 Millionen) sei zu erwarten.

Die Quote der Werkstattauslastung sei bereits in diesem Jahr auf durchschnittlich 83 Prozent (Vorjahr: 86 Prozent) gesunken. Der ZDK erwartet, dass dieses Niveau auch im nächsten Jahr wieder erreicht werden kann. Laut einer Umfrage des Verbands von Werkstätten ist der Auftragsrückgang vor allem auf die Verunsicherung der Kunden zurückzuführen, ob eine Reparatur am Fahrzeug noch lohnenswert sei.

Weniger private Neuzulassungen

Trotz guter wirtschaftlicher Bedingungen rechnet der ZDK 2020 mit einem Rückgang der privaten Neuzulassungen um 18 Prozent auf rund 1,035 Millionen Pkw. Einen Grund dafür sieht der Verband in der größer werdenden Verunsicherung durch drohenden Arbeitsplatzabbau – auch bei Automobilherstellern und Zulieferern.

Darüber hinaus sei zu erwarten, dass der Modellmix einiger Hersteller wegen der zu erreichenden CO2-Ziele ab 2020 (durchschnittlicher Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer für alle neu zugelassenen Pkw) den Wünschen potenzieller Käufer nur teilweise entrsprechen wird.

Das könnte Sie auch interessieren:

Erst ab Mitte 2020 sei mit einem wachsenden Angebot an E-Fahrzeugen zu rechnen. Trotzdem werde die Nachfrage nach E-Fahrzeugen nicht den Zielen der Hersteller entsprechen. Ursachen dafür sind laut ZDK die hohen Preise für Elektrofahrzeuge und die unzureichende Ladeinfrastruktur. "Kunden werden daher vermutlich abwarten und ihren Kaufwunsch zunächst aufschieben, um einen besseren Marktüberblick zu bekommen", so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.

Flottengeschäft lässt nach

Das gute Flottengeschäft in diesem Jahr mit rund 940.000 Zulassungen wird sich nach Einschätzung des ZDK nicht wiederholen. Denn es wurde vor allem durch Nachholkäufe aufgrund der Probleme mit Dieselfahrzeugen im Jahr 2018 gespeist, so der Verband. Zusätzliche Anreize für E-Fahrzeuge in Fahrzeugflotten sollen die geänderten Regelungen zur Besteuerung von Dienstwagen ab 2020 geben. "Fahrer von Dienstfahrzeugen außerhalb des Außendienstes könnten daher schon im kommenden Jahr daran interessiert sein, diese steuerlichen Vorteile in Anspruch zu nehmen", sagt Karpinski.

Die Eigenzulassungen bei den Herstellern, aber auch im Handel werden nach Einschätzung des ZDK im kommenden Jahr sinken, da noch viele Eigenzulassungen aus 2019 zu verkaufen seien. Außerdem seien Eigenzulassungen auf dem bisher üblichen Niveau angesichts politischer Vorgaben, wie CO2-Strafzahlungen und Umweltbonus, strategisch weder bei Herstellern noch beim Handel sinnvoll. Für Eigenzulassungen des Handels sei dabei besonders die mit dem Umweltbonus verbundene Mindesthaltedauer zu berücksichtigen.

Weniger Pkw-Besitzumschreibungen

Der ZDK erwartet, dass der Gebrauchtwagenmarkt in diesem Jahr mit etwa 7,22 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen abschließt. Da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in 2020 nicht mehr ganz auf Vorjahresniveau bewegen würden, rechnet der Verband im kommenden Jahr mit etwa 7,1 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen. Darin werde sich auch die hohe Zahl der Eigenzulassungen der Hersteller und Importeure sowie des Handels aus dem Jahr 2019 wiederfinden.

Quelle: ZDK

Text: / handwerksblatt.de