Gaben in Tel Aviv das Startsignal für das Handwerkerstipendium "Go Israel" Staatssekretär Mark Speich (r.) in Vertretung für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier.

Gaben in Tel Aviv das Startsignal für das Handwerkerstipendium "Go Israel": Staatssekretär Mark Speich (r.) in Vertretung für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier. (Foto: © Land NRW / R. Sondermann)

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Das Handwerk geht nach Israel

Mit dem Handwerkerstipendium "Go Israel" können sich junge Gesellen und Meister aus Nordrhein-Westfalen auf eine Führungsposition vorbereiten und den israelischen Markt kennenlernen.

Deutschland steht historisch bedingt in einem besonderen Verhältnis zu Israel. Mittlerweile verbindet beide Staaten eine enge Freundschaft, politisch wie auch wirtschaftlich. Auch das Handwerk fühlt sich dem jüdischen Staat eng verbunden und startet jetzt ein Projekt, um den Austausch mit Israel zu stärken. Das Programm trägt den Namen "Go Israel", über das künftig junge Führungskräfte im Handwerk ein Stipendium als Unterstützung für ein Praktikum in israelischen Unternehmen erhalten können.

"Das nordrhein-westfälische Handwerk hat traditionell enge Kontakte in Richtung Israel", sagt Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT). Die Idee für das Projekt entstand auf einer Israel-Reise des NRW-Handwerks im Jahr 2020. "Dort gab es ein politisches und auch ein kulturelles Programm", berichtet Heidmeier. "Dabei haben wir uns ein umfassendes Bild von Israel gemacht." Besonders bewegend sei dabei der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gewesen. Schnell war klar: "Wir müssen über unsere politischen Verbindungen konkrete Programme machen, die nordrhein-westfälisches Handwerk und Israel in Austausch bringen."

Austausch auf verschiedenen Ebenen

Der WHKT peilt dabei verschiedene Ebenen an. Heidmeier: "Wir wollen einen Azubi-Austausch ermöglichen, damit die Auszubildenden die Kultur und die Wirtschaft in Israel kennenlernen können. Außerdem wollen wir Berufsschüler aus Israel nach Deutschland holen." Diese beiden Projekte befinden sich noch in der Planungsphase. Mit dem Handwerkerstipendium "Go Israel" können sich junge Gesellen und Meister, die das 36. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, mit Unterstützung des Landes NRW schon jetzt auf eine Führungsposition vorbereiten und den israelischen Markt kennenlernen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte sich im Vorfeld persönlich über das Projekt informiert, das nun auch im Rahmen seiner ersten Israel-Reise in Tel Aviv präsentiert wurde.

"Israel hat eine andere Wirtschaftsstruktur als Deutschland. Handwerk wie hier gibt es dort nicht", so Heidmeier. Die israelischen Unternehmen seien sehr innovativ und besonders stark bei Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Wasserstoff. Mithilfe des Stipendiums sollen nun innovative Köpfe des NRW-Handwerks mit innovativen Unternehmen in Israel in Verbindung gebracht werden. "Wir sehen zum Beispiel im Bereich E-Mobilität oder im Klimaschutz gute Anknüpfungspunkte für einen Austausch." Bei der Kontaktaufnahme zu geeigneten Betrieben in Israel hilft die Deutsch-Israelische Industrie- und Handelskammer (AHK). Das Praktikum soll dann ein bis zwei Monate dauern, dabei gibt es vom Land einen Zuschuss von bis zu 1.325 Euro pro Monat. Außerdem gibt es einen Reiskostenzuschuss von bis zu 600 Euro. "Wir habe jetzt schon, kurz nach Anlaufen des Programms, erste Bewerbungen erhalten", sagt Heidmeier.

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Wichtiges politisches Signal

Das Bewerbungsverfahren läuft über die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks. Das Projekt übernimmt für das Handwerk das Programm "New Kibbutz" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Deutsch-Israelischen AHK. Es läuft zunächst bis Februar 2023. Das Angebot soll auch zur Wertschätzung und Steigerung der Attraktivität des Handwerks beitragen, um Jugendlichen Alternativen zu akademischen Karrierewegen aufzuzeigen. "Die Möglichkeiten der handwerklichen Ausbildung stehen hinter denen eines Studiums nicht zurück", betont Heidmeier. "Das Handwerkerstipendium ist ein wichtiges politisches Signal der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Hiermit ermutigen wir ausdrücklich Jugendliche, sich mit den Chancen, die das Handwerk ihnen bietet, auseinanderzusetzen und ihre Talente und ihr Engagement in einen Handwerksberuf einzubringen und so die Aufstiegschancen zu entdecken."

 

Infos und BewerbungLandes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks
Vanessa Perk
Tel.: 0211/30108202
E-Mail: israel@lgh.de

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Text: / handwerksblatt.de

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