Wie ein Allzweckmittel
Wer in Wertpapiere investiert, muss bei seinem Geldinstitut ein sogenanntes Depot als Aufbewahrungsort anlegen.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Betriebsvermögen zeitgemäß anlegen
Neben Aktien sind Fondspapiere beliebt, weil sie in viele unterschiedliche Wertpapiere investieren. Das erhöht die Renditechancen und senkt zugleich das Risiko von Wertminderungen. Weil sie jederzeit verkäuflich sind, sind sie für die Geldanlage von Betriebsvermögen ideal.
Je mehr Optionen, desto größer ist die Gewinnwahrscheinlichkeit
Machen wir einen kleinen Ausflug in die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wer beim Würfeln auf eine einzige Zahl setzt, hat jedes Mal die Chance von 1:6, dass seine gewünschte Zahl fällt. Die Chance, richtig zu liegen, erhöht sich deutlich, wenn man auf alle geraden Nummern spekuliert, nämlich 50 Prozent. Anders formuliert: Je mehr Optionen ein Spieler besetzt, desto größer ist die Gewinnwahrscheinlichkeit, und das Verlustrisiko sinkt.
Nach diesem Prinzip funktionieren Investmentfonds. Sie investieren in eine Vielzahl von Wertpapieren wie Aktien, festverzinsliche Papiere oder auch Edelmetalle. Die jeweiligen Anlageformen haben ihre individuellen Wertentwicklungen, ergeben zusammengenommen dann die Rendite des Investmentfonds. Eine Idee, die übrigens schon 300 Jahre alt ist. Mit dem späteren Verkauf der Anteile können die Besitzer dann die Wertsteigerungen realisieren und sich über eine schöne Rendite freuen.
Gut zu wissen: Für jeden Anlegertyp gibt es die passende Fondskombination. Es gibt Fonds, die in verzinsliche Wertpapiere investieren und darauf abzielen, Zinserträge zu erwirtschaften. Andere legen das Kapital in Aktien an, die zwar eine Chance auf hohe Renditen bieten, gleichzeitig aber auch höhere Schwankungen aufweisen. Die simple Faustformel lautet: Je höher die Chancen auf Rendite sind, desto größer ist auch das Risiko von Wertminderungen.
Geduld zahlt sich aus
Der Vorteil von Investmentfonds ist, dass sie keine vertraglich vereinbarten Laufzeiten haben. Jeder kann jederzeit Anteile kaufen und verkaufen – das macht sie so flexibel und vor allem für jeden Anlagehorizont geeignet. Als Anleger muss man aber auch wissen, dass sich Geduld und gute Nerven auszahlen. Denn jeder Kurs kann steigen oder fallen – und als Anleger erleidet man die Verluste nur, wenn man die Papiere zu einem schlechten Kurs verkauft. Gleiches gilt für Gewinne: Wertminderungen oder Wertsteigerungen stehen erst einmal auf dem Papier und werden erst im Verkaufsfall Realität.
Foto: © iStock | nidwlwDer 1999 verstorbene Börsenguru Andre Kostolany hat das mit Zitaten umschrieben, die auch heute noch gültig sind. "An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern immer 5 minus 1", so der gebürtige Ungar. "Wer keine Aktien hat, wenn sie fallen, hat auch keine, wenn sie steigen." Eine schönere Aufforderung, Wertminderungen auch mal auszuhalten, gibt es nicht. Denn gerade Aktien sind eher für langfristige Anlagehorizonte geeignet. "Kaufen und Schlaftabletten nehmen", lautet denn auch der berühmteste Kostolany-Rat, dass man erst nach langer Zeit wieder auf seine Aktien schauen sollte.
Durch die höchst unterschiedliche Zusammensetzung einzelner Investmentfonds kann sich jeder entsprechend seiner Anlageziele die passenden heraussuchen. Das gilt selbstverständlich auch für Unternehmen und deren Inhaber. Egal, ob die Firmenchefs Eigenkapital aufbauen, Liquiditätsrücklagen oder finanzielle Reserven bilden oder Pensionszusagen rückdecken wollen – für jeden Bedarf gibt es maßgeschneiderte Lösungen.
Transparente Prozesse
Worin der jeweilige Fonds investiert und wie die Wertentwicklung ausgefallen ist, dokumentieren regelmäßig Halbjahres- und Jahresberichte. Diese zeigen auch auf, welche Wertpapiere die Fondsmanager im Berichtszeitraum ge- und verkauft haben. Schließlich stehen die Anlageprofis für eine laufende Überwachung und Verwaltung der angelegten Gelder. Sie nehmen – entsprechend den Anlagebedingungen des jeweiligen Fonds – im Tagesgeschäft dessen Feinjustierung vor und können auf Marktbewegungen reagieren.
Dabei schaue die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen, kurz Bafin, sowie Wirtschaftsprüfer, den Fondsgesellschaften auf die Finger – sie überprüfen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Dazu zählt etwa, dass das Fondsvermögen getrennt vom Kapital der jeweiligen Fondsgesellschaft verwahrt werden muss. Diese "Verwahrstellen", in der Regel eine Bank, sind dem Interesse der Anleger und der Sicherheit des Anlegerkapitals verpflichtet. Übrigens auch dann, wenn die Bank pleitegehen sollte – als sogenanntes Sondervermögen bleibt das Fondsvermögen geschützt.
Investmentfonds sind eine gute Wahl1. fast jedes Anlageziel und fast jeder Anlagehorizont
2. nutzen Ertragschancen am Kapitalmarkt, streuen Risiken
3. bieten Anlegerschutz durch strenge gesetzliche Auflagen
Tipps für das Beratungsgespräch
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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