Mit der Zukunftswerkstatt locker dazulernen
Betriebe müssen wissen, wie Waren und Dienstleistungen am besten über das Internet vermarktet werden können. Google bietet kostenlose Online- und Präsenz-Kurse an.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Digitale Medien in der Berufsausbildung
Ein gut gestalteter und informativer Internetauftritt ist auch für Handwerksbetriebe unverzichtbar. Doch nicht jede Online-Präsenz wird optimal eingesetzt: Es fehlt eine Verknüpfung zu den sozialen Medien, die Inhalte der Website werden auf dem PC, Tablet oder Smartphone unterschiedlich dargestellt oder in der Trefferliste der Suchmaschinen erscheint die eigene Firma unter ferner liefen.
Kostenlose Online-Kurse
Mit seiner Zukunftswerkstatt will Google den Akteuren der beruflichen Bildung dabei helfen, das Onlinemarketing zu verstehen und besser zu nutzen. Auszubildende können in kostenlosen Online-Kursen rund um die Uhr lernen, wie Suchmaschinen funktionieren, wie Websites optimiert werden oder wie mobiles Marketing funktioniert. Zur Wahl stehen aktuell 26 Themenbereiche. Vermittelt werden die Inhalte anhand kurzer Videos mit praxisnahen Beispielen. Am Ende jeder Lektion kann das erworbene Wissen getestet und der Erfolg mit einem Zertifikat attestiert werden.
Neben den Auszubildenden spricht Google auch die berufsbildenden Schulen an. Sie werden bei der Integration der Inhalte begleitet und können kostenlose Kurse vor Ort buchen. Von Google zertifizierte Trainer geben Einblicke in die Onlinewelt und berichten aus der Praxis. Gemeinsam mit den Schülern lernen die Lehrkräfte die Plattform und ihre Anwendung kennen.
Geteilte Meinung zum Angebot
Michael Boeck hat beides ausprobiert. Das Format "Online-Tutorials für Auszubildende" spricht den Studiendirektor am Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn wenig an. "Ich finde es ein bisschen zu einseitig, dass das Wissen nur in Form von Videos oder Texten vermittelt und schließlich per Multiple Choice abgefragt wird." Im Unterricht für die kaufmännischen Auszubildenden habe er sie deshalb nicht weiter eingesetzt.
Begeistert ist der Abteilungsleiter für die Teilzeitbildungsgänge im Bereich Wirtschaft und Verwaltung dagegen von den Seminaren vor Ort. "Das von Google beauftragte Beratungsunternehmen hat uns für zwei Veranstaltungen den Mitarbeiter einer Online-Marketing-Agentur geschickt." Am ersten Tag standen die kaufmännischen Auszubildenden im Fokus. 150 hatte Michael Boeck zum Vortrag in der Aula des Berufskollegs versammelt. "Die Gruppe war deutlich zu groß. Aber der Referent hatte keine Probleme damit, dass es ein bisschen zu unruhig war."
Positives Feedback der Schüler
Auf dem Programm standen der Aufbau und die Auffindbarkeit einer Internetpräsenz sowie responsives Webdesign. "Das Feedback der Schüler war durchweg positiv. Der Referent hat sehr lebendig vorgetragen und sie mit einbezogen." So wurde beispielsweise gemessen, wie schnell sich die Websites der Ausbildungsbetriebe auf verschiedenen Endgeräten aufbauen.
Zielgruppe am zweiten Tag waren angehende Staatlich geprüfte Betriebswirte. Innerhalb von drei Zeitstunden wurden sie mit der Suchmaschinenwerbung vertraut gemacht. "Der Referent hat ihnen gezeigt, wie eine Anzeige gestaltet wird, wie viel es kostet und wie man sie erfolgreich schaltet", fasst Michael Boeck den Ablauf zusammen. Erneut habe er nur positive Rückmeldungen bekommen. Vor allem der hohe Praxisbezug sei von den Teilnehmern gelobt worden.
Mit seiner Zukunftswerkstatt spricht Google nicht nur Lehrkräfte und Azubis, sondern auch Unternehmer an. Sie können sowohl die Online-Kurse absolvieren als auch kostenlose Workshops in Berlin, Hamburg und München besuchen. Außerdem werden Trainings in einzelnen Städten wie Köln oder Stuttgart angeboten. Betriebe können aber auch Gruppentrainings anfragen. Das Angebot umfasst Themen wie Webanalyse, Google Ads, Suchmaschinenoptimierung, oder Onlinestrategie-Entwicklung. Für berufliche Schulen, die mehr wissen oder eine Präsentation buchen möchten, hat Google eine eigene Seite eingerichtet.
Michael Boeck könnte sich vorstellen, dass einige Themen der Google-Zukunftswerkstatt auch für Handwerksbetriebe interessant sein könnten, "die wissen wollen, wie man sich online präsentiert". Wenn möglich, würde er den Trainer der Google-Zukunftswerkstatt gerne noch einmal für seine Klassen der Bank- und Einzelhandelskaufleute buchen, um dann in kleineren Gruppen intensiver arbeiten zu können. Vor allem die Objektivität des Referenten hat ihn beeindruckt. "Das war keine Verkaufsveranstaltung für Google, bei der man uns irgendetwas andrehen wollte."
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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