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HWK des Saarlandes | Oktober 2024
htw saar lädt ein zum Technologietag
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes lädt alle Interessierten am 24. Oktober herzlich zum Technologietag "Additive Fertigung" ein.
Steinmetzin und Bildhauerin Marilyn Lindner arbeitet seit 19 Jahren in der Branche. (Foto: © Bürgschaftsbank NRW)
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13 Jahre war Marilyn Lindner Angestellte in der Steinmetz- und Bildhauerei Zacharzewski. Im vergangenen Jahr übernahm sie den Betrieb von ihrem Ex-Chef und startete mithilfe der Bürgschaftsbank NRW in die Selbstständigkeit.
Dass Marilyn Lindner einmal beruflich etwas Handwerkliches machen würde, war schon früh klar. Nach einem zweiwöchigen Schülerpraktikum stand bald für sie fest: Eine Ausbildung zur Steinmetzin und Bildhauerin sollte es sein. Inzwischen arbeitet die engagierte Gelsenkirchenerin seit 19 Jahren in der Branche.
"2017 sprach mich mein Chef zum ersten Mal auf eine potenzielle Übernahme an", erinnert sich Marilyn Lindner. "Damals hatte ich noch keine Pläne, in die Selbstständigkeit zu gehen." Von da an keimte in ihr die Idee, sie absolvierte ihren Meister und bereitete die Übernahme minutiös vor. Auch Rainer Zacharzewski, der bisherige Inhaber des Steinmetz- und Bildhauereibetriebes, war von der Eignung seiner potenziellen Nachfolgerin fest überzeugt. Schließlich kannte er seine Nachfolgerin aus der langjährigen Betriebszugehörigkeit genau. Dass er den Betrieb schließlich fünf Jahre früher als geplant an seine Mitarbeiterin übergab, beweist das Vertrauen in sie eindrucksvoll.
Bevor die Übernahme perfekt geregelt werden konnte, gab es einige Fragen zu klären. Der Finanzbedarf für Firmenwert, Warenlager, Betriebsmittel sowie Anlauf- und Werbekosten musste ermittelt werden. Und schließlich musste die Finanzierung auf solide Beine gestellt werden. Hier suchte die Gründerin Unterstützung bei der Bürgschaftsbank NRW. Diese übernahm im Rahmen des Vorhabens schließlich für einen geringen sechsstelligen Kreditbetrag eine 80-prozentige Ausfallbürgschaft.
Für Marilyn Lindner stand fest, dass sie den Standort in Gelsenkirchen beibehalten wollte. Schließlich kannten die Kunden die Steinmetzin nach 13 Jahren Betriebszugehörigkeit gut und schätzten ihre Kompetenz und ihre persönliche Art. Denn Marilyn Lindner nimmt sich Zeit für ihre Kunden. Wird ein Grabstein nachgefragt, redet sie mit den Betroffenen zuweilen mehrere Stunden über die verstorbene Person, um den Stein so persönlich wie möglich gestalten zu können. "Oft ist dies ein Prozess. Im Erstgespräch zeigen sich die meisten Kunden reserviert, in Folgegesprächen tauen sie auf, was absolut selbstverständlich ist bei diesem sensiblen Thema", erklärt die Jungunternehmerin.
Die Kundenzufriedenheit steht bei ihr an oberster Stelle. Gibt es Lieferengpässe wie aktuell durch Materialknappheit, spricht sie darüber offen mit ihren Kunden. "Klar hatten wir auch mit coronabedingten Erschwernissen zu kämpfen", resümiert Marilyn Lindner. "So ist die Ressourcenbeschaffung schwerer geworden, weil die Lieferung in Containern über den Seeweg erfolgt."
Schwerpunkte des 1959 gegründeten Unternehmens sind Grabmalgestaltung, Dauergrabpflege für das Natursteinmaterial, Gartengestaltung sowie Arbeiten in der Baubranche. Zukünftig sollen Dienstleistungen um Restaurierung und Denkmalpflege hinzukommen. Dafür bildete sie sich nach der Meisterschule über zwei Jahre zur Restauratorin weiter, um künftig auch im Bereich des Denkmalschutzes an Friedhöfen und Gebäuden tätig sein zu können.
Zitat "Frau Lindner zeigte sich branchenerfahren, kompetent und sehr gut auf ihre Selbstständigkeit vorbereitet. Zudem zeugte es von Durchsetzungskraft, sich als Frau in dieser eher männerdominierten Branche ein Standbein aufzubauen." Oliver Kelzenberg, Firmenkundenberater bei der Bürgschaftsbank NRWEinige Besonderheiten zeichnen den traditionellen Steinmetzbetrieb aus: So bietet das Unternehmen eine öffentliche Ausstellung an, damit sich Kundinnen und Kunden auch sonntags ganz in Ruhe umschauen können. Darüber hinaus befindet sich auf dem Betriebsgelände ein "Kunst-Stein-Garten" mit kunsthandwerklichen Natursteinobjekten inmitten einer Grünanlage.
Durch die gut geplante Vorbereitung klappte die Übernahme 2021 schließlich reibungslos. So konnte die Steinmetzmeisterin sechs Mitarbeitende übernehmen. Marilyn Lindner zeigt sich zufrieden: "Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich sowohl von Herrn Zacharzewski als auch von der Haus- und Bürgschaftsbank erfahren durfte."
Weitere Informationen zu den Produkten der Bürgschaftsbank finden Sie unter: www.bb-nrw.de
So funktioniert eine Bürgschaft und das sollten Antragsteller wissen:
✓ Ausfallbürgschaften kann jeder Gründer, Unternehmer und Freiberufler beantragen. Es muss sich um ein kleines oder mittleres Unternehmen handeln.
✓ Sie brauchen für Ihr Tätigkeitsgebiet entsprechende persönliche, kaufmännische und fachliche Qualifikationen.
✓ Erforderlich ist ein Businessplan mit einer wirtschaftlichen Prognose, die belegt, dass sich aus dem Geschäftsbetrieb der Kapitaldienst und ein angemessener Lebensunterhalt erwirtschaften lassen.
✓ Die Anträge laufen in der Regel über die Hausbank, Bürgschaften können aber auch direkt bei der Bürgschaftsbank beantragt werden (BoB = Bürgschaft ohne Bank), Antragstellung unter www.bb-nrw.de oder über das neue Finanzierungsportal ermoeglicher.de
✓ Die maximale Bürgschaftssumme liegt bei 1,25 Millionen Euro.
✓ Kosten: Es fallen bei Genehmigung ein einmaliges Bearbeitungsentgelt (in der Regel 1,5 % Prozent des verbürgten Kreditbetrags, mindestens 400 Euro) sowie eine jährliche Bürgschaftsprovision an. Und: In der Regel ermöglicht die Einbindung der Bürgschaftsbank bessere Kreditkonditionen.
✓ Bürgschaften gibt es für nahezu jedes Vorhaben und Projekt, wenn die Perspektive stimmt. Ausgenommen sind Sanierungsmaßnahmen, Umschuldungen sowie Maßnahmen, die nach den EU-Wettbewerbsregeln nicht "beihilfefähig" sind.
✓ Wenn zusätzlich Eigenkapital benötigt wird, empfiehlt die Bürgschaftsbank eine Mitwirkung der KBG NRW (www.kbg-nrw.de).
Die Bürgschaftsbank stellt immer die potenziellen wirtschaftlichen Chancen eines Unternehmens in den Vordergrund und entlastet Kreditinstitute vor allem bei Gründungs- und Nachfolgevorhaben, wobei der Unternehmer in der persönlichen Haftung bleibt.
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