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HWK des Saarlandes | November 2024
Wirtschaftspolitik neu ausrichten
Die Handwerkskammer des Saarlandes wünscht sich von der Landespolitik konkrete Maßnahmen, die den Mittelstand und das Handwerk entlasten.
(Foto: © Inga Geiser)
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Handwerk kocht - Themen-Specials
April 2016
"Ich weiß, dass ich sehr gut kochen kann." Mit dieser klaren Ansage bewarb sich ein Kfz-Meister um einen Platz im Kochbuch "Meister, das schmeckt mir!" der Verlagsanstalt Handwerk.
Verdammt. Versalzen. "Ich war zehn und wollte für meinen jüngeren Bruder Nudeln kochen. Wenn ich heute daran denke", erzählt Jörg Thömmes 36 Jahre später fröhlich von seinem ersten Küchenauftritt. Das Nudelgericht konnte er damals zwar nicht retten. Aber für den Düsseldorfer wird die Küche ab da zum Experimentierfeld ungeahnter kulinarischer Genüsse.
"Ich habe den Gewürzschrank meiner Mutter geöffnet und getestet." Eine Prise hiervon, eine Messerspitze davon, "einfach mal rein in den Kochtopf. Die Gerichte sahen toll aus, hatten oft eine schöne Farbe."
Die Leidenschaft fürs Kochen lässt Jörg Thömmes seitdem nicht mehr los. So wie andere Romane wälzen, verschlingt der Kfz- und Karosseriebaumeister Woche für Woche unzählige Gourmetzeitschriften. "Ehrlich, ich weiß nicht, wie viele Zeitungen ich im Abo habe", erzählt der 46-jährige in seiner Kochschule in Düsseldorf-Flehe. Unermüdlich schneidet, viertelt und hackt er dabei mit einem XXL-Küchenmesser Rindfleisch, Zwiebeln, Möhren und Tomaten. Während die Fleischstücke für einen Altbiergulasch mit einem lauten Zisch in das heiße Öl gleiten, mischt der Kfz- und Karosseriebaumeister Speck und Gewürze unter, wendet mit dem Holzlöffel die laut brutzelnden Fleischstücke und plaudert mit Begeisterung über die Welt des Kochens.
"Nach Rezept koche ich schon lange nicht mehr. Sie sind aber eine gute Inspiration. Beim Kochen muss man sich einfach mal was trauen und ausprobieren. So wie bei meinem Altbiergulasch. Die Kombination Altbier und Düsseldorf ABB-Senf gibt es nur selten." Huscht da nicht gerade ein schelmisches Grinsen über das Gesicht des gebürtigen Düsseldorfers? "Meinen Altbiergulasch", betont Thömmes in Richtung rheinischem Nachbar, "schmeckt natürlich auch mit Zutaten wie Kölsch und einem ortsüblichen Senf. Eigentlich funktioniert das Rezept mit jedem Bier und mit jedem Senf." Üben, prüfen, kosten und anfangen, nach dem eigenen Geschmack die Zutaten zu verändern, lautet sein Appell.
Nach einem anstrengenden Arbeitstag zieht es Jörg Thömmes oft in seine Kochschule "upstairs". Gemeinsam mit dem Fotografen Andreas Hirsch erfüllte er sich im Jahr 2007 diesen Traum. "Das kann kein Mensch verstehen, dass ich nach einem langen Arbeitstag noch einmal locker fünf Stunden und mehr in der Küche stehe und koche." Irrtum. Bei dem Gedanken an ein Gericht à la Thömmes läuft nicht nur Familienmitgliedern und Freunden das Wasser im Mund zusammen. Seit Herbst 2015 wissen auch die Kunden die Kochqualitäten von Fahrzeugtechnik Thömmes zu schätzen. Denn jeden Freitag serviert Jörg Thömmes hier in seiner Werkstatt kostenlos mal Currywurst, mal Grünkohl oder wie an diesem Freitag, einen köstlichen Altbiergulasch.
Fotos: © Inga Geiser
Fleisch portionsweise in den Bräter geben. Gulasch im Bräter sehr scharf in Butterschmalz anbraten. Speck beifügen und nach einer Weile klein gehackte Zwiebeln dazugeben und glasig werden lassen. Tomatenmark beifügen und kurz mit anrösten. Das Mehl drüberstäuben, mit dem Altbier ablöschen. Senf und Gewürze zugeben. (Gewürze am besten in einen Teebeutel stecken, dann lassen sie sich hinterher besser entfernen.) Stark köcheln lassen, bis das Altbier auf die Hälfte reduziert ist. Mit Fond aufgießen. Tomaten und Möhren hinzugeben und bei mittlerer Temperatur ca. 1 Std. kochen lassen, gelegentlich umrühren. Zum Schluss weiter einreduzieren, bis die gewünschte Menge an Soße vorhanden ist. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und Paprika und Gewürzbeutel entfernen.
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