KBA genehmigt Hardware-Nachrüstung für VW-Diesel
Das Kraftfahrt-Bundesamt gibt grünes Licht für die Hardware-Nachrüstung von Dieselautos des Volkswagen-Konzerns. Das Kfz-Gewerbe fordert, die Hersteller sollen Nachrüstung flächendeckend fördern.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Reizthema Diesel
60 Diesel-Modelle des VW-Konzerns können ab sofort mit einem Nachrüstset nachgerüstet werden, um den Stickoxid-Grenzwert einzuhalten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat das Abgasfilterset jetzt offiziell zugelassen. Die Technik könnte ein Ausweg für VW-Besitzer sein, die von Fahrverboten betroffen sind.
Nachgerüstet werden können Modelle der Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat mit der Motorenbezeichnung EA189 und EA288 mit 1,6 Liter und 2,0 Liter Hubraum. Auch für Volvo und Daimler hat das KBA bereits Nachrüstsets zugelassen. Eine Hardware-Nachrüstung ermöglicht es, dass im realen Fahrbetrieb der im Bundes-Immissionsschutzgesetz festgelegte Emissionswert von 270 mg NOx pro Kilometer unterschritten wird.
Alle Fahrzeugtypen und Nachrüstsets finden Sie hier Die Gesamtkosten für den Einbau werden auf 1400 bis 5000 Euro geschätzt.
Filter auch für Handwerker-Fahrzeuge
Am selben Tag hat das KBA auch für leichte Handwerker- und Lieferfahrzeuge der Klassen N1 und N2 mit einer zulässigen Gesamtmasse von 2,8 Tonnen bis zu 3,5 Tonnen der Schadstoffklassen Euro 3, 4, 5 und 6 Hardwarefiltersysteme zugelassen. Hier finden Sie die Liste der Fahrzeugtypen. Auch für BMW werden demnächst Genehmigungen erwartet.
Deutsche Hersteller hatten sich nach langer Debatte auf Zuschüsse für Hardware-Nachrüstungen eingelassen. VW hatte wie Daimler zugesagt, seine Kunden in von Fahrverboten betroffenen Regionen bei der Hardware-Nachrüstung mit bis zu 3000 Euro zu unterstützen.
Kfz-Gewerbe kritisiert regionale Beschränkung
Die Filter senken den Stickoxidwert erheblich. Foto: © ADACDem Kfz-Gewerbe gehen die Regelungen nicht weit genug. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fordert, dass Autohersteller die Diesel-Nachrüstung flächendeckend fördern.
"Es macht aber wenig Sinn, die Förderung der Umrüstmaßnahmen auf die 15 Städte und deren Grenzregionen zu beschränken, die von Grenzwertüberschreitungen bei Stickoxiden betroffen sind. Das führt zu einem regionalen Ungleichgewicht bei Handel und Verbrauchern", kritisiert ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Was machen Dieselfahrer, die aus nicht betroffenen Regionen in die besagten 15 Städte fahren müssen und noch nicht über ein Fahrzeug mit Zufahrtsberechtigung verfügen?" Daher sollten die Hersteller ausnahmslos jeden Halter eines Euro 5-Dieselfahrzeugs, der eine Hardware-Nachrüstung durchführen lassen wolle, in den Genuss der Fördermaßnahme kommen lassen.
In welchen Städten Diesel-Fahrverboten gelten oder kommen, lesen Sie hier.
Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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