"Ausbildung und Studium sind gleichwertige Perspektiven", betont Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin. Den Oberstufenschülern an den Gymnasien des Landes soll künftig mit einem eigenen Unterrichtsfach geholfen werden, sich besser beruflich zu orientieren.

"Ausbildung und Studium sind gleichwertige Perspektiven", betont Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin. Den Oberstufenschülern an den Gymnasien des Landes soll künftig mit einem eigenen Unterrichtsfach geholfen werden, sich besser beruflich zu orientieren. (Foto: © macondoso/123RF.com)

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Berufsorientierung als Schulfach an Gymnasien

Betriebsführung

In Mecklenburg-Vorpommern wird die berufliche Orientierung ab dem Schuljahr 2020/2021 zum Schulfach in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe. Für die Schüler in der Jahrgangsstufe 11 steht es dann als Grundkurs auf dem Stundenplan.

Lehrerinnen und Lehrern wurde das neue landesspezifische Handbuch "Berufliche Orientierung wirksam begleiten – Module für die gymnasiale Oberstufe in Mecklenburg-Vorpommern" auf dem Schulkongress an der Universität Rostock vorgestellt, so das mecklenburg-vorpommerische Bildungsministerium. Es sei von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Bundesagentur für Arbeit erarbeitet sowie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Bildungsministeriums an die Besonderheiten des Landes angepasst worden. Mecklenburg-Vorpommern folge damit der Praxis der anderen 15 Länder.

Vielfalt, Talente und Vorlieben abgleichen

"Die Herausforderungen für Abiturientinnen und Abiturienten am Übergang von der Schule in den Beruf sind aktuell größer denn je", sagte die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (BA), Margit Haupt-Koopmann. "Auf der einen Seite die Vielfalt an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten – es gibt mehrere tausend Studiengänge und über 350 Ausbildungsberufe – auf der anderen Seite junge Menschen mit ihren jeweiligen Talenten und Vorlieben." Beides müsse miteinander abgeglichen und möglichst in Einklang gebracht werden. Ausgerichtet an diesem Anspruch habe man gemeinsam für Mecklenburg-Vorpommern das vorliegende Handbuch erstellt. Margit Haupt-Koopmann bezeichnete als "eine wahre Fundgrube". Das Handbuch enthalte packende Unterrichtseinheiten, tolle Ideen und fundierte Informationen.

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Jugendliche beim Übergang besser begleiten

"Eine gute berufliche Orientierung in der Schule ist wichtig, weil Schülerinnen und Schülern heutzutage viele Wege offen stehen", betonte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). Dabei komme es darauf an, Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf noch besser zu begleiten. Es gehe darum, Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, die Weichen für eine selbstbestimmte Zukunft zu stellen. "An unseren Schulen passiert da schon sehr viel. So bieten Lehrerinnen und Lehrer an Regionalen Schulen, Gymnasien und Gesamtschulen gemeinsam mit Partnern, zum Beispiel aus der Wirtschaft, zahlreiche Projekte und Aktivitäten zur Beruflichen Orientierung an. Ausbildung und Studium sind gleichwertige Perspektiven."

Pflichtkurs ohne Leistungsbewertung

Der Kurs "Berufliche Orientierung" wird beginnend mit dem Schuljahr 2020/2021 im ersten Jahr der Qualifikationsphase verpflichtend unterrichtet. Nach Informationen des Bildungsministeriums Mecklenburg-Vorpommern erfolgt keine Leistungsbewertung. Inhaltlich werde sowohl auf die Berufsausbildung als auch auf ein Studium eingegangen. Im Rahmen der dualen Berufsausbildung werde das gesamte Spektrum verschiedener Berufe und Berufsgruppen berücksichtigt.

Als Unterrichtsmaterial kommt das von der BA und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft erarbeitete landesspezifische Handbuch "Studien- und Berufsorientierung wirksam begleiten – Unterrichtseinheiten für die gymnasiale Oberstufe" zum Einsatz. Ein entsprechender Rahmenplan werde zum Schuljahr 2020/2021 in Kraft gesetzt. Die Lehrkräfte werden unter anderem durch die BA und die Stiftung der Deutschen Wirtschaft als auch auf regionalen und landesweiten Fortbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern fortgebildet.

Text: / handwerksblatt.de

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