Achtung Abzocke!
Bei besonders niedrigen Preisen ist Misstrauen angesagt. Betrüger arbeiten gerne mit Fake-Shops.
Das gesuchte Tablet, das bei den einschlägigen Anbietern bereits ausverkauft war, war tatsächlich noch lieferbar – und das auch noch mit einem Preisrabatt von 40 Prozent. Bei Angeboten wie diesen gilt es, doppelt hinzuschauen. "Fake-Shops werben im Internet mit besonders niedrigen Preisen oder Produkten, die in anderen Shops nicht mehr verfügbar sind", warnt die Verbraucherzentrale. "Der Käufer bezahlt per Vorkasse, geliefert wird gefälschte, mangelhafte oder gar keine Ware."
Jeder fünfte Online-Shopper ist schon mal Opfer dieser Betrugsmasche geworden. 39 Prozent der Internet-Nutzer fühlen sich nach neuester Bitkom-Studie von Dezember 2023 bedroht, beim Online-Shoppen oder bei Online-Auktionen als Betrugsopfer zu enden. Bei drei von vier Befragten hat sich aber auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass sie selbst für mehr Sicherheit im Internet verantwortlich sind.
Oft reicht der gesunde Menschenverstand. Bei Superangeboten sollte sich jeder fragen, warum eine überall ausverkaufte Ware plötzlich mit enormem Preisvorteil lieferbar sein soll. Man sollte sich dann auch nicht von Gütesiegeln oder User-Urteilen beeindrucken lassen. Einen schnellen Erstcheck des Shops bietet die Verbraucherzentrale.
Checkliste: So enttarnen Sie Fake-Shops
Suchen Sie nach Kontaktdaten – sie müssen im Impressum zu finden sein, aber auch in Rubriken wie "Über uns" oder "Kontakt". Fehlen solche Angaben, Finger weg!
- Angegebene Handelsregisternummern lassen sich beim Handelsregister auf Richtigkeit überprüfen (handelsregister.de).
- Sind Telefonnummern vorhanden, einfach mal anrufen: Bei Fake-Shops läuft die Nummer oft ins Leere oder es melden sich Sprachdienste, die nichts mit dem Shop zu tun haben.
- Schauen Sie sich die URL genau an: Das angebotene Produkt sollte mit der Adresse in Verbindung zu bringen sein.
- Bei der Adresse https:// sollte am Anfang ein Schloss als Zeichen für eine sichere Verbindung stehen. Das allein ist aber auch noch kein Hinweis auf die Seriosität des Anbieters.
- Eine Endung mit .de ist kein Zeichen dafür, dass der Firmensitz in Deutschland ist. Bei ausländischen Firmensitzen ist eine Rechtsverfolgung bei Betrug kompliziert und verläuft oft im Sand.
- Seriöse Anbieter bieten unterschiedliche Bezahlmöglichkeiten an; sind nur Vorkasse, Sofortüberweisung oder Gutscheinbezahlung möglich, spricht das auch gegen den Shop. Vorsicht auch, wenn Bezahlmöglichkeiten wegen angeblicher technischer Probleme nicht möglich sind.
- Überprüfen Sie die AGB – bei unseriösen Anbietern stecken diese voller Fehler oder holpriger Formulierungen.
Quelle: Verbraucherzentrale
Checkliste: Wenn Sie schon Opfer geworden sind
- Anbieter auffordern, die Ware zu liefern oder eine Rücksendeadresse zu schicken und dieses dokumentieren
- Strafanzeige stellen, was auch online möglich ist
- Kontaktieren Sie Ihr Kreditinstitut oder Ihren Zahlungsdienstleister mit der Bitte um Rückerstattung
- Eine Klage hilft in der Regel nicht, weil die Täter mit Scheinidentitäten arbeiten
Quelle: Verbraucherzentrale
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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