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Bier ist gesünder als gedacht. Doch der Konsum sollte dennoch nicht übertrieben werden. (Foto: © zinkevych/123RF.com)

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Bier als Medizin?

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Bierinhaltsstoffe wirken als Mittel gegen Entzündungen und ­Fettleibigkeit. Ein preisgekröntes und unglaubliches Forschungsergebnis.

"Wer Bier trinkt, lebt hundert Jahre", so lautet ein italienisches Sprichwort, in dem vielleicht mehr Wahrheit steckt, als erwartet. Denn Bier enthält die Stoffe Xanthohumol und Iso-Alphasäuren. Laut neuen Studien der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claus Hellerbrand, Institut für Biochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, hemmt Xanthohumol die durch Übergewicht und Fehlernährung hervorgerufene Leberverfettung und verhindert, dass die Leber vernarbt. Zudem tötet es Leberkrebszellen ab und verhindert bei Überernährung die Gewichtszunahme.

Auch die Iso-Alphasäuren haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Sie hemmen Leberschäden und beeinflussen den Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv. Bierliebhaber und Brauereien werden diese unglaublichen Erkenntnisse gleichermaßen freuen. Die Wissenschaftler haben dafür bereits einen Forschungspreis der European Foundation for Alcohol Research und der European Brewery Convention über 60.000 Euro erhalten.

Kombination wirkt noch besser

In weiteren Forschungsarbeiten fanden die Wissenschaftler gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ina Bergheim, Universität Wien, außerdem heraus, dass die beiden Substanzen biologische Prozesse besonders in der Kombination günstig beeinflussen. Zusammen hemmen sie beispielsweise Entzündungsprozesse noch effektiver. Bereits sehr niedrige Konzentrationen bremsen deutlich die Produktion von Entzündungsfaktoren in Leber- und Blutzellen.

Ob auch noch weitere Krankheitsmechanismen wie Diabetes oder Krebs durch die Kombination der beiden Substanzen effektiver bekämpft werden können, soll in dem nun geförderten Forschungsprojekt untersucht werden. Ferner sollen die Mechanismen, die dieser guten kombinatorischen Wirkung zugrundeliegen, entschlüsselt werden.

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Das Gesunde sitzt im Hopfen

Xanthohumol gehört zu den Pflanzen-polyphenolen – den aromatischen Verbindungen, die für Farbe und Geschmack der Pflanzen sorgen. Der Stoff ist ausschließlich im Hopfen zu finden und für den gelben Farbton der Hopfenblüten verantwortlich. Hopfen spielt eine wichtige Rolle beim Brauen von Bier, bei dem Xanthohumol jedoch in großen Teilen abgebaut wird. Im Bier selbst liegt nur ein geringer Anteil des Stoffes vor. Ein weiterer Inhaltsstoff des Hopfens sind die Bittersäuren, die den typischen Biergeschmack hervorrufen. Eine Gruppe von ihnen sind die Alphasäuren, die durch die Erhitzung beim Brauprozess in Iso-Alphasäuren umgewandelt werden.

Die derzeit einzige Art, wie Xanthohumol und Iso-Alphasäuren vom Menschen aufgenommen werden, ist über den Genuss von Bier, wenn auch hier in relativ geringer Konzentration. Bier ist jedoch keine Medizin. Der Grund: der Alkoholgehalt. "Es ist jedoch denkbar, dass durch den Konsum von alkoholfreiem Bier oder anderen hopfenhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken wie Hopfenlimonade oder Hopfentee eine positive Wirkung zu erzielen ist", erläutert Hellerbrand. "Gerade zur Behandlung oder Prävention von Leberschädigung durch Fettleibigkeit scheinen Xanthohumol und Iso-Alphasäuren sehr vielversprechend", so der Wissenschaftler.

 


 

Stimmen aus der Welt des (alkoholfreien) Bieres

"Es gibt Gelegenheiten, bei denen es traditionsreiches Bier sein soll, aber alkoholfreies Bier sein muss. Auf diese Weise kann der Verbraucher den typischen, beliebten Biergeschmack selbst in ­solchen Genussmomenten zu schätzen wissen, wenn er sehr bewusst auf den üblichen Alkoholgehalt verzichten muss. Die wissenschaftlichen Studien belegen, dass die Inhaltsstoffe eine durchaus positive Wirkung im alkoholfreien Bier haben können." (Ulrich Biene, Pressesprecher der Brauerei C. & A. Veltins)

"Alkoholfrei liegt im Trend. Alle in Deutschland gebrauten, alkoholfreien Biere entsprechen dem Reinheitsgebot und bestehen ausschließlich aus ­natürlichen Zutaten. Sie enthalten im Vergleich zu alkoholhaltigen und ­verschiedensten alkoholfreien ­Getränken wie Säften und Limonaden weniger Kalorien und sind somit der ideale Durstlöscher. ­Immer mehr Sportler greifen daher zu alkoholfreiem Bier. Aus gutem Grund: Alkoholfreie Biere haben noch mehr wertvolle, für den Körper essentielle Inhaltsstoffe wie Mineralien, Vitamine oder Spurenelemente. Alkoholfreie Biere sind zudem oftmals isotonisch, das bedeutet, dass sie vom Körper besonders leicht verwertet werden können. All diese Eigenschaften ­machen sie für solche Sportler immer interessanter, die durch den Genuss von alkoholfreien Getränken wichtige Nährstoffdepots nach sportlichen Aktivitäten auffüllen wollen. Aber auch für alle anderen Bierfreunde ist ein Alkoholfreies ein erfrischender Genuss." (Marc-Oliver Huhnholz, ­Pressesprecher des Deutschen ­Brauer-Bundes)

"Unsere alkoholfreien Biere können gut für den Körper und das Wohlbefinden sein. In jedem Fall sind sie isotonisch. Das bedeutet, dass aufgrund ihres osmotischen Drucks, der dem von menschlichem Blut ähnlich ist, die Nährstoffaufnahme über den Blutkreislauf im Vergleich zu nichtisotonischen Getränken erleichtert wird. Eine aktuelle Studie von Prof. Baum, an der Sporthochschule Köln durchgeführt, bestätigt zudem, dass unsere Krombacher 0,0%-Produkte das ideale Sportgetränk nach und sogar während des Sports sind. Das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie: Mit Krombacher 0,0% in den Pausen hielten die Athleten beim Belastungstest signifikant länger durch als mit anderen Pausengetränken wie Wasser und Cola." (Peter Lemm, Leiter Public ­Relations, Krombacher Brauerei)

Text: / handwerksblatt.de

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