Dachdecker freuen sich wieder über deutliches Azubi-Plus
Selbst die Corona-Pandemie kann den Aufwärtstrend im Dachdeckerhandwerk nicht stoppen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden fast 500 Auszubildende dazugewonnen, darunter auch mehr junge Frauen.
Aktuell gibt es im Dachdeckerhandwerk 7.715 Auszubildende über alle drei Lehrjahre hinweg. "Das ist ein deutlicher Zuwachs von rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr", freut sich Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer im Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). 2020 hätten zur gleichen Zeit 7.228 junge Menschen das Dachdeckerhandwerk gelernt.
"Wir haben also fast 500 junge Menschen dazugewonnen. Und dies in dem schwierigen Pandemiejahr, wo Messebesuche oder Aktionen in Schulen ja größtenteils ausgefallen sind." Eine mögliche Erklärung für das gute Abschneiden trotz großer Konkurrenz auf dem Nachwuchsmarkt könnte die Botschaft gewesen sein, dass das Dachdeckerhandwerk krisensicher sei und auch in Pandemiezeiten fast uneingeschränkt gearbeitet werden konnte.
Konstanter Aufwärtstrend
Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des ZVDH Foto: © ZVDHErgänzend dazu bringt Fuhrmann weitere Erfolgsmeldungen. So sei die Zahl der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr zum vierten Mal in Folge gestiegen: In den Vergleichsjahren 2017/2018 um sieben Prozent, 2018/19 seien über elf Prozent dazugekommen, 2019/2020 seien es rund drei Prozent mehr gewesen. "Aktuell freuen wir uns über einen Zuwachs von über fünf Prozent."
Eine weitere positive Entwicklung, die für einen attraktiven Ausbildungsberuf spreche, sei der ebenfalls steigende Anteil von weiblichen Auszubildenden: "Vergangenes Jahr entschieden sich 147 junge Frauen für eine Dachdeckerlehre, jetzt sind es 166, die sich zur Dachdeckerin ausbilden lassen, das entspricht einer Zunahme von 13 Prozent". Allerdings liege der Gesamtanteil von Frauen in der Dachdecker-Ausbildung bei immer noch sehr geringen zwei Prozent.
Verstärkte Nachwuchs-Akquise
Insgesamt dürfe man in den Bemühungen um den Nachwuchs nicht nachlassen, denn trotz dieser positiven Zahlen herrsche immer noch ein Nachwuchs- und Fachkräftemangel, macht Fuhrmann deutlich, der im Verband für den Bereich Berufsbildung verantwortlich zeichnet. Das mache auch den Dachdecker-Betrieben laut einer ZVDH-internen Umfrage große Sorgen. Daher verstärke man in diesem Jahr wieder die bundesweiten Nachwuchsaktionen auf allen Kanälen, und hoffe natürlich, auch bald wieder Präsenz auf Messen und in Schulen zeigen zu können, so Rolf Fuhrmann.
Quelle: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben